Der Start in die vergangene Woche verlief zunächst verhalten, dabei wurde am Dienstag das Wochentief bei 1.226 $/oz markiert. Von dort aus legte das gelbe Metall den Vorwärtsgang ein und war im gesamten Wochenverlauf nicht mehr zu bremsen. Es verbuchte bis zum Freitagnachmittag einen Preisanstieg von ca. 2,8% und kletterte auf den höchsten Stand seit November 2016 auf 1.260 $/oz. Dieser Anstieg blieb auch den Anlegern im Euroraum nicht verborgen, wo mit einem Anstieg von mehr als 26 €/oz auf 1.190 €/oz ein 5-Monats-Hoch zu verzeichnen ist.
Die International Nickel Study Group hat in dieser Woche neue Daten zum Nickelmarkt veröffentlicht. Demnach ergab sich im letzten Jahr ein Angebotsdefizit von 49,7 Tsd. t. Während das Angebot an raffiniertem Nickel nur leicht um 0,5% zunahm, errechnete die INSG für die Nachfrage einen Zuwachs von 8,1% auf 2,0 Mio. t. Für das laufende Jahr erwartet die INSG erneut ein Angebotsdefizit in Höhe von 66 Tsd. Tonnen. Die neuen Entwicklungen in Indonesien und auf den Philippinen dürften in dieser Prognose jedoch noch nicht berücksichtigt sein. So hat die indonesische Regierung Mitte Januar bekanntgegeben, ihr Exportverbot von Nickelerzen zu lockern.
Ein entscheidender Faktor, wie lange der "Shale-Cap" wirkt, liegt in der Rate, mit der die Schieferölproduktion jährlich wachsen kann, um die nach wie vor steigende globale Ölnachfrage zu befriedigen. Dies dürfte vor dem Hintergrund des - bereinigt um Förderkürzungen - derzeit nach wie vor vorhandenen Überangebots voraussichtlich frühestens Ende nächsten Jahres relevant werden. Zuletzt wuchs die US-Ölproduktion mit rund 500.000 bpd während sechs Monaten - so schnell wie in den einstigen Boomjahren.
Gold ist derzeit ein Getriebener der US-Konjunkturdaten: Meldungen über Inflation und gute Einzelhandelsumsätze schüren die Zinserhöhungsfantasie und setzen den Preis für das Metall unter Druck. Umgekehrt führen enttäuschende US-Wirtschaftsdaten zu einem Preisanstieg. So geschehen am vergangenen Mittwoch, als Gold mit 1.217,50 $/oz sein Wochentief markierte, um den Tag dann mit 1.233 $/oz zu beenden. Diese Volatilität dürfte uns in den kommenden Monaten erhalten bleiben.
Die International Lead and Zinc Study Group hat in dieser Woche ihren Bericht über die Entwicklungen auf dem Zinkmarkt im Jahr 2016 vorgelegt. So ergab sich nach Berechnungen der ILZSG im letzten Jahr ein Angebotsdefizit von 286 Tsd. Tonnen. Noch im Oktober ging die ILZSG von einem deutlich höheren Wert von 349 Tsd. Tonnen aus. Dabei schätzte die Gruppe das Angebot zu gering ein.
Aufgrund guter Fundamentaldaten weist Silber (neben Palladium) derzeit das beste Sentiment unter allen Metallen auf. Es ist Nutznießer eines höheren weltkonjunkturellem Wachstums, des nach wie vor niedrigem Zinsumfelds, der Umweltbewegung mit Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten und nicht zuletzt der Investorennachfrage nach sicheren Häfen. Gemessen an Gold ist es im historischen Vergleich dennoch weiterhin günstig. Das Gold-Silber Ratio verringerte sich vergangene Woche zwar auf unter 69. Der Durchschnitt der letzten 8 Jahre liegt jedoch unter 63. Der Ausblick bleibt bullish.
Nachdem die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und dem Betreiber BHP Billiton über Löhne und Zusatzleistungen gescheitert sind, sind die Minenarbeiter der weltweit größten Kupfermine Escondida in Chile in den Streik getreten. Während des Streiks wird die Kupferproduktion nach Angaben von BHP vollständig ausgesetzt. Auf Basis der von BHP geplanten Produktionsmenge in diesem Jahr entspräche ein wöchentlicher Ausfall in der Mine rund 20 Tsd. Tonnen Kupfer.
