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Von Hedge Fonds und Rohstoffen!

27.10.2008  |  Marc Nitzsche (Rohstoff-Trader)
Die Rohstoffmärkte befinden sich auf Talfahrt und immer öfter wird darüber diskutiert, dass Hedge Fonds einen gewaltigen Einfluss auf die Korrektur bei den Rohstoffen haben. Aufgrund der zahlreichen Anfragen der letzten Wochen zu diesem Thema wollen wir dieser durchaus sehr interessanten Frage eine Kolumne widmen.

Der Zusammenhang zwischen den Hedge Fonds und Rohstoffen besteht darin, dass aufgrund der stetigen Trends in dieser Anlageklasse sehr viele Fonds in den Rohstoffmarkt investiert haben. Besonders beliebt waren Edelmetalle sowie Energierohstoffe und zuletzt auch die Agrarrohstoffe, da diese mit ihren spektakulären Rallyes überzeugen konnten. Viele Hedge Fonds investierten deswegen in Rohstoffe um vor allem auch bei den Investoren “hip“ zu wirken, da viele Anleger unbedingt an der Rallye in diesem Sektor teilhaben wollten.

Niemand hatte jedoch damit gerechnet, dass es zu einer derart massiven Kreditkrise kommen wird, wie wir sie momentan erleben. Nachdem die Kreditmärkte eingefroren waren und zudem Lehman Brothers Pleite ging, die für viele Hedge Fonds als Broker dienten, war das Übel nicht mehr aufzuhalten. Inzwischen sind immer noch einige Milliarden an Hedge Fonds Geldern auf den Konten von Lehman Brothers eingefroren, an die die Fonds nicht kommen.

Des Weiteren kommt hinzu, dass durch die Abverkäufe bei den Rohstoffen und Aktien viele Fonds im September ihren schlechtesten Monat seit mehreren Jahren ausweisen mussten. Dies führte bei den Anlegern zu einem massiven Vertrauensverlust und gigantischen Abzügen von Geldern. Da Hedge Fonds meist mit nur sehr wenig Eigenkapital handeln, sorgen die Auszahlungen an die Anleger für massive Probleme. Die teilweise gigantischen Positionen müssen nun am Markt veräußert werden, damit die Gelder an die Investoren zurückgegeben werden können. Dies sorgte für die Einbrüche der letzten Wochen und wird unserer Meinung nach noch einige Zeit anhalten. Insider der Hedge Fonds Branche berichten, dass diese sich um 50% in den kommenden zwölf Monaten verringern könnte. Zudem gibt es immer noch zahlreiche Fonds die Gelder an die Investoren zurückgeben müssen und deswegen die Abverkaufswelle sicher noch nicht vorbei ist.

Wir raten dazu keine Longpositionen in dem aktuellen Umfeld einzugehen, da jedwede Kurserholung, sei es bei den Aktien oder auch bei Rohstoffen sofort für weitere Verkäufe genutzt wird. Die Positionen bei vielen Fonds die noch abgestoßen werden müssen sind immer noch extrem groß und werden für weitere Turbulenzen in den folgenden Wochen sorgen!


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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