Rohstoffe auf Jahreshoch


Die Rohstoffpreise haben in den letzten Tagen weiter zulegen können. Vor allem Energierohstoffe und einige Metalle zeigten sich gut behauptet. Bei Nickel wurde das größte Plus innerhalb von zwei Tagen seit fast sechs Jahren verzeichnet. Das Basismetall profitierte von den guten Perspektiven bei Elektrofahrzeugen und der möglichen Verwendung von Nickel in dazugehörigen Batterien.
Auch der Ölpreis zog weiter an. Brent schaffte zum ersten Mal seit Mitte 2015 wieder den Sprung über die Marke von 60 USD. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) legte ebenfalls zu und überwand das Jahreshoch von Mitte Februar bei 347 Punkten.

Marktkommentar: Ölpreis auf 2-Jahreshoch
Der Ölpreis hat in den letzten Tagen weiter zulegen können. Brent stieg sogar wieder auf über 60 US-Dollar pro Barrel an und erreichte den höchsten Stand seit Juli 2015. Die Ölnachfrage profitiert weiterhin vom soliden weltweiten Wirtschaftswachstum. Zudem verdichten sich die Anzeichen immer mehr, dass das Abkommen zwischen der OPEC und einigen Nicht-OPEC-Staaten, die Ölförderung um rund 1,8 mbpd zu drosseln, auf dem nächsten OPEC-Meeting am 30. November verlängert wird.
Das Abkommen ist bislang bis März 2018 gültig. Sowohl der saudische Energieminister, als auch Kronprinz Mohammad bin Salman äußerten sich zuletzt so, dass daraus auf eine Verlängerung der Vereinbarung geschlossen werden kann. Zudem bleibt die Disziplin der OPEC weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Im Oktober dürfte die Ölproduktion des Kartells gegenüber September durchschnittlich um 180.000 Barrel pro Tag gefallen sein.

Vor allem im Irak litt der Output aufgrund der politischen Spannungen um die Kurden. Die Ölproduktion ermäßigte sich im Oktober gegenüber dem Vormonat um durchschnittlich 120.000 Barrel pro Tag. Dass die Einschränkungen auf der Angebotsseite Wirkung zeigen, lässt sich u.a. an den US-Öllagerbeständen ablesen. Diese sind nach Angaben der EIA per Ende Oktober einmal mehr um 2,4 Mio. Barrel gefallen. Der Lagerabbau in den USA beläuft sich damit seit Anfang April auf rund 80 Mio. Barrel.

Tatsächlich dürfte am Ölmarkt die weltweite Nachfrage das Angebot bereits seit dem zweiten Quartal 2017 übersteigen. Sofern sich die OPEC weiterhin so diszipliniert zeigt wie bisher und sofern das konjunkturelle Umfeld weiter positiv bleibt, dürfte das Angebotsdefizit auch im kommenden Jahr bestehen bleiben.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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