Auf den ersten Blick überrascht, dass der Platinpreis von den deutlichen Angebotsdefiziten kaum profitieren konnte. Im letzten Jahr verteuerte sich Platin trotz des fünften Angebotsdefizits in Folge um magere 1,4% gegenüber dem Vorjahr. Dagegen stiegen die Preise von Gold und Palladium um 8,6% bzw. 21,0%. Dabei entwickelt sich der Platinpreis zwar häufig im Windschatten des Goldpreises. Gleichzeitig werden Platin und Palladium in der Regel gemeinsam gefördert und werden im wichtigsten Nachfragesegment beider Edelmetalle, dem
Die deutschen Börsenstrompreise starten erstmals seit fünf Jahren höher ins neue Jahr als ein Jahr zuvor. Geschuldet ist der Preisanstieg der deutlichen Verteuerung von Energiekohle. Auch wenn Kohlekraftwerke in Deutschland in der Stromerzeugung an Bedeutung verlieren und zuletzt sogar von Gaskraftwerken zurückgedrängt wurden, dürften die Erzeugungskosten von kohlebasiertem Strom kurzfristig weiterhin den Preis bestimmen. Da wir am Kohlemarkt wegen eines wieder nachlassenden Importsogs Chinas mit einem spürbaren Preisrückgang rechnen, dürfte dies die Strompreise drücken, auch wenn sich die Emissionsrechte allmählich verteuern. Der tendenziell fallende Strombedarf in Deutschland und der Ausbau der erneuerbaren Energien werden auch mittelfristig die Börsenstrompreise belasten
Nachdem der Nickelpreis in den Wochen zuvor stark unter Druck stand, zogen die Notierungen des Legierungsmetalls in der Berichtswoche deutlich an. Die philippinische Umwelt- und Rohstoffministerin Regina Lopez kündigte an, 23 Minen, die überwiegend Nickel produzieren, aufgrund von Umweltbelastungen schließen zu lassen. Dies entspräche in etwa der Hälfte der Nickelförderung des Landes und rund 10% des globalen Konzentratangebotes.
Vier Überschussjahre drücken noch immer auf die Weizenpreise. Bisher stehen die Zeichen auf eine weitere hohe globale Weizenernte 2017/18 – wenn sich die Einschätzung allenfalls moderater Auswinterungsschäden auf der Nordhalbkugel bewahrheitet. Auch bei Mais bleibt die Angebotssituation entspannt, allerdings reagieren die US-Landwirte wohl mit einer deutlichen Flächenreduktion auf die niedrigen Preise, während die Sojabohnenfläche ausgeweitet werden dürfte. Ein höheres Angebot an Ölsaaten insgesamt dürfte deren Preise drücken. In den letzten Jahren hat China einige Umstellungen in seiner Agrarpolitik vorgenommen. In einem Kasten gehen wir auf wichtige Änderungen im Bereich der Getreide ein.
Auch wenn das Interesse von Investoren nunmehr vermehrt bei den boomenden Aktienmärkten und US-Renditen liegt und weniger auf den sicheren Edelmetallmärkten, wird sich das auf den Palladiumpreis höchstwahrscheinlich nicht weiter negativ auswirken. Entscheidend wird hierbei auch sein, wie schnell Trumps Konjunkturpläne in höherer Palladiumnachfrage münden. Palladium hat hierbei in den letzten Monaten eine stark positive Korrelation zu Basismetallen wie Kupfer und Zinn gezeigt, welche von neuen Infrastrukturprojekten in den USA profitieren könnten.
Nach dem sehr volatilen Jahr 2016 bewegen sich die Rohölpreise 2017 in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser. Nun hat sich seit Mitte Dezember um 55 US-Dollar je Barrel ein vorläufiges Gleichgewicht gebildet, und die Marktteilnehmer warten ab, ob sich die beschlossenen Förderkürzungen manifestieren - also wie es um die Disziplin vor allem der OPEC-Mitglieder bestellt ist. Ersten Indikationen zufolge ist das Kartell auf einem guten Weg - dies ist vor allem zu Beginn der Absprachen, die ab 01. Januar 2017 gelten, auch so zu
Entgegen den Markterwartungen konnte der Aluminiumpreis in den ersten Wochen des neuen Jahres erneut zulegen. Bereits im vergangenen Jahr stiegen die Notierungen des Leichtmetalls überraschend deutlich. Während Ende 2016 der dynamische Anstieg der Kohlepreise sowie das generell verbesserte Sentiment im Basismetallsektor die Preise beeinflussten, sind es nun Marktberichte über Kapazitätskürzungen in China.
Die indonesische Regierung wartete Mitte Januar mit einem Paukenschlag auf: Sie hat das seit drei Jahren bestehende Exportverbot für unbehandelte Erze unter bestimmten Auflagen gelockert. Betroffen hiervon ist in erster Linie Nickel, daneben Bauxit und Kupfer. Der globale Nickelmarkt dürfte zukünftig deshalb besser versorgt sein als noch vor einigen Monaten befürchtet. Wir revidieren daher unsere Nickelpreisprognose nach unten.