Basismetalle: Das Jahr des Affen


China prägt aufgrund seines hohen Anteils an der weltweiten Nachfrage nach wie vor die Entwicklung an den Basismetallmärkten. In der nächsten Woche werden die Märkte jedoch auf impulsgebende Nachrichten aus dem Reich der Mitte verzichten müssen. Die Chinesen feiern eine Woche lang das Neujahrsfest. Dann wird das Jahr des Schafes durch das Jahr des Affen abgelöst.
Nach dem chinesischen Horoskop ist das Jahr des Affen geprägt durch ein hohes Tempo. Alles ist möglich, wenig ist planbar. Übertragen auf die Kapitalmärkte würden uns demnach die hohen Schwankungen auch in diesem Jahr begleiten. In den letzten Tagen hat das Pendel an den Basismetallmärkten wieder etwas nach oben ausgeschlagen. Die Erholung des Ölpreises und der schwache US-Dollar haben die Notierungen der Metalle gestützt.
Aus China kamen in der Berichtswoche zunächst negative Meldungen in Form eines eher enttäuschenden offiziellen Einkaufsmanagerindex. Mitte der Woche sorgten dann positive Nachrichten aus dem Dienstleistungssektor sowie die Absicht der Regierung in Peking, die Eigenkapital-Anforderungen beim Hauskauf unter bestimmten Bedingungen zu senken für eine etwas freundlichere Stimmung.

Nachdem der letzte Stabilisierungsversuch der Basismetallpreise im Herbst letzten Jahres nicht zuletzt durch einen erneuten Einbruch des Ölpreises und einen starken US-Dollar zunichte gemacht worden sind, dürften die Vorzeichen für eine Erholung dieses Mal etwas besser stehen.

Zink als Gewinner der ersten Wochen
Mit einem Preisanstieg von knapp 7% ist Zink in den ersten Wochen des neuen Jahres der große Gewinner unter den Basismetallen. Die angekündigten Produktionskürzungen von Glencore dürften im Zusammenspiel mit geplanten Minenschließungen zu einer deutlichen Verknappung auf der Konzentratseite führen, die sich schließlich auch ihren Weg durch die nächste Wertschöpfungsstufe, den Raffinerien, bahnen sollte.
Für das Jahr 2016 dürfte sich so ein Angebotsdefizit ergeben, das sich im nächsten Jahr tendenziell noch ausweitet. Die Zinkeinfuhren Chinas sind im Dezember deutlich gestiegen. Vermutlich wurden hier bereits Bestände im Vorfeld einer möglichen Verknappung aufgebaut. In ein mögliches Knappheitsszenario passte schließlich auch der in dieser Woche erfolgte Insolvenzantrag der Horsehead Holding Corp., einem großen US-amerikanischen Zinkproduzenten.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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