"Die Rückkehr der OPEC" hatten wir vor einem Jahr getitelt. Und tatsächlich hat das Ölkartell durch die konsequente Reduzierung seiner Fördermenge den Ölpreis nach oben geschoben. Doch im kommenden Jahr "schlägt die US-Schieferölindustrie zurück" und gewinnt weitere Marktanteile hinzu. Das dürfte den Ölpreis in der ersten Jahreshälfte unter Druck setzen, bis sich unterstützt durch eine geopolitische Risikoprämie der Preis bei 60 USD je Barrel einpendelt.
Der starke US-Dollar und die Erwartungen über eine aggressive Vorgehensweise der US-Notenbank die Zinsen diesen Mittwoch anzuheben, dominierte die Berichtswoche und war der wesentliche Grund für den Preisrückgang im Gold: Der US-Dollar gewann im Wochenverlauf deutlich mehr als einen USD Cent an Wert und machte das in USD denominierte Gold für ausländische Anleger teurer und somit weniger attraktiv. Laut Bloomberg liegt die Wahrscheinlichkeit für die Zinserhöhung am 13. Dezember bei 98% und bis Sept 2018 werden mit 57% Wahrscheinlichkeit zwei weitere Zinserhöhungen eingepreist.
Der Goldpreis sollte begünstigt durch niedrige bzw. negative Realzinsen und anhaltende politische Unsicherheit in Europa und den USA das dritte Jahr in Folge steigen. Silber dürfte dank einer robusten Industrienachfrage und einer wieder etwas stärkeren Investmentnachfrage gegenüber Gold etwas aufholen und einen Teil seiner Unterbewertung abbauen. Da die Fundamentaldaten keine eigene Stärke des Platinpreises zulassen, dürfte Platin auch 2018 den Bewegungen des Goldpreises folgen. Palladium sollte nach dem Preisanstieg in diesem Jahr um 50% auf ein 17-Jahreshoch nicht mehr weiter steigen. Denn der Rückenwind aus der Automobilindustrie dürfte nachlassen.
Nach einem turbulenten Jahr 2017 dürfte 2018 etwas ruhiger werden. Die meisten Metallmärkte sollten im nächsten Jahr besser versorgt sein, da die hohen Preise Anreiz zur Produktionsausweitung geben. Die Nachfrage wird wohl nicht nur aufgrund der guten konjunkturellen Lage robust bleiben. Sollte der aktuell noch hohe Risikoappetit der Marktteilnehmer nachlassen, dürften die Metallpreise korrigieren. Aufwärtspotenzial sehen wir für die Preise im nächsten Jahr mit wenigen Ausnahmen nicht.
Ende November notiert keiner der von uns beobachteten Preise merklich über dem Niveau zu Jahresbeginn. Viele liegen etwa gleichauf, nachdem die Gewinne aus dem Sommer wieder zerflossen sind. Dazu gehören Weizen und Mais, wo sich die Versorgungslage nochmals üppiger zeigt (Weizen) bzw. weniger verknappt (Mais) als zunächst prognostiziert. Dies erschwert 2018 einen Preisanstieg. Die rekordhohe Sojabohnenernte dürfte das Preisgeschehen am Ölsaatenmarkt dominieren. Verluste in zweistelliger Prozenthöhe verzeichnete der Zuckerpreis, für den es zuletzt aber wieder aufwärts geht. Die Versorgung bleibt auch hier weiter üppig, doch kann die Verschiebung zugunsten von Ethanol in Brasilien den Preis etwas stützen. Bei Kakao dürfte ein geringeres Angebot bei robuster Nachfrage für Preisauftrieb sorgen.
Die etablierte Range und der bestätigte Widerstand bei 58,00 USD je Barrel, führten im Oktober zur Annahme eines neuerlichen Abwärtsswings. Die Bullen starteten jedoch nochmals einen Attacke und überwanden schließlich und in voller Dynamik eben diesen Widerstand bei 58,00 USD. Seither wurde sogar das Level von 62,00 USD eroberte und unlängst auch via Pullback bestätigt. Die Chancen jetzt, oberhalb von 62,00 USD, weiter in Richtung 70,00 USD durchzustarten stehen dementsprechend denkbar günstig.
In Zeiten, wo mit Edelmetallen kein Blumentopf zu gewinnen ist, macht es sicher Sinn, sich nach vielversprechenden Alternativen umzusehen, auch aus Gründen der Diversifizierung. Zu diesen Alternativen gehören zum Beispiel die Basismetalle Blei, Zink, Kupfer, Nickel, Seltene-Erden, Lithium und Uran. Die Ampeln dieser Rohstoffe stehen auf gelb bis grün und einige konnten sich von Mehrjahres-Tiefs schon wesentlich erholen, darunter Zink. Bevor wir einen genauen Blick auf einen kanadischen Explorer werfen, der innerhalb der nächsten 4 Jahre zum Zinkproduzenten aufsteigen will, werfen wir einen genaueren Blick auf die Angebots-Nachfrage-Relationen und Analysteneinschätzungen zu dem Metall.
