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Die Rohstoff-Woche - KW 21/2010: Australiens Minenindustrie vor dem Scheideweg?!

20.05.2010 | 19:38 Uhr | Roedel, Tim, Die Rohstoff-Woche
Der weltweit erste Gold-Automat wurde in dieser Woche in Abu Dhabi installiert. Ja, Sie haben richtig gelesen, GOLD-Automat! Exakt zu dem Zeitpunkt, an dem zum ersten Mal in der tausendjährigen Geschichte des goldgelben Metalls mehr als 1.000 Euro für eine Unze bezahlt wurden, eröffnete der findige Gründer des Gold-Online-Portals "TG Gold-Super-Markt", Thomas Geissler den ersten Automaten der Welt, der auf Knopfdruck Goldbarren und Goldmünzen bietet. Aufgestellt wurde das "goldene" Gerät im weltberühmten 5-Sterne-Hotel Emirates Palace in Abu Dhabi. Der Automat ist laut Hersteller und Betreiber absolut manipulations- und einbruchssicher und bietet alle Goldwaren zu Echtzeitpreisen an. Nach einer Testphase sollen die Automaten auch an anderen ausgesuchten Orten weltweit aufgestellt werden. Wer weiß, vielleicht ziehen wir irgendwann alle einmal so selbstverständlich Gold am Automaten, wie wir es heutzutage mit Papiergeld machen.

In der letzten Ausgabe der Rohstoff-Woche hatten wir darüber berichtet, dass Australien eine 40%ige Sondersteuer auf alle Gewinne plane, die aus Australischen Minen-Projekten erwirtschaftet werden. Die Aktienkurse vieler australischer Produzenten brachen daraufhin teilweise kräftig ein und vor allem die beiden größten Bergbau-Gesellschaften des Landes - BHP Billiton und Rio Tinto - drohten sofort mit Minen-Schließungen und einem Entwicklungs-Stopp bedeutender Minen-Projekte.

Nun meldete sich auch die Nummer drei des Landes zur Wort. Die Fortescue Metals Group vermeldete, dass man Investitionen in Höhe von 15 Milliarden US$ nicht tätigen wolle, sofern die Sondersteuer tatsächlich kommen sollte. Im Einzelnen handelt es sich bei diesen Investitionsgeldern um die Entwicklung der Projekte Solomon Hub (9 Milliarden US$) und Western Hub (6 Milliarden US$). Bei beiden Projekten handelt es sich um fortgeschrittene Eisenerz-Projekte.

Vor allem auf Grund möglicher Entlassungswellen durch die großen Minenkonzerne brodelt es bereits innerhalb der obersten Regierungsebene in Australiens Hauptstadt Canberra. Denn eben diese Sondersteuer könnte neben dem erwähnten Stellenabbau auch bedeuten, dass weniger Investitionsgelder aus dem Ausland nach Australien fließen werden und Australien obendrein seinen Ruf als ein Land für sichere Investitionsmöglichkeiten verliert.

Australiens Minen-Minister Martin Ferguson kündigte unterdessen bereits an, dass man sich mit den mächtigen Minen-Gesellschaften auf einen Kompromiss einigen wolle. Zum Einen stellt sich jetzt zunächst einmal die Frage, ob die mächtige Minen-Lobby einem Kompromiss zustimmen würde. Denn Jobverluste kann sich keine Regierung lange erlauben, vor allem nicht in so turbulenten Zeiten wie den aktuellen. Zum Anderen wirken das Vorpreschen der Regierung mit diesem Gesetzentwurf, der plötzliche Sinneswandel und ein gewisses „Klein-Bei-Geben“ nicht gerade seriös und festigt die Position der amtierenden Labor Party von Ministerpräsident Kevin Rudd nicht gerade.

Der besitzt im australischen Unterhaus sowieso nur eine knappe Mehrheit und spürt vor den kommenden Wahlen im Oktober bereits den kalten Atem der konservativen Opposition. Diese hat bereits angekündigt, dass sie das Gesetz kippen wolle, sofern es zu einem Regierungswechsel kommen sollte. Der ASX 300 Resources - Index fällt zusätzlich täglich von einem Tief zum anderen. Man sollte bei einem Investment in australische Minen-Aktien also auf jeden Fall den Wahltermin im Oktober im Auge behalten, denn dessen Ausgang könnte über die Zukunft der australischen Minenindustrie entscheiden.

Rohöl und Gold korrigieren aktuell. Diese Erkenntnis dürfte Ihnen nicht neu sein. Es stellt sich eigentlich nur die Frage nach dem Wohin. Brent Crude Rohöl verlor in den vergangenen beiden Wochen fast 20% und befindet sich aktuell innerhalb einer Unterstützungszone, die von etwa 66 USD bis zu 73 USD reicht. Ein regelrechter Ausverkauf möchte man meinen. Zumal die Fundamentaldaten eher auf eine höhere Nachfrage und damit auf steigende Ölpreise hindeuten. Vor allem in den USA. Dort stieg die Nachfrage nach US-Destillaten in dieser Woche zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder über die Marke von 4 Millionen Barrel pro Tag. Und auch die Diesel-Nachfrage stieg in den ersten beiden Mai-Wochen im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum um knapp 17%.

Während die Lagerbestände in der zentralen Lagerstätte Cushing um 900.000 Barrel anstiegen, sanken die Bestände in den anderen Lagerstätten östlich der Rocky Mountains um 2,3 Millionen Barrel. Und auch die Bestände in Cushing dürften in absehbarer Zeit sinken. Denn viele Raffinerien haben ihre Verarbeitungskapazitäten in den letzten Wochen spürbar erhöht. Darüber hinaus lahmt die Ölförderung im Golf von Mexiko seit einigen Wochen (indirekt eine Folge der aktuellen Geschichte um die Lecks von BP). Und zu guter Letzt steht die diesjährige Hurrikane-Saison so langsam vor der Türe. Es würde mich also nicht wundern, wenn es mit dem Rohöl-Preis in Kürze wieder etwas aufwärts gehen würde.

Bei Gold sieht die Sache aktuell (noch) etwas anders aus. Der nächste größere Widerstand nach unten findet sich erst bei knapp über 1.100 USD je Feinunze. Dort sollte allerdings ein Boden gefunden werden (sofern Gold überhaupt weiter fällt). Fundamental gesehen spricht nicht unbedingt viel dafür. Im Fußball würde man sagen "das Abstiegs-Gespenst geht um". Und das geht aktuell in Europa in Sachen Euro um, weshalb Gold nicht unbedingt zu Dingen gehören dürfte, die man gerade jetzt in täglich im Wert sinkendes Euro-Papiergeld umtauschen will.


Das Zitat der Woche:

"Was das staatliche Schuldenmachen in der Gegenwart von den Praktiken der Römer [...] unterscheidet, ist der Umstand, dass dem Staat als dem Schuldner, der angeblich niemals Pleite gehen kann, die Aufgabe zufällt, den debitistischen Prozess mit immer neuen Verschuldungen zu strecken, also den Tag des Zusammenbruchs so weit als möglich hinauszuzögern. Vor diesem Tag aber gilt es, den Sieg des Kapitalismus global und total zu machen, mit anderen Worten, buchstäblich die ganze Welt in den Untergang zu reißen. " - Eugen Drewermann (* 20. Juni 1940 in Bergkamen) ist ein ehemals katholischer deutscher Theologe, suspendierter Priester, Psychoanalytiker, Schriftsteller und ein bekannter Kirchenkritiker. Er ist ein wichtiger Vertreter der tiefenpsychologischen Exegese.

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© Tim Roedel
Die Rohstoff-Woche





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