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Brent mit neuem Jahreshoch!

28.09.2018  |  Frank Schallenberger (LBBW)
Die Rohstoffpreise haben zuletzt weiter zulegen können. Vor allem Energierohstoffe gehörten in den letzten Tagen zu den Gewinnern am Rohstoffmarkt - aber auch Basismetalle zeigten sich etwas erholt. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) stieg wieder über die Marke von 350 Punkten. Seit Jahresbeginn zogen vor allem Preise für Brent und WTI (+24 bzw. +22%) besonders kräftig an. Die stärksten Abschläge waren bei Zink (-22%) sowie bei Kaffee (-29%) und Zucker (-34%) zu verzeichnen.

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Quellen: Thomson Reuters, LBBW Research


Marktkommentar: Angebotssorgen am Ölmarkt

Nordseeöl der Sorte Brent hat zuletzt weiter zugelegt. Anfang der Woche wurde der Widerstand bei 80 USD geknackt. Anschließend kletterte der Ölpreis bis auf gut 82,50 USD auf ein neues Jahreshoch. Brent hat damit den höchsten Stand seit November 2014 erreicht. Der Grund für die jüngste Öl-Hausse ist vor allem die Sorge um Knappheiten beim Ölangebot.

Der Output des Irans dürfte vor dem Hintergrund von US-Sanktionen künftig erheblich beeinträchtigt werden. Nachdem bereits Südkorea und Japan die Importe aus dem Iran eingestellt haben, kündigte mit Indien ein weiterer wichtiger Kunde Teherans an, ab November kein Öl mehr aus der Islamischen Republik zu importieren.

Von Mai bis August ist der iranische Output bereits um 0,3 mbpd auf zuletzt 3,5 mbpd gefallen. Wenn mit Indien demnächst der zweitgrößte Kunde des Irans auf der Käuferseite ausfällt, ist mit einem weiteren deutlichen Rückgang der iranischen Produktion zu rechnen. Immerhin wurden im laufenden Jahr durchschnittlich knapp 0,6 mbpd vom Iran auf den Subkontinent exportiert.

Für den Ölmarkt ist der teilweise Ausfall des Irans jedoch momentan nicht so leicht zu kompensieren. Auf der Nachfrageseite sorgt das solide Weltwirtschaftswachstum unverändert für eine starke Zunahme der Ölnachfrage. Auf der Angebotsseite hat die Dynamik der US-Ölförderung in den letzten drei Monaten deutlich abgenommen. Zudem sorgt die wirtschaftliche Krise in Venezuela sowie die scheinbar endlosen Störungen der Förderung in Libyen und Nigeria für einen unterdurchschnittlichen Output dieser drei Länder.

Saudi-Arabien hat die Förderung seit Mai bereits um 0,4 mbpd erhöht. Neben den Saudis verfügen lediglich Quatar, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate über (jedoch relativ begrenzte) freie Kapazitäten. Sofern die iranische Produktion noch weiter zurückgeht, wären weitere Preissteigerungen bei Brent & Co. sowie eine tendenziell stärkere Backwardation in der Terminkurve als Zeichen der physischen Knappheit keine Überraschung!

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Quellen: Thomson Reuters, LBBW Research


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Quellen: Thomson Reuters, LBBW Research


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Quellen: Thomson Reuters, LBBW Research


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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