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Richtungsloser Handel

19.07.2016 | 11:27 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise sind gestern gefallen. Brent handelt am Morgen bei knapp 47 USD je Barrel, WTI bei 45 USD je Barrel. Der Rückzug der Finanzanleger und ein Überangebot bei Ölprodukten setzt die Preise unter Druck. Laut ICE kam es in der Woche zum 12. Juli zu einem Rückgang der spekulativen Netto-Long-Positionen bei Brent um 3,7 Tsd. auf 315,7 Tsd. Kontrakte. Das war der fünfte Wochenrückgang in Folge und das niedrigste Niveau seit Ende Februar.

Vom Ende April verzeichneten Rekordhoch haben sich die Netto-Long-Positionen um 23% bzw. 93 Tsd. Kontrakte entfernt. Dagegen kam es bei Gasöl zu einem Anstieg der Netto-Long-Positionen um 5,4 Tsd. Kontrakte, was angesichts der reichlichen Versorgungslage bei Mitteldestillaten erstaunlich ist. Die Gasölvorräte in Westeuropa sind zuletzt drei Wochen in Folge gestiegen und befinden sich nicht mehr weit vom Ende 2015 verzeichneten Rekordniveau entfernt.

Aufgrund mangelnder Lagerkapazitäten an Land gehen Händler in Europa mittlerweile dazu über, Diesel in Tankern vor der Küste zu lagern. In den USA wird Benzin bereits für die nächste Sommerfahrsaison eingelagert. Dabei hilft, dass die Terminkurve für US-Benzin im Sommer 2017 deutlich höher liegt.

Dass die US-Schieferölproduktion deutlich fällt, gerät da fast in Vergessenheit. Laut US-Energiebehörde EIA soll diese im August um 99 Tsd. auf 4,55 Mio. Barrel pro Tag sinken, was dem zehnten Monatsrückgang in Folge entsprechen würde. Der Großteil davon entfällt auf das Bakken-Vorkommen in Nord-Dakota und die Eagle Ford-Formation in Texas.



Edelmetalle

Gold handelt am Morgen nahezu unverändert bei 1.330 USD bzw. 1.200 EUR je Feinunze. In Schach gehalten wird Gold derzeit von den steigenden Aktienmärkten. So haben der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average in den USA gestern neue Rekordhochs erreicht. Auch sind zuletzt die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen wieder gestiegen. Dagegen erfährt Gold Unterstützung durch anhaltende ETF-Zuflüsse.

Gestern sind den von Bloomberg erfassten Gold-ETFs erneut 2,4 Tonnen zugeflossen. Eine Indikation wie sich die Goldnachfrage in Asien derzeit hält, geben die Schweizer Handelsdaten, die am Donnerstagmorgen veröffentlicht werden. Zuletzt zeigte sich vor allem die Goldnachfrage in Indien schwach, während sie in China wieder etwas anzog.

In Südafrika laufen die derzeitigen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag in der Platinindustrie, die letzte Woche begonnen haben, offenbar in geordneten Bahnen ab. Bislang ist es nicht zu Arbeitsniederlegungen gekommen. Allerdings ist auch noch nicht viel über den Fortschritt der Gespräche bekannt. Der Bergbauminister hatte die Gewerkschaften und Minenunternehmen Ende letzter Woche zu einer schnellen Einigung aufgerufen.

Der Platinpreis ist von seinem vor einer Woche erzielten 11-Monatshoch mittlerweile wieder etwas zurückgekommen und notiert bei 1.090 USD je Feinunze. Unterschiedlich schätzen die Anleger derzeit die Preisaussichten für Platin ein. Während die ETF-Bestände auf den niedrigsten Stand seit fast 3 Jahren gefallen sind, befinden sich die spekulativen Netto-Long-Positionen nahezu auf einem 2-Jahreshoch.


Industriemetalle

Nach dem Höhenflug der Metalle in den letzten Wochen haben diese aktuell offenbar eine Verschnaufpause eingelegt. Kupfer handelt zum Beispiel im Vergleich zu gestern weitgehend unverändert bei gut 4.900 USD je Tonne.

Nickel notiert heute Morgen bei rund 10.500 USD je Tonne, nachdem es gestern um 2,6% gestiegen war. Auf den Philippinen wurden weitere Nickelminen geschlossen, da sie laut Aussagen des Amts für Minen und Geowissenschaften die Umweltauflagen und Gemeinwohlvorschriften nicht erfüllen. Von den politischen Eingriffen in den Minensektor sind bislang aber nur kleinere Nickelminen betroffen. Die beiden größten Nickelminenproduzenten des Landes erfüllen eigenen Angaben zufolge die geforderten Auflagen.

Der Verband der europäischen Stahlhersteller, Eurofer, hat seine Prognose für die Stahlnachfrage in der EU aufgrund eines über den Erwartungen liegenden ersten Halbjahres angehoben. Demnach soll die Nachfrage im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 1,1% zulegen und 2017 um 1,5% anziehen. Vor drei Monaten noch erwartete Eurofer für 2016 keine Erholung der Stahlnachfrage in der EU.

Vom Nachfragewachstum in der EU profitieren aber wohl in erster Linie Drittländer, da die Importe seit Jahresbeginn stark gestiegen sind. Ein Teil des Stahls dürfte aus China kommen. China hatte gemäß Daten der Zollbehörde im ersten Halbjahr 57,3 Mio. Tonnen Stahl exportiert, 9,3% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.


Agrarrohstoffe

Die Preise für Mais und Sojabohnen reagieren weiterhin empfindlich auf die Wetterprognosen für den Mittleren Westen der USA. Zu heiße und trockene Witterung könnte die Pflanzen in wichtigen Entwicklungsphasen treffen. Noch allerdings bestätigt das US-Landwirtschaftsministerium USDA einen überwiegend guten bzw. sehr guten Zustand der Mais- und Sojabohnenpflanzen.

Bei Sojabohnen sind dies 71%, bei Mais 76%. Bei letzterem war laut einer Reuters-Umfrage mit einer kleinen Reduktion gerechnet worden. Im Vorjahr waren zu diesem Zeitpunkt nur 62% der Sojabohnen- und 69% der Maispflanzen mit gut oder sehr gut bewertet worden. Der weiterhin gute Pflanzenzustand dürfte dazu beigetragen haben, dass die Maisnotierungen in Chicago am Morgen wieder nachgeben, nachdem sie gestern wegen der Aussicht auf trockene heiße Witterung in der laufenden Woche und den kommenden Wochen um 1,3% angezogen hatten.

Preistreibend hatte auch der Beginn eines landesweiten und unbefristeten Streiks der LKW-Fahrer in Argentinien gewirkt. Allerdings dürfte dies die Exporttätigkeit erst bei längerer Dauer beeinträchtigen, da viele Exportfirmen größere Mengen an Ware direkt im Hafenbereich lagern. Die Sojabohnenernte 2015/16 in Argentinien ist weitgehend abgeschlossen, bei Mais laufen die Erntearbeiten noch. Das USDA und auch die Getreidebörse in Buenos Aires schätzen die Sojabohnenernte auf etwa 56 Mio. Tonnen, die Maisernte auf 27 bzw. 28 Mio. Tonnen.


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