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Globaler Aluminiummarkt bleibt vorerst schwierig

08.09.2009  |  Sven Streitmayer (LBBW)
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Erste Erholungsanzeichen auf der Nachfrageseite

Während die weltweite Alumiumnachfrage in den ersten sechs Monaten 2009 fast vollständig von China dominiert wurde (+7,5% Y/Y auf 6,6 Mio. t), mehrten sich zuletzt auch in anderen Regionen die Anzeichen für eine leichte Nachfragebelebung. So meldet etwa die USAluminum Association für Juni einen Nachfrageanstieg nach Aluminiumhalbzeug in Nord-Amerika von 2,1% ggü. Mai (-23,1% Y/Y). Indessen registrierte Japan im Juli einen Nachfragezuwachs bei Aluminium-Produkten von 5%. Dies steht im Einklang mit dem Anstieg der Prämien an den physischen Märkten (Abb. rechts).

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Preisschub sorgt für Produktionserhöhungen

Aus unserer Sicht kommt die Preiserholung für den globalen Aluminiummarkt noch zu früh, sendet sie doch das “falsche“ Signal an die Produzenten des Metalls. Nach Angaben der Beratungsgesellschaft Brook Hunt ist inzwischen über 90% der Aluminiumindustrie wieder profitabel, so dass kaum Anreize für den weiteren Abbau der enormen Überkapazitäten bestehen. Im Gegenteil: Der Preisanstieg führt bereits wieder zu spürbaren Angebotserhöhungen. Nach Daten des International Aluminium Institute lag die weltweite Produktion von Primäraluminium im Juli bei über 3 Mio. t. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 12% ggü. dem Tiefstand im Februar. Der Großteil der Produktionssteigerungen geht dabei auf das Konto Chinas (+25%). Im Rest der Welt blieb der Zuwachs (+6%) indessen bescheiden.

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Fazit

Die Lage am Aluminiummarkt bleibt vorerst schwierig. Zwar zeichnet sich inzwischen eine Belebung auf der Nachfrageseite ab, welche sich mit zunehmender Konjunkturerholung noch verstärken dürfte. Zugleich schwebt aber nach wie vor der enorme Angebotsüberhang wie ein Damoklesschwert über dem globalen Aluminiummarkt.

Entscheidend ist u.E., inwieweit die Aluminiumproduzenten künftig Angebotsdisziplin einhalten und Überkapazitäten abbauen werden. Aus fundamentaler Perspektive sehen wir den Aluminiumpreis derzeit in der Region 1.600-1.800 USD/t als “fair“ bewertet. Dies deckt sich mit den Ergebnissen unseres Regressionsmodells (Abb. rechts), welches den Aluminiumpreis anhand von OECD-Industrieproduktion, EURUSD-Wechselkurs, Ölpreis und LME-Lagerbestände zu erklären versucht. Auf 12-Monatssicht dürfte die erwartete Entwicklung der o.g. Faktoren indes ein Preisniveau deutlich oberhalb der 2.000 USD-Marke rechtfertigen.

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