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Ölmarkt bleibt reichlich versorgt

28.02.2014 | 11:21 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Der Brentölpreis ist gestern unter 109 USD je Barrel gefallen und handelt auch am Morgen auf diesem ermäßigten Niveau. Wir rechnen damit, dass der Brentölpreis in den kommenden Wochen weiter in Richtung Mitte der Handelsspanne von 100-110 USD je Barrel nachgibt. Dafür sprechen das reichliche Angebot, das nahende Ende des Winters auf der Nordhalbkugel und eine geringere Rohölverarbeitung der Raffinerien während der Wartungsarbeiten.

Die OPEC hat ihre Ölproduktion einer Bloomberg-Umfrage zufolge im Februar bei 29,9 Mio. Barrel pro Tag nahezu unverändert belassen. Produktionsrückgänge in Libyen, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden durch eine gestiegene Ölproduktion in Angola und Nigeria ausgeglichen. Die OPEC produziert damit weiterhin etwas über dem jahresdurchschnittlichen Bedarf an OPEC-Öl, welcher von der Internationalen Energieagentur auf 29,6 Mio. Barrel pro Tag geschätzt wird. Auf eine reichliche Versorgung deuten auch Zahlen des Beratungsunternehmens Oil Movements zu den seewärtigen OPEC-Lieferungen hin. Diese sollen in den vier Wochen zum 15. März um 430 Tsd. auf 24,38 Mio. Barrel pro Tag steigen. Der Großteil davon soll Oil Movements zufolge nach China gehen, was auf eine anhaltend robuste Ölnachfrage aus dem Reich der Mitte hindeutet.

Laut US-Energiebehörde EIA ist die US-Ölproduktion im Jahr 2013 um nahezu 1 Mio. auf 7,46 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Das war der stärkste Jahresanstieg aller Zeiten und das höchste Produktionsniveau seit 1989. Für dieses Jahr ist mit einer ähnlich starken Produktionsausweitung zu rechnen.


Edelmetalle

Platin und Palladium haben sich gestern jeweils um rund 1,3% und damit deutlich stärker als Gold und Silber verteuert. Beide Edelmetalle handeln am Morgen mit 1.455 USD je Feinunze bzw. 745 USD je Feinunze auf einem 5-Wochenhoch. Der Streik in der südafrikanischen Platinminenindustrie ist mittlerweile in die sechste Woche gegangen. Nach wie vor scheinen die Fronten verhärtet. Ob sich daran heute während eines geplanten Gespräches zwischen den Minenunternehmen und der radikalen Gewerkschaft AMCU bei der staatlichen Vermittlungsbehörde was ändert, bleibt abzuwarten. Unklar ist auch die Angebotslage am Markt.

Industriekreisen zufolge haben die Platinproduzenten im Vorfeld des Streiks Lagerbestände mit einer Reichweite von zwei Monaten aufgebaut. Nun mehren sich Zweifel an diesen Angaben. So gab Impala Platinum, der weltweit zweitgrößte Platinproduzent, im Rahmen seiner gestrigen Gewinnberichterstattung bekannt, seit Streikbeginn etwa 80 Tsd. Unzen Produktion verloren zu haben. Das Unternehmen führte weiter an, dass dies ungefähr den Vorräten vor dem Streik entspräche. Die drei betroffenen Platinproduzenten verlieren eigenen Angaben zufolge jeden Tag zusammen fast 10 Tsd. Unzen Produktion.

Der globale Platinmarkt könnte schon jetzt merklich angespannter sein als von vielen Marktteilnehmern erachtet. Je länger der Streik dauert, desto prekärer dürfte die Situation werden. Dies wird sich unseres Erachtens in höheren Platin- und Palladiumpreisen widerspiegeln.


Industriemetalle

Nickel steigt heute Morgen auf ein Wochenhoch von über 14.600 USD je Tonne. Dies ist wohl auf die nach wie vor unklare Exportsituation in Indonesien zurückzuführen. Mittlerweile hat sich die Terminkurve von Nickel deutlich verflacht, das vordere Ende der Kurve hat sich nach oben verschoben (Grafik 7, Seite 3). Dies deutet auf eine zunehmende physische Knappheit von Nickel hin, was angesichts der rekordhohen LME-Nickelvorräte erstaunlich ist.

Generell bleibt die Lage in Indonesien undurchsichtig. Nachdem die Regierung in den letzten Wochen mehrfach bekräftigt hat, das Exportverbot von Erzen wie geplant und ohne Ausnahmen anzuwenden, rudert sie bei der progressiven Exportsteuer nun doch zurück. Anfang der Woche gab ein hochrangiger Regierungsvertreter bekannt, die Exportsteuer für Unternehmen, die sich ernsthaft verpflichtet haben, Schmelzen im Land zu bauen, zu reduzieren oder sogar komplett abzuschaffen.

Die Exportsteuer gilt für Konzentrate, also teilverarbeitete Erze, und beträgt aktuell 25%. Sie soll bis Ende 2016 schrittweise auf 60% angehoben werden. Für die Ausfuhr der Konzentrate benötigen die Unternehmen aber Genehmigungen der Regierung, die bislang nur zögerlich erteilt wurden. Freeport McMoRan, der Betreiber der weltweit zweitgrößten Kupfermine, Grasberg, droht daher nun mit der Kürzung von Investitionen im Land und mit Entlassungen von Arbeitern. Indonesien wird die Metallmärkte noch lange beschäftigen.


Agrarrohstoffe

Der Sojabohnenpreis erlebte gestern eine Achterbahnfahrt. Zunächst stieg der Preis um 3,5% auf ein 8½-Monatshoch von 14,45 USD je Scheffel. Danach brach er ein und ging letztlich mit einem Minus von 0,5% bei 13,90 USD je Scheffel aus dem Handel. Der Preisanstieg wurde durch stärker als erwartet ausgefallene US-Exportzahlen ausgelöst, welche auf eine bis zuletzt robuste Nachfrage nach US-Sojabohnen hindeuteten. Zudem senkte der International Grains Council seine Schätzung für die weltweite Sojabohnenernte 2013/14 um 4 Mio. auf 284 Mio. Tonnen.

Der IGC begründete dies mit ungünstigen Wetterbedingungen in Südamerika, welche zu Abwärtsrevisionen der Ernteprognosen für Brasilien und Argentinien geführt haben. Im wichtigsten Anbaustaat Brasiliens, Mato Grosso, hat es in den vergangenen Wochen stark geregnet, was zu Ernteverzögerungen und damit vorübergehend zu einer stärkeren Nachfrage nach US-Sojabohnen geführt hat. In den kommenden Wochen wird allerdings mit einer Zunahme des Angebots aus Südamerika gerechnet. Entsprechend sollte die Nachfrage nach US-Sojabohnen sinken.

Auch das deutlich gestiegene Preisniveau - Sojabohnen kosten an der CBOT aktuell knapp 7% mehr als zu Jahresbeginn - dürfte dazu beitragen. Von daher ist in den kommenden Wochen mit weiter sinkenden Notierungen zu rechnen. Eine neuerliche Rekordernte in den USA dürfte dafür sorgen, dass der Sojabohnenpreis bis Ende 2014 auf 11,5 USD je Scheffel nachgibt.





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