Es ist in diesen Wochen durchaus interessant zu beobachten, wie sich die Wahrnehmung von Gold respektive Goldaktien unter Analysten und Kommentatoren verändert hat. Nachdem ein Großteil dieser Gruppe noch bis vor kurzem den Niedergang des Goldsektors propagierte und auf die immensen Nachteile und Gefahren von Gold(aktien) verwies, zeigt sich nun ein völlig anderes Bild. Nun ist es kein Geheimnis, dass sich die breite Masse der Anleger nach der gängigen Marktmeinung richtet und dementsprechend handelt. Mit anderen Worten: Die meisten Anleger werden jetzt erst auf den (anrollenden) Goldzug
Palladium kannte diese Woche nur eine Richtung - nach oben. Nachdem Palladium letzte Woche im Rahmen der Brexit Entscheidung erst einmal an Wert verlor, konnte es diese Woche wieder Boden gut machen und knackte am Donnerstag die 600 $/oz Marke. Das ist der höchste Kurs seit fast zwei Monaten. Am Freitag handelte das Metall dann zwar wieder knapp unter 600 $/oz. Alles in allem hat Palladium von Wochenbeginn an eine Handelsspanne von 55 $/oz gesehen. Wie beim Platin ist auch die Palladium Schwammprämie unverändert zur letzten Woche. Sollten sich die Kurse nachhaltig über 600 $/oz halten, ist der nächste Widerstand bei 635 $/oz.
Nach dem überraschenden Ausgang des Brexit-Referendums in Großbritannien kamen auch die Preise für Rohöl unter Druck; in der Spitze verlor der nächst fällige Brent-Future 9% innerhalb von zwei Handelstagen. Nach weiteren zwei Tagen hatte die Benchmark Brent ihre Verluste bereits wieder wettgemacht, auch weil den Marktteilnehmern dämmerte, dass selbst eine Rezession in Großbritannien die globale Ölbilanz nur wenig beeinflussen würde. Ohnehin bleibt der Ölmarkt
Silber konnte nun endgültig aus dem (Wind)Schatten von Gold treten und die angelegten Ketten sprengen. Und das passierte auf eindrucksvolle Art und Weise! Die Chancen auf eine Fortsetzung dieser eingeleiteten Rally sind exzellent, denn dem Edelmetall gelang eine entscheidende Weichenstellung. Über Wochen hinweg arbeitete sich Silber an seinem charttechnischen Widerstand bei 18 US-Dollar ab. Das Brexit-Referendum und die damit einhergehende Flucht
Der Preisanstieg beim Aluminium basierte nicht zuletzt auf der Hoffnung einer nachhaltigen Angebotsanpassung der Chinesen. Mittlerweile haben die Preise jedoch offensichtlich wieder ein Niveau erreicht, bei dem die Chinesen ihre Produktion erneut sukzessive hochzufahren. Hinzu kommen neu geplante Kapazitäten. Auch wenn sich die Nachfrage im Reich der Mitte Marktberichten zufolge sehr robust zeigt, dürften die Exporte damit tendenziell wieder anziehen. In Summe erwarten wir daher für das zweite Halbjahr einen eher seitwärts gerichteten Verlauf des Aluminiumpreises.
Die Preise für Zucker und Kaffee sind aufgrund höherer Angebotsdefizite deutlich gestiegen. Trotz besserer Ernten in Brasilien dürften die Defizite zunächst bestehen bleiben. Zudem hat starker Regen in den brasilianischen Anbaugebieten zu Verzögerungen bei der Verarbeitung von Zuckerrohr geführt und droht die Qualität der Kaffeebohnen zu beeinträchtigen. Hinzu kommen mögliche Frostschäden. Der Kakaopreis schwankt auf hohem Niveau, nachdem die häufig zu optimistischen Ernteerwartungen für Westafrika enttäuscht wurden. Das nach dem „Brexit“ schwache Britische Pfund wirkt bei Kakao zusätzlich preisunterstützend.
Natürlich geht das Thema Brexit auch an den Rohölmärkten nicht spurlos vorüber. Die Ausschläge sind dennoch - gemessen an der ohnehin hohen Volatilität der Brent-Preise im laufenden Jahr - vergleichsweise überschaubar. Die übliche Reaktion kann dennoch beobachtet werden: Steigende Brexit-Wahrscheinlichkeit - fallender Ölpreis und vice versa. So auch in den letzten beiden Handelswochen, als Brexit die Schlagzeilen bestimmte und auch die Umfragewerte stark schwankten.
