Analog zum gesamten Industriemetallsektor hat auch der Nickelpreis seine Abwärtsbewegung weiter fortgesetzt. Zwar gab es auf der Angebotsseite zuletzt Entwicklungen, die für eine Stabilisierung der Preise sprechen. Auch sind die Lagerbestände seit Anfang Juni rückläufig. Insgesamt überwiegen am Markt jedoch die Befürchtungen eines deutlich geringeren Nachfragewachstums. Dabei bereiten insbesondere die schwächeren Konjunkturindikatoren Chinas Sorgen, ist doch das Reich der Mitte der größte Verbraucher des Legierungsmetalls. LME-Nickel notiert gegenwärtig 31% niedriger als zu Jahresbeginn (LME-Index -19%). Der Durchschnittskurs für den bisherigen Jahresverlauf liegt bei 13.134 USD/t.
Quelle: Thomson Reuters
Prognosen für Edelstahlproduktion sinken
Etwa zwei Drittel des weltweiten Nickelbedarfs entfällt auf die Herstellung und Veredelung nichtrostender Stähle. Gemäß den in dieser Woche veröffentlichten Daten des ISSF (International Steel Forum) betrug die weltweite Edelstahlproduktion im ersten Quartal des laufenden Jahres 10,4 Mio. Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine marginale Steigerung um 0,1%. In China wurden 1,4% weniger veredelte Stähle produziert, was auf eine entsprechend verhaltene Nachfrageentwicklung schließen lässt. Der Branchenspezialist MEPS hatte seine Prognose bezüglich des Wachstums der Edelstahlproduktion für das Gesamtjahr 2015 zuletzt von 3,4% auf 1,2% gesenkt. Dabei wird für China eine Steigerungsrate von 2,1% nach 14,3% im Vorjahr unterstellt. Begründet wird dies mit einer geringeren heimischen Nachfrage sowie den Auswirkungen der Antidumpingmaßnahmen seitens der Europäischen Union.
Quelle: ISSF, MEPS, LBBW Research
Mittelfristig bleiben die Perspektiven für die Edelstahlindustrie jedoch gut. So rechnet beispielsweiseSMR (Steel Market Research) für die nächsten drei Jahre mit Wachstumsraten für die globale Nachfrage zwischen 4% und 5%. Im Gegensatz zu herkömmlichem Stahl wird Edelstahl mit einem deutlich höheren Anteil in konsumnahen Branchen verwendet. Im Hinblick auf China spricht dies für einen vergleichsweise stärkeren Bedarf im Zusammenhang mit der geplanten strukturellen Weiterentwicklung hin zu einer stärker dienstleistungs- und konsumorientierten Wirtschaft.
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