Über die letzte Woche handelte Platin in einer Spanne zwischen 930 $/oz und 940 $/oz – bis Freitag als Platin ins Fahrwasser von Gold geriet und kräftig an Wert gewann. Somit konnte die immer größer werdende Kluft gegenüber dem Schwestermetall Palladium bei einem Wochenhoch von 960 $/oz wieder etwas verkleinert werden. Heute Morgen handelt Platin allerdings wieder ca. 15 $/oz tiefer, was bestätigt, dass es dem kurzen Preissprung bisher an Substanz fehlte. Im Moment wartet man nämlich eher vergeblich auf Nachrichten, die die Lücke zwischen Platin und Palladium wieder kurzfristig schließen könnten.
er Ölpreis hat in den vergangenen Tagen etwas fundamentalen Gegenwind bekommen. So nahmen die USÖllagerbestände zuletzt nach Angaben der EIA um 1,9 Mio. Barrel zu und stiegen die zweite Woche in Folge an. Auch die "Rig Counts" in den USA nahmen zuletzt wieder zu. Zudem erreichte die US-Ölförderung mit 9,65 Mio. Barrel pro Tag ein neues Jahreshoch. Die Internationale Energieagentur sorgte ebenfalls für Abschläge beim Ölpreis. Die IEA korrigierte die Prognose für den Anstieg der Ölnachfrage im kommenden Jahr von +1,4 mbpd auf +1,3 mbpd. Im laufenden Jahr wird ein Nachfrageplus von +1,5 mbpd erwartet. Möglicherweise ist die IEA mit ihrer Prognose jedoch auf dem Holzweg.
Die Erfolgsstory von Palladium scheint kein Ende zu nehmen. Palladium handelt konstant höher und brilliert weiterhin mit einer beachtlichen Preisentwicklung. In diesem Jahr konnte das Metall bereits mit einer Wertsteigerung von über 50% überzeugen. Auch in der vergangenen Berichtswoche hat Palladium nochmal kräftig an Wert gewonnen. Palladium erreichte letzte Woche sein Wochenhoch bei 1.030 $/oz, um dann am Freitag einen Schlusskurs von 999 $/oz zu erzielen. Somit erreicht Palladium ein Preisniveau, welches das Metall zuletzt Anfang 2001 erreicht hatte.
Mit mehr als 60 USD je Barrel ist Brent so teuer wie zuletzt im Sommer 2015. Die Marktteilnehmer erwarten, dass die OPEC die Produktionskürzungen über März 2018 hinaus verlängern wird und die Lagerbestände weiter fallen. Der Lagerabbau dürfte jedoch selbst bei einer Verlängerung des Kürzungsabkommens nur noch stockend vorankommen. Das höhere Preisniveau dürfte außerdem zu einem weiteren Anstieg der US Schieferölproduktion führen. Öl ist bereits deutlich zu teuer, auch wenn die jüngsten Entwicklungen in Saudi-Arabien eine gewisse Risikoprämie auf den Ölpreis rechtfertigen.
Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2017 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um etwas mehr als 1 Prozent ansteigen und eine Gesamthöhe von etwa 13.600 Petajoule (PJ) oder rund 464 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen. Diese Schätzung veröffentlichte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf Basis der Daten für die ersten neun Monate des laufenden Jahres. Aufgrund dieser Prognose geht die AG Energiebilanzen davon aus, dass die nationalen energiebedingten CO2-Emissionen 2017 leicht steigen werden.
Der Ölpreis hat in den letzten Tagen nochmals deutlich zulegen können. WTI kletterte bis an die Marke von 58 USD, Brent erreicht sogar fast 65 USD. Den letzten Schub erhielten die Ölpreise durch die Verhaftungswelle in Saudi-Arabien. Dort waren führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft wegen Korruptionsverdachts verhaftet worden. Politische Spannungen in einem der bedeutendsten Förderländer und dem wichtigsten OPEC-Mitglied lassen den Ölpreis in der Regel anziehen - so auch dieses Mal.
Platin schlug charttechnisch in der vergangenen Woche eine ähnliche Preisbewegung ein wie Gold. Nachdem Platin die Woche noch bei 917 $/oz eröffnete, geriet es in der zweiten Wochenhälfte ins Fahrwasser von Gold und erreichte ein Wochenhoch von 942 $/oz. Allerdings fehlt momentan jegliche substanzielle Nachfrage aus der Industrie, die diese Preisbewegung begründen würde, so dass die Preissprünge der vergangenen Woche hauptsächlich durch die starke Korrelation zum Goldpreis begründet werden.
Der Ölpreis hat in den letzten Tagen weiter zulegen können. Brent stieg sogar wieder auf über 60 US-Dollar pro Barrel an und erreichte den höchsten Stand seit Juli 2015. Die Ölnachfrage profitiert weiterhin vom soliden weltweiten Wirtschaftswachstum. Zudem verdichten sich die Anzeichen immer mehr, dass das Abkommen zwischen der OPEC und einigen Nicht-OPEC-Staaten, die Ölförderung um rund 1,8 mbpd zu drosseln, auf dem nächsten OPEC-Meeting am 30. November verlängert wird.