Basismetalle: Neues aus China


Die Anfang der Woche veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes in China hinterließen unterschiedliche Reaktionen. Das von der Statistikbehörde erhobene offizielle Barometer fiel auf 49,6 Punkte und verbleibt damit den vierten Monat in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle. Am Markt war eine Stagnation bei 49,8 Punkten erwartet worden.
Höher als erwartet fiel mit 48,6 Punkten dagegen der von privatwirtschaftlicher Seite erhobene Caixin/Market PMI aus. Dieser ist mehr auf kleine bis mittelgroße Unternehmen aus dem nichtstaatlichen Sektor fokussiert und verzeichnete den höchsten Stand seit Juni, was als Zeichen einer gewissen Stabilisierung gedeutet werden könnte.
Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) hat ihre Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum für 2015 von 6,8% auf 6,9% angehoben. Angaben der ADB zufolge erweist sich der Konsum- und Dienstleistungssektor als zunehmende Stütze der Wirtschaft. Die Frage nach den Auswirkungen der strukturellen Veränderungen der chinesischen Wirtschaft auf die Rohstoffnachfrage gewinnt somit weiter an Bedeutung.

Reaktionen auf der Angebotsseite
Die Anfang der Woche veröffentlichte Meldung, wonach sich zehn der großen Kupferhersteller Chinas auf eine Produktionskürzung von insgesamt 350 Tausend Tonnen im nächsten Jahr geeinigt haben, vervollständigte die Reihe angekündigter Angebotskürzungen im Reich der Mitte.
Zuvor waren bereits sowohl auf dem Zink-, als auch auf dem Nickelmarkt konzertierte Aktionen seitens der größten Produzenten vermeldet worden, während die chinesische Aluminiumindustrie an die staatlichen Behörden appellierte, einen Teil des überschüssigen Angebotes aufzukaufen.

Das niedrige Preisniveau scheint nun auch die chinesischen Produzenten zum Handeln zu bewegen. Die angekündigte Kürzung macht rund 4,5% der chinesischen Jahresproduktion von raffiniertem Kupfer und etwa 2% des weltweiten Angebotes aus. Die Marktreaktionen auf die vermeldeten Angebotskürzungen sind vergleichsweise schnell wieder verpufft.
Scheinbar besteht eine vor dem Hintergrund der Erfahrungen auf dem Aluminiummarkt sicherlich nicht ganz unbegründete Skepsis, inwieweit die Ankündigen auch entsprechend umgesetzt werden. Für eine Erholung der Preise sind daher letztendlich positive Signale auf der Nachfrageseite unabdingbar.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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