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Deutliche Preisanstiege im ersten Quartal

31.03.2017 | 11:19 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise stiegen gestern nach anfänglichen Verlusten den dritten Tag in Folge. Brent erreichte mit 53 USD je Barrel ein 3-Wochenhoch. WTI kostet wieder mehr als 50 USD je Barrel. Preistreibend waren Äußerungen des kuwaitischen Ölministers, der sich für eine Verlängerung der OPEC-Produktionskürzungen aussprach. Wirklich bemerkenswert war dabei die Aussage, dass über die Einbeziehung aller Mitgliedsstaaten gesprochen werden soll.

Aktuell sind Libyen, Nigeria und der Iran von den Kürzungen ausgenommen. Sollten diese drei Länder in die Kürzungen einbezogen werden, wäre dies eine signifikante Verschärfung des Kürzungsabkommens. Allerdings ist kaum davon auszugehen, dass sich die genannten Länder dazu bereit erklären werden. Das Beispiel Libyen zeigt aktuell, dass die Produktion dort von einer Normalisierung noch immer weit entfernt ist. Erst in dieser Woche musste die Produktion in zwei wichtigen libyschen Ölfeldern aufgrund von bewaffneten Protesten unterbrochen werden (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 29. März).

Von Libyen zu verlangen, die gedämpfte Produktionsniveau freiwillig beizubehalten oder sogar nochmals zu reduzieren, wäre absurd. Russland hat nach Aussagen von Energieminister Nowak seine Ölproduktion im März um 200 Tsd. Barrel pro Tag reduziert, was im Einklang mit der Kürzungsvereinbarung steht. Bis Ende April soll die Kürzung das von Russland zugesagte Niveau von 300 Tsd. Barrel pro Tag erreichen. Überprüfen lassen sich diese Aussagen nicht. Offiziell werden die Produktionsdaten für März vom russischen Energieministerium in der kommenden Woche veröffentlicht.


Edelmetalle

Gold fällt heute Morgen zeitweise unter 1.240 USD je Feinunze und weist damit bislang ein ähnliches Handelsmuster auf wie vor vier Wochen. Damals wie heute war Gold an der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie gescheitert, was zu technisch-bedingten Verkäufen führte. Belastet wird Gold durch einen festeren US-Dollar, nachdem das BIP-Wachstum der US-Wirtschaft im vierten Quartal nach oben revidiert wurde. Ebenso gab es falkenhafte Aussagen von Fed-Mitgliedern.

Daneben ist die Inflationsrate in Deutschland im März stärker gefallen als erwartet, was Abwärtsrisiken für die heutige Teuerungsrate im Euroraum impliziert, die EZB-Zinsfantasie dämpft und den Euro belastet. Dennoch bleibt der Realzins deutlich negativ, was den Goldpreis weiterhin unterstützen sollte. Zudem gab es erstmals seit einer Woche wieder Abflüsse aus den Gold-ETFs.

Wir gehen nicht davon aus, dass der Preisrückgang von Dauer ist. Denn das Preisniveau sollte unseres Erachtens Käufer anlocken. Silber handelt nach wie vor über der Marke von 18 USD je Feinunze und hat sich in dieser Woche besser gehalten als Gold. Das Gold/Silber-Verhältnis ist im Wochenverlauf von 70 auf 68,5 gefallen. Platin hat dagegen keinen Boden gegenüber Gold gut gemacht und notiert zum Wochenausklang bei rund 945 USD je Feinunze.

Die Preisdifferenz ist sogar um etwa 20 USD auf rund 300 USD je Feinunze gestiegen. Dies spiegelt sich auch in der Quartalsperformance der Edelmetalle wider. Mit einem Plus von fast 14% seit Jahresbeginn hat Silber Gold (+8%) und Platin (+5%) abgehängt. Einzig Palladium hat sich noch stärker verteuert (+16%).



Industriemetalle

In China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im März etwas stärker gestiegen als erwartet und hat mit einem Wert von 51,8 den höchsten Stand seit fast fünf Jahren erreicht. Dies unterstreicht die Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft. Die Metallpreise zeigen sich zum Wochenausklang dennoch im Minus. Kupfer fällt wieder unter 5.900 USD je Tonne. Denn nach und nach lösen sich die Angebotssorgen auf.

Nachdem in der "Escondida"-Mine in Chile mittlerweile wieder produziert wird und sich möglicherweise eine Lösung für die "Grasberg"-Mine in Indonesien abzeichnet, wurde gestern auch der Streik in der "Cerro Verde"-Mine in Peru beendet.

Der dreiwöchige Streik hatte laut Angaben des Minenbetreibers keinen materiellen Einfluss auf die Produktion. Er trug aber über eine entsprechende Stimmung bei den Marktteilnehmern zu höheren Kupferpreisen bei. Wie zu erwarten war, ist streikbedingt die Kupferproduktion in Chile im Februar im Vergleich zum Vorjahr um fast 17% eingebrochen. Ab April sollte aber wieder deutlich mehr Kupfer produziert werden, da der Streik in der „Escondida“-Mine vorbei ist.

Aluminium hatte gestern an der LME mit rund 1.980 USD je Tonne zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Dezember 2014 erreicht. An der SHFE hat der Preis den Anstieg in London interessanterweise aber nicht nachvollzogen. Dort notierte Aluminium fast den gesamten März zwischen 13.500 CNY und 14.000 CNY je Tonne. Daraus könnten sich Arbitragemöglichkeiten ergeben, die zu höheren chinesischen Aluminiumexporten führen könnten.


Agrarrohstoffe

Der Weizenpreis in Paris steht seit Tagen unter Druck und ist gestern im Zuge dessen auf ein Kontrakttief von 163,5 EUR je Tonne gefallen. Vor gut einer Woche notierte der Preis noch oberhalb von 170 EUR. Neben der Aussicht auf gute Weizenernten in der EU in diesem Jahr (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 28. März) drückt die reichliche Verfügbarkeit auf die Preise.

So dürften die US-Weizenbestände Anfang März einer Bloomberg-Umfrage zufolge 18% höher gelegen haben als im Vorjahr und auf dem höchsten Niveau für Anfang März seit 29 Jahren. Das US-Landwirtschaftsministerium gibt die entsprechenden Quartalslagerdaten heute Abend bekannt.

Bei Mais und Sojabohnen dürfte es im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zu einem Anstieg der Lagerbestände um jeweils 9% gekommen sein. Bei Sojabohnen wäre es das höchste Niveau für Anfang März seit 10 Jahren, bei Mais sogar ein Rekordniveau für diese Jahreszeit. Neben den Lagerbeständen für Getreide und Ölsaaten gibt das USDA heute auch Schätzungen zu den Anbauplänen der US-Landwirte bekannt.

Die Mais- und Weizenfläche soll dabei laut einer Bloomberg-Umfrage im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Mio. bzw. 3,5 Mio. Morgen sinken, die Sojabohnenfläche dagegen um gut 6 Mio. Morgen steigen. Auch die Flächen kleinerer Getreidesorten wie Gerste, Hirse und Reis soll rückläufig sein, die von Hafer dagegen leicht steigen. Bei Baumwolle ist mit einer merklichen Ausweitung der Anbaufläche zu rechnen.


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