Unter den zu Wochenbeginn veröffentlichten OPEC-Produktionszahlen ist die Entwicklung der iranischen Förderung von besonderem Interesse: Laut Bloomberg dürfte das Land bereits wieder 3,5 mbpd erreicht haben, Reuters schätzt diese Zahl auf 3,4 mbpd. In jedem Fall ist die Förderung nicht mehr weit vom Vor-Sanktionsniveau entfernt. Der Ölmarkt bleibt vorerst weiter überversorgt, so dass weitere Rückschläge, vor allem ausgelöst durch Gewinnmitnahmen, nicht überraschen sollten. An unserer Prognose 40 USD per Ende Juni halten wir daher fest.
Es gibt ein paar einfache Parameter, anhand derer jeder Leser respektive Anleger, den "Gesundheitszustand" der aktuellen Goldrally selber grob einschätzen kann. Wir kommen an dieser Stelle stellvertretend auf zwei zu sprechen. Allen voran gilt es die Entwicklung der Bestandsdaten der physisch besicherten Gold-ETFs im Auge zu behalten. Gerade im Vergleich zur Entwicklung im letzten Jahr zeigen sich derzeit hier große Unterschiede.
Nach dem starken Preisrückgang im vergangenen Jahr konnten sich die Notierungen von LME-Nickel in den ersten Monaten des laufenden Jahres stabilisieren. Gegenwärtig liegt der Nickelpreis um 8,0% über dem Jahresanfangsniveau. Der jüngste Preisanstieg geht im Wesentlichen auf positive Meldungen vom chinesischen Edelstahlmarkt sowie das Überwinden technischer Marken zurück. Mit Blick auf die Fundamentaldaten sind unserer Einschätzung nach tendenziell weiter steigende Preise zu erwarten. So sollte 2016 die Nachfrage nach Nickel das Angebot erstmals nach vier Jahren übersteigen. Begrenzt wird das Preissteigerungspotenzial derzeit allerdings durch die noch immer vergleichsweise hohen Lagerbestände.
Eine schwache Konjunktur, die Umorientierung der chinesischen Wirtschaft und zuletzt noch ein milder Winter haben die Nachfrage nach Mitteldestillaten gebremst. Benzin dagegen ist dank niedriger Preise, einer komfortablen Einkommenssituation und einer steigenden Fahrzeugflotte stark gefragt. Das Angebot reagiert nur langsam auf die Nachfrageverschiebung. Entsprechend lasten volle Tanks an Mitteldestillaten auf den Verarbeitungsmargen von Diesel und bremsen vorerst eine Erholung aus. Mit der beginnenden Sommerfahrsaison in den USA ist die Marge am Benzinmarkt dagegen gut unterstützt. Für das Preisniveau bleibt aber an beiden Märkten der Rohölpreis maßgeblich.
Laut Einschätzung der verschiedenen Branchenverbände zeigt sich an den internationalen Metallmärkten in diesem Jahr ein heterogenes Bild. Während die Blei- und Kupfermärkte gut bzw. ausreichend versorgt sind, reißen an den Nickel- und Zinkmärkten zum Teil hohe Defizite auf. Wir fassen die wesentlichen Aussagen der International Study Groups zusammen und haben selektiv Anpassungen unserer Preisprognosen vorgenommen.
Die bullische Stimmung an den Rohölmärkten hielt auch in der laufenden Handelswoche an. Die Marktteilnehmer setzen darauf, dass ein Ausgleich der Marktbalance vielleicht sogar schon im zweiten Halbjahr erzielt werden könnte. Das Scheitern von Doha wurde also schnell abgeschüttelt. Eine wesentliche Erkenntnis des Treffens der Ölförderländer dürfte die Märkte jedoch noch eine Weile beschäftigen: Die Ägide des saudischen Ölministers Al-Naimi geht offenbar allmählich zu Ende. Die Politik wird nun stärker vom saudischen
Nach all den Jahren der zermürbenden Korrektur mag der eine oder andere Leser noch immer ungläubig auf die Entwicklung von Gold und erst recht auf die der Goldaktien in den letzten Wochen blicken. Seit den ersten Gehversuchen der Erholung Anfang Januar wartet die Mehrheit der Anleger und Investoren auf den Hammer, der da kommen muss, weil er in all den Jahren zuvor "zuverlässig" niedersauste und jede Erholung zunichte machte.
Der Silberpreis ist im April auf ein 11-Monatshoch gestiegen und wies zuletzt auch eine deutlich bessere Entwicklung auf als der Goldpreis. Wir erachten dies als eine Aufholbewegung, nachdem Silber lange Zeit hinter Gold zurückblieb und gegenüber Gold unterbewertet war. Neben kräftigen ETF-Zuflüssen wurde der Preisanstieg bei Silber auch durch Käufe spekulativer Finanzanleger begünstigt. Damit hat sich kurzfristig Korrekturpotenzial aufgebaut. In der zweiten Jahreshälfte sollte Silber auch von einer anziehenden Industrienachfrage profitieren. Silber dürfte bis zum Jahresende auf 18 USD je Feinunze steigen und damit auch weiteren Boden gegenüber Gold gutmachen.
