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Energie: Konjunktursorgen vs. Hurrikans, Atomprogramm & Short-Squeeze

04.08.2008  |  Frank Schallenberger
120-Dollar-Marke als Unterstützung

Die Marke von 120 Dollar hat sich in der abgelaufenen Woche vorläufig als Unterstützungsmarke für den Ölpreis erwiesen. Ob sich diese Marke als tragfähiger Boden erweist, bleibt abzuwarten. Immerhin hat aber der durch Konjunktursorgen in Europa und insbesondere in den USA ausgelöste Preisrutsch beim Öl vorerst seinen Halt gefunden. Relativ nervös zeigte sich der Handel in den letzten Tagen. Gleich zwei Mal legte das schwarze Gold in sehr kurzer Zeit mehrere Dollar zu, ohne dass nennenswerte Nachrichten gemeldet wurden.

Dies dürfte damit zusammenhängen, dass am Terminmarkt mehr und mehr Short-Positionen existieren. Immerhin belegen die jüngsten CFTC-Daten, dass die Spekulanten am Ölmarkt wie bereits in der Woche zuvor mehrheitlich auf fallende Preise setzen. Diese Situation war zum letzten Mal vor 17 Monaten zu beobachten. Damit wird der Markt schon bei kleineren Preisanstiegen anfällig für Short-Squeezes, die auch einen etwas schwächeren Aufwärtstrend recht schnell verstärken können.

Zudem zeigt der Blick auf das Open Interest, dass die leichte Aufwärtsbewegung der letzten Tage vom ein oder anderen Marktteilnehmer dazu genutzt wurde, wieder erste Long-Positionen aufzubauen. Immerhin stieg das Open Interest bei tendenziell anziehenden Notierungen in der Zeit vom 28. bis zum 31. Juli um gut 50.000 Kontrakte.

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Atomprogramm und Hurrikans als Preistreiber?

Kurzfristige Preissprünge könnten auch durch die Hurrikan-Saison und den anhaltenden Streit um das iranische Atomprogramm ausgelöst werden. Am vergangenen Wochenende lief ein weiteres Ultimatum ab; der Iran blieb jedoch bei der starren Haltung in Bezug auf die Ausweitung des Atomprogramms.

Die Hurrikan-Saison könnte ebenfalls Preisanstieg auslösen. Der Juli 2008 nimmt in der seit 1851 geführten Hurrikan-Statistik für den Atlantik in Bezug auf die Anzahl der Stürme bereits Platz 3 ein. Aktuell könnte sich aus dem tropischen Sturm "Edouard" bereits der dritte Hurrikan der Saison bilden. "Edouard" bedroht dabei die Öl- und Gaserzeugung sowie für das Raffineriegeschäft im Golf von Mexiko.

Hurrikan-bedingte Ausfälle bei den affinerien könnten sich dabei schnell auf die Preise von Benzin, Diesel und Co. auswirken. Immerhin liegt die aktuelle Auslastung der US-Raffinerien vor allem aufgrund von technischen Mängeln lediglich bei 87,2%. Die ist der niedrigste Wert, der zu dieser Jahreszeit in den letzten 10 Jahren gemessen wurde. Der 10-Jahresdurchschnitt
liegt knapp 6,5 Prozentpunkte höher.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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