Anglo American bietet noch Potenzial

Das britisch/südafrikanische Minenunternehmen Anglo American Plc weist, wie wenig überraschend nahezu der gesamte Rohstoffsektor, eine starke Bewegung in jüngster Zeit auf. Obgleich mit Blick auf das Big-Picture deutlich wird, dass die früheren Höchststände noch mehr als 90 % entfernt liegen. Chance oder relative Schwäche? Wir bewerten hier unverändert die Massenpsychologie in Form des Preischarts und daher mehr im Nachgang dazu.




Fazit:

Mit Verzug scheint die Aktie nunmehr doch Fahrt aufnehmen zu wollen. Der laufende Handelsmonat besticht dabei mit mehr als 23 % an Kursgewinnen, und vom Tief des Augusts ausgehend erfolgte sogar eine Erholung von 33 %. Letztlich kennzeichnet sich Anglo American dennoch durch eine relative Schwäche zum Edelmetallsektor. Dies vor dem Hintergrund, dass diese Aktie ihren Schwerpunkt auf verschiedene Rohstoffe von Diamanten über Nickel und Kupfer, bis Platin hat und eben nicht primär vom Gold- beziehungsweise Silberpreis abhängig ist.

Vielmehr eben beeinflusst von Konjunkturzyklen & Co. Ob sich daher noch weiteres Potenzial darstellen wird, muss sich im weiteren Verkauf zeigen. Doch unter Betrachtung der Charttechnik könnte das Aufbrechen gewisser Widerstände auf der Oberseite weiteres Potenzial eröffnen, sodass noch starke Bewegungen zu erwarten sind. Aus Sicht des Nachzüglers ist dies insbesondere auch mit dem gewissen Risiko behaftet, und doch gilt es hierbei, entsprechende Trigger-Marken auf der Ober- wie Unterseite im Blick zu behalten.

Werden wir konkret: Mit dem Impuls von gestern über den Widerstand von 30,55 EUR hinaus, zeigt sich das Bestreben, eben dieses Level im Kontext der primären Abwärtstrendlinie nachhaltig überwinden zu wollen. Oberhalb von 30,55 EUR erlaubt sich daher unmittelbares Folgepotenzial bis 32,20 EUR sowie dem folgend bis zum Niveau von 34,56 bis 35,86 EUR. Spätestens dort sollte man mit einer Konsolidierung größeren Ausmaßes rechnen, und doch wäre der erste Schritt für weitere langfristige Kurssteigerungen getan.

Demgegenüber wäre bei Notierungen unter 30,00 EUR mit Vorsicht zu genießen. Denn einerseits könnte sich der aktuell darstellende Ausbruch als Fehlsignal herausstellen und andererseits könnte das Scheitern an der Abwärtstrendlinie als Trendfolgesignal gen Süden im größeren Abwärtsmomentum betrachtet werden. Diese Annahme würde sich unter 28,90 EUR bestätigen und weitere Verluste bis rund 27,00 EUR sowie tiefer in Richtung 26,00 EUR je Anteilsschein generieren.




Long Szenario:

Im Anschluss an die jüngste Konsolidierung erzeugte der gestrige Schub über 30,55 EUR hinaus das Potenzial für mehr. Eine Etablierung über diesem Level sollte daher weitere Zugewinne in Aussicht stellen. Die nächsten Ziele wären hierbei 32,20 EUR sowie die Zone von 34,56 bis 35,86 EUR.


Short Szenario:

Eine unmittelbare Umkehr auf aktuellem Level wäre bedenklich zu sehen. Denn hierbei könnte sich das übergeordnet noch leicht bärisch einzuschätzende Bild bestätigt wissen, sodass es in weiterer Folge zu Verlusten bis unter 30,00 EUR kommen dürfte. Insbesondere ein Einbruch unter 28,90 EUR würde weiteres Abwärtspotenzial bis 27,00 EUR und tiefer in Aussicht stellen.


© Christian Jubelt
Finanzanalyst
www.TA4YOU.com



Offenlegung gemäß § 34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.