Der Zuckerpreis in der EU hat seinen jahrelangen Sinkflug beendet und eine Kehrtwende eingeleitet. Der starke Rückgang der EU-Zuckerproduktion in der noch laufenden Saison 2015/16 zusammen mit niedriger als erwarteten Importen treiben den Preis. Dabei spiegeln die Daten der EU-Kommission die jüngsten Entwicklungen noch nicht wider. Zwar soll in der Saison 2016/17 wieder deutlich mehr Zucker in der EU hergestellt werden, doch ist die weitere Entwicklung der Importe unsicher. Auf diese war gesetzt worden, um trotz der mit der letzten Zuckermarktreform verbundenen niedrigeren Binnenproduktion eine ausreichende Versorgung des EU-Marktes sicherzustellen.
Am Freitag hielt sich das Metall mit noch knapp über 600 $/oz. Als Palladium das letzte Mal auf diesem Niveau gehandelt hat, konnte sich das Metall allerdings dort nicht nachhaltig halten und fiel dann Anfang April auf 534 $/oz zurück. Der nächste Widerstand liegt bei 620 $/oz. Sollten wir diese Marke auch durchbrechen, stehen die Chancen gut, dass Palladium längerfristig noch höhere Kurse sehen wird. Die Schwammsituation ist nach wie vor angespannt, da die physische Nachfrage immer noch sehr hoch ist.
Die Überraschung am Montag dieser Woche war, dass das Doha-Meeting der Ölförderländer ohne Ergebnis endete. Saudi-Arabien ließ das Treffen mit der Begründung scheitern, man wolle kein Abkommen ohne den Iran abschließen. Im Vorfeld des Meetings war jedoch bereits klar, dass Iran zu keinerlei Zugeständnissen bereit ist - schließlich weitet Iran nach dem Ende der Sanktionen derzeit seine Ölproduktion aus und hat das "Vor-Sanktions-Niveau" noch längst nicht erreicht. Daher reiste der iranische Ölminister Zanganeh erst gar nicht zu den Verhandlungen, was auch schon bekannt war.
Am Wochenende trafen sich in der katarischen Hauptstadt Doha die Vertreter von 18 Ölförderländern der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), um über eine Begrenzung der Fördermengen zu sprechen. Eine solche Begrenzung hätte einen Anstieg des Ölpreises bedeutet, der seit Mitte 2014 mehr als zwei Drittel seines Wertes verloren hat. Doch die Konferenz wurde ergebnislos vertagt, was den Ölpreis erneut unter Druck setzt.
Vor ein paar Jahren überzeugte die U.S. Öl- und Gasindustrie die Welt, dass die Vereinigten Staaten für mindestens 100 Jahre Erdgas hätten. Das sagte auch Präsident Obama mit stolz geschwellter Brust zweimal in einer Rede an die Nation. Die Story klang einfach zu schön, um nicht wahr sein zu können: Energieunabhängigkeit und globale amerikanische Dominanz des Energiemarktes! Vielleicht hätte man Obama ehrlichkeitshalber den Unterschied zwischen Ressourcen und Reserven erklären müssen. Laut offiziellen Daten der
Die Zuversicht im Vorfeld des Treffens der Ölförderstaaten erreichte am Dienstag ihren vorläufigen Höhepunkt: Mit einem dynamischen Kursplus durchbrach der nächstfällige Future die 200-Tage-Linie. In den folgenden Tagen ging der Preis wieder auf Konsolidierungskurs, ohne jedoch allzu viel Terrain preiszugeben. Die hohen Erwartungen vermochte auch der russische Ölminister Novak am Donnerstag nicht zu dämpfen, als er in einem Treffen mit Analysten äußerte, man solle eher ein "Gentlemen Agreement" als eine formale Einigung erwarten. In den Tagen zuvor war es allerdings auch Novak selbst, der die Hoffnung auf eine Förderbegrenzung nährte.
Die Preise für Zucker und Kaffee sind aufgrund höherer Angebotsdefizite zuletzt deutlich gestiegen. Trotz besserer Ernten in Brasilien dürften die Defizite zunächst bestehen bleiben. Ein wichtiger Einflussfaktor bleibt auch der Brasilianische Real, welcher aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise in Brasilien wieder unter Druck geraten sollte und damit auch die Preise für Zucker und Kaffee belasten dürfte. Beim Kakaopreis sehen wir weiteres Aufwärtspotenzial, da die teilweise zu optimistischen Ernteerwartungen enttäuscht werden dürften.