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Energie: Brexit belastet nur kurz - Fundamentals zurück im Fokus

04.07.2016  |  Frank Klumpp (LBBW)
Brexit-Verluste wieder wett gemacht

Nach dem überraschenden Ausgang des Brexit-Referendums in Großbritannien kamen auch die Preise für Rohöl unter Druck; in der Spitze verlor der nächst fällige Brent-Future 9% innerhalb von zwei Handelstagen. Nach weiteren zwei Tagen hatte die Benchmark Brent ihre Verluste bereits wieder wettgemacht, auch weil den Marktteilnehmern dämmerte, dass selbst eine Rezession in Großbritannien die globale Ölbilanz nur wenig beeinflussen würde.

Ohnehin bleibt der Ölmarkt weitgehend angebotsgetrieben: Das globale Ölangebot betreffende Nachrichten hatten die Preise schließlich nach sehr schwachem Jahresstart auch auf über 50 USD je Barrel angehoben. Zunächst waren es Diskussionen (um letztlich gescheiterte) koordinierte Förderbegrenzungen, und schließlich Angebotsstörungen in Kanada, Nigeria und Venezuela.

In Kanada kehrt die Ölindustrie allmählich wieder zur Normalität zurück, in Venezuela bestätigten zuletzt Berichte über Raffinerieausfälle die angespannte Lage der Ölindustrie, und aus Nigeria kamen diese Woche positive Nachrichten. Demnach konnte die Ölförderung zuletzt um 300.000 bpd auf 1,9 mbpd ausgeweitet werden, nachdem zuvor Attacken der Niger Delta Avengers für entsprechende Ausfälle gesorgt hatten.

Für eine Entwarnung in Nigeria dürfte es jedoch noch zu früh sein. Zu diesen Angebots-Sorgenkindern kam zuletzt noch Norwegen hinzu, wo die Ölarbeiter offenbar einen Streik vorbereiten. Dies würde jedoch allenfalls kurzfristig zu Ausfällen führen.

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Wöchentliche Daten der EIA

Die wöchentlichen EIA-Lagerdaten fielen wie so häufig gemischt aus, wurden in der auf die Brexit-Turbulenzen folgenden Preiserholung jedoch positiv gewertet. So fielen die landesweiten Rohöllagerbestände um 4,1 Mio. Barrel, der sechste Rückgang in Folge, höher als erwartet (2,4 mb). Hingegen legten die Benzin-Bestände um 1,4 mb zu (der zweite Anstieg in Folge), hier war ein leichter Rückgang erwartet worden.

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Fazit:

Sollte sich die Lage in Nigeria schneller beruhigen als vielfach befürchtet, dürfte der Ölpreis unter Druck kommen. Hinzu kommen Fragezeichen über die globale Ölnachfrage (abnehmende Dynamik in den USA, nur leichtes Plus in China), die die Preise in den kommenden Wochen unter Druck bringen könnten. Wir gehen per Saldo für die nächsten 12 Monate von einem Seitwärtstrend aus.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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