Die hohen chinesischen Importzuwächse sprechen grundsätzlich für eine entsprechend positive Nachfrageentwicklung, zumal die inländische Kupferproduktion ebenfalls steigt. Relativiert wird diese Einschätzung durch die steigenden Bestände sowohl in den Zolllagerstätten als auch an den asiatischen LME-Standorten, die ebenfalls mit chinesischem Material versorgt werden. Auch die Konjunkturdaten lassen keine eindeutige Tendenz erkennen. In Summe werden die Ausblicke für das zweite Halbjahr jedoch mittlerweile vorsichtiger
Großbritannien hat abgestimmt und "schockte" damit Europa und die Welt. Die Mehrheit der Marktteilnehmer hatte wohl fest mit dem Verbleib des Landes in der EU gerechnet und sich dementsprechend positioniert. Anders sind die Reaktionen auf das Referendum nicht zu erklären. Als sich dann der Gewinn des Brexit-Lagers immer deutlicher herauskristallisierte, begannen die Märkte zu taumeln. Vor allem an den Aktien- und Devisenmärkten geht es derzeit drunter und drüber. Man muss kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass es wohl noch ein längere Zeitspanne bedarf, bis sich die Wogen hier glätten. Und was heißt das Ganze für Gold und Goldaktien?
Der Termin für das Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU rückt näher und die Märkte werden zunehmend nervös. Sogenannte "sichere Häfen" verbuchen signifikante Zuflüsse: Die Rendite 10jähriger Bundesanleihen sowie 30jähriger Schweizer Staatsanleihen sanken erstmals unter null und der Goldpreis kletterte am Donnerstag bis auf 1.315,55 $/oz, der höchste Stand seit August 2014. Da der US-Dollar zeitgleich ebenfalls aufwertete, verbuchte Gold in Euro noch deutlichere Gewinne und handelte mit 37,99 €/oz so hoch wie seit April 2013 nicht mehr.
Ansteigende wöchentliche "Rig Counts" (in Betrieb befindliche Bohranlagen) in den USA sowie mit dem steigenden Brexit-Risiko einhergehende Bedenken um die globale Ölnachfrage brachten die Ölpreise zuletzt unter Druck. Stärkere Einbußen blieben jedoch aufgrund diverser Angebotsausfälle bisher aus. Da sich auch Nachfrageseite recht robust entwickelte, hat sich das Überangebot an den Märkten inzwischen abgebaut.
Die jüngst veröffentlichten Konjunkturdaten aus China fielen gemischt aus. Für Enttäuschung sorgte die Entwicklung der Anlageinvestitionen. Diese nahmen im Zeitraum Januar bis Mai mit 9,6% deutlich geringer zu als erwartet. Insbesondere die Investitionen aus dem privaten Sektor verzeichneten mit 3,9% eine sehr niedrige Zuwachsrate. Leicht über den Erwartungen lag dagegen die Wachstumsrate der Industrieproduktion. Diese stieg im Mai gegenüber dem Vorjahr um 6%.
Interessant der Blick auf den Primärenergiemix, vor allem vor dem Hintergrund des Ölpreisverfalls. Die Nachfragereaktion führte dazu, dass die Ölnachfrage in den Ölimportländern stärker als in den Vorjahren zulegte, mit einem Plus von 1,9% stieg der Anteil am globalen Primärenergiemix erstmals seit 1999 an (32,9%). Die Nachfrage nach Gas legte etwas moderater um 1,7% zu, und der Anteil am Primärenergiemix beträgt nun 23,9%.
Das Angebot dürfte sowohl am globalen Platin- als auch am weltweiten Palladiummarkt in diesem Jahr einmal mehr nicht die Nachfrage decken können. Beide Märkte laufen damit auf das fünfte Defizitjahr in Folge hinaus. Dies spricht unseres Erachtens für höhere Platin- und Palladiumpreise. Den erwarteten Preisanstiegen dürften allerdings Grenzen gesetzt sein. Wir fassen in dieser Ausarbeitung die wichtigsten Angebots- und Nachfragetrends an beiden Märkten zusammen.
Nach fünf Jahren hat sich der deutsche Börsenstrompreis erstmals signifikant erholt. Geschuldet ist dies einer zeitgleichen Verteuerung von Kohle und einer starken Preiserholung im Emissionshandel. Am Kohlemarkt sehen wir jedoch die Gefahr eines erneuten Rücksetzers. Schließlich wächst der Bedarf in China langsamer. Auch im Emissionshandel dürfte es vorerst an Impulsen fehlen, die eine weitere Preiserholung vorantreiben. Der Strompreis an der Leipziger Börse dürfte entsprechend wieder unter Druck geraten.