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Preise für Rohöl und Industriemetalle weiter im Aufwind

05.04.2017 | 11:24 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise setzen ihre vor einer Woche begonnene Erholung fort. Brent verteuerte sich gestern um 2%, WTI um 1,6%. Brent steigt heute weiter und erreicht mit 54,7 USD je Barrel ein 4-Wochenhoch. Gleiches gilt für WTI mit 51,5 USD je Barrel. Auslöser für den Preisanstieg gestern waren Meldungen, wonach die Ölproduktion im Buzzard-Ölfeld in der Nordsee aufgrund eines technischen Problems vorübergehend unterbrochen ist. Im Buzzard-Ölfeld werden täglich 180 Tsd. Barrel Rohöl der Sorte Forties produziert, welche die wichtigste Sorte im Brentkorb ist.

Durch diesen Ausfall wird der Anstieg der Ölproduktion in Libyen nach der Wiederaufnahme der Produktion im Sharara-Ölfeld mehr als ausgeglichen. Zudem sollen aufgrund eines Ausfalls in einer Ölsand-Produktionsanlage in Kanada den ganzen April über 350 Tsd. Barrel pro Tag weniger Rohöl zur Verfügung stehen. Wie die Ölanalysefirma Vortexa berichtet, sollen die weltweiten Öllieferungen in den Öltankern seit Anfang Januar um 17% gefallen sein, was auf eine Einengung des Ölangebots hindeutet.

In die gleiche Richtung deuten auch die gestrigen Lagerdaten des American Petroleum Institute. Demnach sind die US-Rohölvorräte in der letzten Woche um 1,8 Mio. Barrel gesunken. Die Lagerbestände von Benzin verringerten sich um 2,6 Mio. Barrel, die von Destillaten um 2,0 Mio. Barrel. In allen drei Fällen fiel der Lagerabbau stärker aus als erwartet. Die offiziellen Lagerdaten des US-Energieministeriums werden heute Nachmittag veröffentlicht. Auch hier ist mit rückläufigen Beständen zu rechnen. Dazu würde schon ein leichter Rückgang der Importe reichen, da die Rohölverarbeitung saisonbedingt steigt.


Edelmetalle

Gold verteidigt weitgehend seine zuvor erzielten Preisniveaus und notiert am Morgen bei 1.255 USD je Feinunze. Dem Goldpreis ist es aber auch gestern nicht gelungen, die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie nachhaltig zu überwinden. Gold in Euro stieg zwischenzeitlich bis auf 1.184 EUR je Feinunze und erreichte damit fast wieder das 5-Monatshoch von Ende Februar.

Heute werden sich die Marktteilnehmer auf den ADP-Arbeitsmarktbericht in den USA und später auf die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung konzentrieren. Ausschläge beim Goldpreis dürfte es aber nur im Falle von Überraschungen geben.

Trotz schwacher US-Fahrzeugverkäufe im März (siehe TagesInfo Rohstoffe von gestern) und umfangreichen Verkäufen von Aktien der Automobilhersteller ist Palladium gestern zeitweise auf über 810 USD je Feinunze gestiegen. Es hatte sich damit dem 2-Jahreshoch von vor anderthalb Wochen angenähert.

Heute Morgen handelt es noch über der Marke von 800 USD. Da es auch kaum Zuflüsse in die Palladium-ETFs gab, dürften die Käufe über den Futures-Markt erfolgt sein. Insbesondere sehen wir hier die spekulativen Finanzinvestoren stark engagiert. Sie dürften ihre Netto-Long-Positionen in den letzten Tagen weiter ausgeweitet haben, nachdem diese schon zuvor auf den höchsten Stand seit 2½ Jahren gestiegen waren. Somit besteht unseres Erachtens Korrekturpotenzial, sollten sich die schwachen Autoabsatzzahlen nicht als Eintagsfliege herausstellen und falls die spekulativen Finanzanleger Gewinne mitnehmen.



Industriemetalle

Nach den Feiertagen in China wegen dem Totengedenkfest sind die Händler dort heute wieder in den Markt zurückgekehrt. Die Metallpreise quittieren dies mit deutlichen Aufschlägen. Die Preise legen in der Breite um bis zu 2,5% zu, nachdem sie schon gestern etwas fester waren. Unterstützt werden sie dabei auch von freundlichen chinesischen Aktienmärkten und dem steigenden Ölpreis. Die spekulativen Finanzinvestoren hatten der LME-Statistik zufolge in der letzten Woche ihren hohen Optimismus der Wochen zuvor beibehalten und ihre Netto-Long-Positionen kaum reduziert.

Bei Kupfer gab es sogar einen Aufbau, womit der Preisanstieg auf zwischenzeitlich fast 6.000 USD je Tonne zumindest teilweise spekulativ getrieben war.

Aluminium verteuert sich am Morgen auf 1.965 USD je Tonne und wird dabei wohl von den anderen Metallen mit nach oben gezogen. Der Iran will laut Angaben einer Regierungsorganisation eine Aluminiumschmelze mit einer jährlichen Produktionskapazität von 300 Tsd. Tonnen bauen. Diese soll im September 2018 in Betrieb genommen und in den Folgejahren auf eine Kapazität von 1 Mio. Tonnen p.a. erweitert werden.

Der Iran besitzt über zahlreiche Gasquellen die nötige Energie zum Betrieb der Schmelze. Gemäß Daten von WBMS hat der Iran im letzten Jahr etwa 285 Tsd. Tonnen Aluminium produziert. Dies entspricht der Produktion Chinas von etwa einer halben Woche. Für den Weltmarkt spielt der geplante Bau der Schmelze im Iran daher wohl keine große Rolle.


Agrarrohstoffe

Der Rohzuckerpreis ist gestern auf ein 11-Monatstief von etwas mehr als 16 US-Cents je Pfund gefallen, womit sich das Minus seit Anfang März auf 18% beläuft. Heute steigt der Preis allerdings um bis zu 4,5%, nachdem Indien den zollfreien Import von 500 Tsd. Tonnen Rohzucker genehmigt hat. Damit reagierte die Regierung auf die dürrebedingten Produktionsausfälle, welche zum ersten lokalen Angebotsdefizit seit sieben Jahren geführt haben.

Laut der Vereinigung der Indischen Zuckermühlen dürften im laufenden Erntejahr lediglich 20,3 Mio. Tonnen Zucker produziert werden. Dem steht eine Nachfrage von 25 Mio. Tonnen gegenüber. Das Zeitfenster für die zollfreien Importe besteht bis zum 12. Juni. Der Zuckerpreis könnte daher gestern das Tief gesehen haben.

Die Ukraine dürfte in diesem Jahr laut dem Agraranalyseunternehmen UkrAgroConsult 24,2 Mio. Tonnen Weizen ernten. Bislang lag dessen Schätzung bei 23,5 Mio. Tonnen. Bei günstigen Wetterbedingungen könnten sogar 25-26 Mio. Tonnen erreicht werden. Die Weizenexporte sollen sich auf 14,5 Mio. Tonnen belaufen und damit hinter denen des Vorjahres zurückbleiben (16 Mio. Tonnen). Die gesamte ukrainische Getreideernte 2017 beziffert UkrAgroConsult auf 60,9 Mio. Tonnen (bislang 60,2 Mio. Tonnen).

Die Getreideexporte sollen sich auf 38,8 Mio. Tonnen belaufen, nach 40,3 Mio. Tonnen im Vorjahr. Der Rückgang dürfte vor allem auf Weizen zurückzuführen sein. Die Maisexporte sollen dagegen um 500 Tsd. auf 19 Mio. Tonnen steigen.


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