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Preiserholung setzt sich fort

12.10.2015 | 11:09 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise bleiben im Aufwind. Brent erreichte am Freitag mit 54 USD je Barrel das höchste Niveau seit Ende August. WTI war mit 51 USD je Barrel zwischenzeitlich so teuer wie zuletzt vor knapp drei Monaten. Gewinnmitnahmen vor dem langen Wochenende - heute ist in den USA Columbus Day - ließen die Gewinne im späten Handel abschmelzen. Dennoch stand am Ende der Handelswoche ein Plus von jeweils 9% zu Buche, was dem stärksten Wochengewinn seit Ende August entspricht.

Der Preisanstieg bei WTI Anfang letzter Woche war stark spekulativ getrieben. Die Netto-Long-Positionen der spekulativen Finanzanleger stiegen in der Woche zum 6. Oktober laut CFTC-Statistik um 23 Tsd. auf 173,5 Tsd. Kontrakte, was dem stärksten Anstieg seit April und dem höchsten Niveau seit drei Monaten entspricht.

Die ICE veröffentlicht die entsprechenden Daten für Brent heute Mittag. Diese dürften ein ähnliches Bild zeigen. Zum Auftakt in die neue Handelswoche nehmen die Ölpreise ihren Aufwärtstrend wieder auf. Dafür sorgen u.a. die Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zur Bohraktivität in den USA, welche am Freitagabend veröffentlicht wurden. Demnach ist die Zahl der aktiven Ölbohrungen in der letzten Woche um weitere 9 gesunken. Das war der sechste Wochenrückgang in Folge.

In dieser Zeit summiert sich der Rückgang auf 70. Das Niveau der aktiven Ölbohrungen ist das niedrigste seit Juli 2010. Seit dem Rekordhoch vor einem Jahr ist die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA um mehr als 1.000 gesunken. Dies deutet auf einen weiteren Rückgang der US-Ölproduktion hin, welche vom Hoch im Frühjahr Daten der US-Energiebehörde zufolge bereits um 600 Tsd. Barrel pro Tag gesunken ist.



Edelmetalle

Der Goldpreis steigt zu Wochenbeginn auf ein 7-Wochenhoch von fast 1.170 USD je Feinunze und wird dabei unter anderem vom schwächeren US-Dollar unterstützt. Mit dem Preisanstieg der letzten zwei Wochen hat sich das charttechnische Bild bei Gold deutlich aufgehellt. Sollte das Hoch vom August überschritten werden, dürfte dies zu technischen Anschlusskäufen führen.

Auch ist die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie mittlerweile in Reichweite gekommen. Zwar könnte diese kurzfristig einen Widerstand darstellen, ein nachhaltiges Überschreiten dieser Marke wird aber wohl zu höheren Preisen beitragen.

Im Fahrwasser von Gold legen auch die anderen Edelmetalle zu, wobei Silber noch unter der Marke von 16 USD je Feinunze handelt. Platin und Palladium profitierten am Freitag vom starken Anstieg der Industriemetalle und verteuerten sich um 3,5% bzw. 1,4%. Platin kostet heute Morgen rund 990 USD je Feinunze - der höchste Stand seit 4½ Wochen - und hat damit den Preisabstand zu Gold auf 180 USD verringert.

Die Preisanstiege von Gold und Silber stehen unseres Erachtens auf tönernen Füßen, da sie stark spekulativ getrieben waren. So wurden die Netto-Long-Positionen von Gold in der Woche zum 6. Oktober um 13% auf 45,8 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Bei Silber haben sich die Netto-Long-Positionen auf 28,2 Tsd. Kontrakte sogar fast verdreifacht. In beiden Fällen ist dies der höchste Wert seit vier Monaten. Somit hat sich Korrekturpotenzial aufgebaut, welches sich entladen könnte, falls der Preisanstieg ins Stocken gerät.


Industriemetalle

Zum Start in die neue Handelswoche bauen die meisten Metallpreise ihre letzten Freitag erzielten Gewinne aus. Zink steigt um weitere 2,5%, nachdem der Anstieg Ende letzter Woche der stärkste auf Tagesbasis seit mindestens 1989 war. Der LME-Industriemetallindex sprang am Freitag um 3,9% auf ein 3-Wochenhoch von 2.442 Punkte nach oben.

Als letzte der Branchenverbände hat die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) ihre Einschätzung zur Lage an den globalen Blei- und Zinkmärkten veröffentlicht. Entgegen der bisherigen Schätzung im April erwartet die ILZSG für 2015 bei Zink nun einen Angebotsüberschuss von 88 Tsd. Tonnen. Dieser kommt durch eine deutliche Ausweitung des Angebots zustande, welche die nur leicht höhere Nachfrage übertrifft.

2016 soll sich die Situation ändern und das Angebot um 152 Tsd. Tonnen hinter der Nachfrage zurückbleiben. Gründe hierfür sind die Schließung von großen Minen in diesem Jahr und eine wieder stärkere Nachfrage. In den Prognosen der ILZSG sind noch nicht die von Glencore angekündigten Produktionskürzungen von 500 Tsd. Tonnen enthalten.

Der globale Zinkmarkt dürfte daher im nächsten Jahr noch wesentlich angespannter sein als die Daten der ILZSG suggerieren. Dies spricht für mittel- bis langfristig höhere Zinkpreise. Für Blei erwartet die ILZSG in diesem Jahr einen nahezu ausgeglichenen Markt und im nächsten Jahr einen Angebotsüberschuss von 97 Tsd. Tonnen. Dies rechtfertigt unseres Erachtens einen Preisaufschlag von Zink gegenüber Blei.


Agrarrohstoffe

Am Freitag veröffentlichte das US-Landwirtschaftsministerium USDA seine neuen Prognosen zu Angebot und Nachfrage auf wichtigen Agrarmärkten. Zwar war bereits erwartet worden, dass das USDA die Maisfläche in den USA niedriger ansetzen würde als zuvor. Da nun aber der Ertrag überraschend angehoben wurde, fiel die Kürzung bei der erwarteten Ernte um weniger als 1 Mio. auf 344,3 Mio. Tonnen nur marginal aus. Damit scheint das USDA darauf zu reagieren, dass sich seit Wochen der in seinen wöchentlichen Berichten gemeldete Anteil mit "gut" oder "sehr gut" bewerteter Maispflanzen auf einem recht hohen Niveau bei 68% hält.

Daher wird der Ertrag auch nur wenig unter dem Rekordertrag der letzten Saison erwartet. In Reaktion darauf gab der Maispreis am Freitag um 2,2% nach. Einen leichten Anstieg verzeichnete dagegen der Sojabohnenpreis. Hier kürzte das USDA die US-Fläche stärker als in Umfragen erwartet. Gleichzeitig fiel die Anhebung des Ertrags nur gering aus. Die Ernteschätzung wurde daher um 1,3 Mio. auf 105,8 Mio. Tonnen gesenkt. Dies wurde offenbar stärker bewertet als die Anhebung der globalen Produktion.

Diese geht vor allem auf eine höhere brasilianische Produktion zurück, die nun 3 Mio. Tonnen höher als zuvor bei 100 Mio. Tonnen angesetzt wird. Die brasilianische Prognosebehörde Conab ging in ihrer ebenfalls am Freitag veröffentlichten Schätzung sogar noch darüber hinaus. Die hohe internationale Verfügbarkeit dürfte dem Preisanstieg bei Sojabohnen enge Grenzen setzen.



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