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Goldpreis steigt auf 4-Monatshoch

26.02.2014 | 11:18 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise stehen seit gestern unter Abgabedruck. Brent ist unter die Marke von 110 USD je Barrel gefallen. WTI fiel im Tief sogar auf 101 USD je Barrel. Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI weitete sich zwischenzeitlich auf 9 USD aus. Ein vom API gemeldeter erneut kräftiger Abbau der US-Rohölvorräte in Cushing gab dem WTI-Preis am Abend leichten Auftrieb, während der Brentölpreis weiter unter Druck stand und am Morgen bei 109,2 USD je Barrel ein Wochentief markierte. Dies ließ den Spread wieder auf weniger als 8 USD schrumpfen.

Die zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China und den USA sowie eine im Falle von WTI extreme Marktpositionierung sprechen für eine Fortsetzung der Korrektur. Die bestehenden Angebotsrisiken und die stark abgeschmolzenen US-Destillatelagerbestände bei gleichzeitiger Vorhersage niedriger Temperaturen in den USA dürften einem stärkeren Preisrückgang entgegenstehen.


Der US-Erdgaspreis gab gestern trotz der Vorhersage niedriger Temperaturen in den USA um weitere 6% auf 5,1 USD je mmBtu nach. Am Morgen ist der Preis unter 5 USD gefallen. Noch am Montag wurde mit knapp 6,5 USD je mmBtu ein 5-Jahreshoch erreicht. Der Preissturz seither dürfte auch auf den Kontraktwechsel zurückzuführen sein. Heute nach Handelsschluss läuft der März-Kontrakt aus. Der ab morgen maßgebliche April-Kontrakt handelt aktuell bei 4,6 USD je mmBtu. Der US-Erdgaspreis dürfte damit voraussichtlich sein Hoch gesehen haben.


Edelmetalle

Gold setzt seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen fort und erreicht heute Morgen mit rund 1.345 USD je Feinunze den höchsten Stand seit fast vier Monaten. Seit Jahresbeginn hat sich Gold nunmehr um knapp 12% bzw. 140 USD verteuert. In Euro gerechnet kostet Gold annähernd 980 EUR je Feinunze. Da auch hier jüngst die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie überschritten wurde, wird dies wohl zu technischen Anschlusskäufen führen, womit sich der Preisanstieg fortsetzen sollte.

Gestern kam es bereits den vierten Handelstag in Folge zu Zuflüssen in die Gold-ETFs. Der Gegenwind von dieser Seite lässt also klar weiter nach, was ebenfalls für zumindest stabile, wenn nicht gar höhere Goldpreise spricht. Die anhaltend hohe chinesische Goldnachfrage hat maßgeblich zum Preisanstieg im Januar beigetragen, wie die gestern veröffentlichten Handelsdaten zwischen Hongkong und China zeigen. Gemäß Angaben der Hongkonger Statistikbehörde hat China aus Hongkong im letzten Monat netto 90 Tonnen Gold importiert. Dies waren zwar fünf Tonnen weniger als im Dezember, aber mehr als dreimal so viel wie ein Jahr zuvor.

Würde China 2014 in jedem Monat 90 Tonnen Gold einführen, würde die Importmenge fast das Rekordniveau des Vorjahres erreichen. Entgegen anderslautender Medienberichte hat sich die Goldnachfrage in China unseres Erachtens nicht merklich abgeschwächt. Auch 2014 wird die Nachfrage Chinas eine wesentliche Stütze des Goldpreises sein. Laut Thomson Reuters GFMS war der deutliche Rückgang der Goldreserven der türkischen Zentralbank im Januar aller Voraussicht nach darauf zurückzuführen, dass Geschäftsbanken Goldeinlagen bei der Zentralbank abgezogen haben.



Industriemetalle

Die Konsumenten von Zinn müssen sich wahrscheinlich auf dauerhaft hohe Preise einstellen. Denn Indonesien, der weltweit größte Zinnexporteur, hat einen Minimumpreis beim Zinnhandel eingeführt. Dieser wird von einem Komitee an der für den Handel maßgeblichen Börse Indonesia Commodity and Derivatives Exchange (ICDX) in Jakarta jeden Montag für die gesamte Woche festgelegt. Unter diesem Preis dürfen keine Geschäfte abgeschlossen werden. Das Komitee setzt sich aus Vertretern der Minenunternehmen, Käufern, Regierung und Abwicklungsstelle zusammen. Mit dieser Maßnahme soll zum einen der Börsenhandel von Zinn an der ICDX vor starken Schwankungen und Spekulation geschützt werden. Zum anderen soll verhindert werden, dass der Preis unter die Produktionskosten fällt.

Dieser Eingriff in den Zinnhandel, der de facto den Marktmechanismus außer Kraft setzt, könnte zu deutlich geringeren Exportvolumina führen. Der globale Markt ist jedoch auf das indonesische Zinn angewiesen. Das International Tin Research Institute (ITRI) schätzt, dass Indonesien monatlich rund 8.000 Tonnen Zinn ausführen muss, damit sich auf dem Weltmarkt Angebot und Nachfrage die Waage halten. Schon jetzt sind die Zinnvorräte in den LME-Lagerhäusern merklich abgeschmolzen. Mit 8.365 Tonnen liegen sie auf dem niedrigsten Niveau seit über fünf Jahren. Ein weiterer Abbau der Bestände ist wohl vorprogrammiert.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Magerschwein in New York stieg gestern auf knapp über 100 US-Cents je Pfund. Diese Marke hatte er bisher lediglich kurzzeitig im Juni letzten Jahres und einige Wochen im Jahr 2011 nehmen können. Seit Jahresbeginn legten die Notierungen um fast 20% zu. Das Angebot an schlachtreifen Schweinen in den USA verknappt sich weiter, da in mindestens 25 US-Staaten ein Schweinevirus kursiert, dem bereits 4 Millionen Tiere zum Opfer fielen.

Die Preise für US-Mastrind haben in den letzten Tagen sogar neue Rekordstände von über 170 US-Cents je Pfund erklommen. Ende Januar meldete das US-Landwirtschaftsministerium USDA, dass die Zahl der Rinder auf US-Farmen zu Jahresbeginn so niedrig war wie seit 1951 nicht. Die Rinderzüchter leiden noch immer unter den Nachwirkungen der Dürre in den letzten Jahren, die sie zu einer Verringerung ihrer Bestände gezwungen hatte. Zwar stieg die Zahl der weiblichen Jungtiere, die zum Wiederaufbau größerer Herden an Schlachttieren benötigt werden, doch war der Zuwachs unter den Erwartungen geblieben. Für 2014 prognostiziert das USDA einen weiteren starken Rückgang der US-Rindfleischproduktion um 5,3%.

Das knappe Angebot an schlachtreifen Rindern hat auch die Preise für Lebendrind auf neue Rekordstände steigen lassen. Im meistgehandelten (April-)Kontrakt kostet Lebendrind nun 143 US-Cents je Pfund. Wir rechnen damit, dass der Preis sich noch länger über 140 US-Cents je Pfund hält.



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