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Globaler Aluminiummarkt bleibt vorerst schwierig

08.09.2009  |  Sven Streitmayer (LBBW)
LME-Aluminium zwischenzeitlich über 2.000 USD

Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte setzte eine deutliche Preiserholung am Aluminiummarkt ein, in deren Zuge die Notierungen des Leichtmetalls in der Spitze um rund 30% bzw. knapp 500 USD zulegen konnten. Per Mitte August überstiegen die Aluminiumpreise am Kassamarkt erstmals seit Herbst 2008 wieder die 2.000 USD-Marke. Als preistreibend erwiesen sich v.a. folgende Entwicklungen:

• (1) Aluminium ist Bestandteil zahlreicher spekulativer Handelsstrategien, welche auf eine zügige Konjunkturerholung setzen. Entsprechend resultierten die Makrodaten der letzten Monate (siehe z.B. Chart Mitte), welche mehrheitlich auf ein Ende der Rezession hindeuteten, in einer spürbaren Zunahme der Investmentaktivitäten.

• (2) Stimulierung der Aluminiumnachfrage durch diverse staatliche Stützungsaktionen für den Automobilsektor.

• (3) Trotz der enormen Angebotsüberschüsse und rekordhoher Lager ist die Verfügbarkeit des Leichtmetalls am physischen Markt derzeit eingeschränkt.

Im Zuge der generellen Konsolidierung der Metallpreise notierte LME-Aluminium zuletzt wieder etwas schwächer (1.800 USD/t). Vor dem Hintergrund der fundamentalen Rahmenbedingungen erscheint der Rücksetzer durchaus als angemessen.

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Kurzfristiger Angebotsengpass trotz Überschuss

Allein in den LME-registrierten Lagerhallen liegen aktuell rund 4,6 Mio. t Aluminium mit einer Reichweite von fast 50 Tagen (gemessen am Weltverbrauch) auf Halde. Als Folgeerscheinung der Finanz- und Wirtschaftskrise ist ein Großteil dieser Aluminiumbestände jedoch in kurz- bis mittelfristigen Finanzierungsvereinbarungen (z.B. als Sicherheit ggü. Banken und Handelshäusern) gebunden und kann damit von den Verbrauchern nicht ad hoc abgerufen werden. Infolgedessen könnte es an den Kassamärkten trotz der an sich überreichlichen Versorgung durchaus zu temporären Engpässen kommen. Dies erklärt auch, weshalb das Contango im Dreimonatsbereich - ungeachtet des massiven Lageraufbaus - von knapp 3% im Mai bis auf zuletzt 1,6% zusammen geschrumpft ist.

Gleichwohl gilt es u.E. nach zu bedenken, dass die Aluminiumbestände nur kurzzeitig dem Zugriff des Marktes entzogen sind. Eine anhaltende Preiserholung bzw. eine Verbesserung der Kapitalmarktbedingungen (Refinanzierung) könnte daher schnell eine regelrechte Flut an (verfügbarem) überschüssigem Material nach sich ziehen.

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