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Agrarrohstoffe zeigen sich in Krisenzeiten robust

27.11.2007 | 6:34 Uhr | Weinberg, Eugen
Der derzeit geringe Risikoappetit der Investoren hat dem Agrarsektor bislang kaum zugesetzt. Zwar liegt der S&P GSCI Agarindex knapp 6% unter seinem Rekordwert von Ende September, in den letzten Wochen konnte er sich aber wieder gut behaupten. Offensichtlich werden Agrarprodukte ebenso wie Gold und Öl als Absicherungsvehikel in einem Umfeld steigender Inflationsängste angesehen. Dabei entwickeln Agrarrohstoffe offensichtlich ihre Eigendynamik.


Sojabohnen

Der Preis für Sojabohnen hat sich binnes eines Jahres fast verdoppelt und notiert aktuell mit knapp 1100 Cents je Scheffel auf dem höchsten Stand seit neunzehn Jahren. Triebfeder für die Rallye waren die Aussichten auf eine merklich kleinere Ernte als im Vojahr. Die weltweite Produktion wird aufgrund deutlich geringerer Anbauflächen in den USA und einer entsprechend geringeren Ernte mit 220,8 Mio Tonnen mehr als 6% niedriger ausfallen als im Vorjahr. Die USA ist der weltgrößte Produzent von Sojabohnen. Da die Nachfrage hoch ist, schrumpfen die zuletzt auf Rekordhöhe angewachsenen Lager mit 10% gegenüber Vorjahr kräftig. Zusätzlichen Impuls gaben die zuletzt stark kräftig gestiegenen US-Exporte. Eine Verteuerung von Sojabohnen ist vor diesem Hintergrund zwar zu rechtfertigen, aber das Ausmaß der Rallye ist unseres Erachtens übertrieben. Zum einem deuten die hohen Netto-Longpositionen der spekulativen Anleger auf die Gefahr einer Korrektur hin. Zum anderen ist es wahrscheinlich, dass die Anbauflächen für Sojabohnen in den USA im kommenden Jahr wieder ausgebaut werden. Denn über die Hälfte der Anbauflächen rotiert zwischen Mais und Sojabohnen. Und während im Vorjahr aufgrund der Ethanolphantasie die Maispreise deutlich stärker angezogen haben als die Preise für Sojabohnen, haben letztere im laufenden Jahr deutlich aufgeholt. Dies deutet auf einen künftig wieder verstärkerten Anbau von Sojabohnen hin (Grafik), was die Preise wieder etwas drücken dürfte. Wir erwarten auf Jahressicht eine Sojabohnenpreis von 800 US-Cent je Scheffel.

Über die nächste Ernte hinaus sehen wir allerdings langfristig weiteres Preissteigerungspotenzial. Vor allem die Nachfrage in China dürfte weiter stark steigen. So werden laut Schätzungen die Verarbeitungskapazitäten für Sojabohnen in China in den kommenden 5 Jahren jährlich 5% ausgeweitet. Sojabohnen, die hauptsächlich zur Herstellung von Futtermittel gebraucht werden, profitieren vom weltweiten Trend zum höheren Verbrauch von Fetten, Ölen und Fleisch. Für die Herstellung eines zusätzlichen Kilo Fleisch werden bis zu zehn Kilo Futtermittel benötigt, was auch das starke Verbrauchswachstum nach Sojabohnen erklärt. Aber auch zu Herstellung von Biodiesel dürften Sojabohnen angesichts des deutlich gestiegenenen Ölpreises immer beliebter werden. Sojabohnenmehl und Sojabohnenöl dürften der Tendenz Sojabohnen weitgehend folgen.


Mais

Die Maispreise dürften im Gegenzug wahrscheinlichen von der Verschiebung der Anbauflächen zu Gunsten von Sojabohnen und Weizen profitieren. Hier haben die Preise in den letzten Wochen zwar schon leicht angezogen. Die Netto-Longpositionen der Großanleger liegen aber mit 230 Tsd. Kontrakten noch immer weit unter den Rekordwerten vom Februar diesen Jahres, als sie fast 400 Tsd. betrugen. Auf Jahressicht erwarten wir einen Maispreis von 450 Cents je Scheffel.





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