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Rumble in the REE Jungle: Molycorp vs. Commerce Resources

27.08.2015  |  Stephan Bogner (Rockstone)
- Seite 5 -
Mine-zum-Markt Szenario

Ich habe die unterchiedlichen “Mine-zum-Markt”-Geschäftspläne bereits im vorherigen Artikel “Die Mine-zum-Markt Strategie und ihre Motive im REE-Markt” besprochen.

Molycorp ist mehr als nur die Mountain Pass Mine in Kalifornien, denn sie unterhält eine Reihe von Geschäftszweigen, die auf ein vollständig vertikales Integrationsmodell der Mine zum raffinierten Produkt zur Endnutzung abzielen; allein um zu versuchen, den Wert innerhalb der REE-Wertschöpfungskette zu maximieren, einschliesslich sich mit anderen Seltenen Metallen zu versuchen. Eine derartige Expansion führt unweigerlich zu einer Verwässerung des Fokus auf die Kernkompetenz bzw. Hauptbetriebsvoraussetzungen. In diesem Fall eben das Front-End des Prozesses bzw. die Mountain Pass Mine.

Im Grunde genommen zielte Molycorp auf eine vollständige vertikale Integration ab, sogar noch bevor sie das Front-End im Griff hatten. Das Unternehmen hat zudem zu viel Schulden aufgenommen, gab zu viele Versprechen, die nicht gehalten werden konnten, sodass die Produktionsziele nie erreicht wurden, die sie selber so hochmütig in Aussicht gestellt haben.

So wie bei jedem Unternehmen ist es am Besten, sich im Kerngeschäftsfeld auszuzeichnen, bevor in andere Unternehmungen expandiert wird. Commerce zielt keineswegs auf eine vollständig vertikale Integration ab, sondern auf ein gemischtes REE-Konzentrat als Endprodukt, möglicherweise auch die (externe) Tolling-Verarbeitung oder der direkte Verkauf an Unternehmen mit frei verfügbaren Separationskapazitäten.

Wenn irgendein Unternehmen hofft, weiter unten entlang der Wertschöpfungskette erfolgreich zu sein, so muss es zu allererst ein wirtschaftlich tragbares Geschäftsmodell in der gemischten Konzentratsphase meistern. Wenn mehr von der Wertschöpfungskette benötigt wird, um rentabel zu sein, so ist es unwahrscheinlich, dass das Geschäft von Erfolg gekrönt sein wird.


Rechtsprechung

Abgesehen von all den technischen Gegebenheiten sollte die Rechtsprechung (“jurisdiction”) nicht vernachlässigt werden. Die Studie “2014 Annual Survey of Mining Companies” vom Fraser Institute führt Quebec auf Platz 6 (Ashram) von insgesamt 122 analysierten Rechtsprechungen, wobei Kalifornien auf Platz 48 (Mountain Pass) steht. Diese Studie wird in der Industrie als ein gutes Maß für Minen-Freundlichkeit angesehen.

Vergessen wir an dieser Stelle nicht, dass Kalifornien im Jahr 2002 ein grosses Wörtchen bei der Schliessung der Mountain Pass Mine mitgeredet hat. Heute ist es so, dass das regulatorische Umfeld und die anhaltende Dürre in Kalifornien der Mine nicht zugute kam, da sie beträchtliche Wassermengen für ihren Betrieb benötigte.

Im Gegensatz hierzu unterstützt die Regierung von Quebec REEs wörtlich und finanziell, und zwar durch öffentliche Bekanntmachungen und formale Finanzinvestments in Projekte. Die Präsenz von Ashram wächst und man kann darauf wetten, dass die Regierung von Quebec die Lagerstätte wahrnimmt.


Schulden

Molycorp’s Erfolgschancen wurden aufgrund dem Schuldenberg erheblich behindert; rund $1,7 Milliarden hat das Unternehmen wegen der Minen- und Verarbeitungsanlagen-Modernisierung angehäuft, sowie zahlreichen Akquisitionen in Verbindung mit ihrer vollständigen Vertikal-Integration als Mine-zum-Markt-Szenario. Dies resultierte in einer schlechten Bilanz mit begrenzten Möglichkeiten, die betrieblichen Mehrkosten in den Griff zu bekommen, einschliesslich Produktionsverzögerungen und Phasen fallender Preise, die jedoch in jeder Industrie normal sind.

Commerce Resources Corp. startet sauber, ohne Schulden und der Fähigkeit, wertschätzen zu können, was passieren kann, wenn finanzielle Verantwortung nicht mehr gehalten werden kann. Das Unternehmen zielt auf ein gemischtes REE-Konzentrat in den ersten Jahren der Produktion ab, damit der Kapitalbedarf zu Beginn gering gehalten wird bzw. nicht zuviel abzubeissen als man überhaupt kauen kann.


Tonnage

Laut Technology Metals Research (TMR) stehen die Ressourcen von Mountain Pass bei 32 Mio. Tonnen zu 6,6% TREO (insgesamt 2,1 Mio. Tonnen beinhaltete REO), während die Ashram Ressource bei etwa 240 Mio. Tonnen zu 1,9% TREO (insgesamt 4,5 Mio. Tonnen beinhaltete REO) steht.

Der Mountain Pass Tagebau ist bereits ca. 450m breit und ca. 120m tief, was bedeutet, dass eine Vergrösserung vonnöten ist, um die restlichen 32 Mio. Tonnen an Ressourcen abzubauen. Das gesamte Material in der Ashram Lagerstätte befindet sich direkt an der Erdoberfläche und es gibt einfach viel mehr davon (d.h. kostengünstigerer Abbau für eine längere Zeit).


Schlussfolgerung

Jeder, der mit der REE-Branche vertraut ist, weiss, dass Gehalt selten der “König” ist, wie vielerorts noch immer behauptet wird. Die REE-Verteilung einer Lagerstätte ist entscheidend, weil ein REE nicht einfach von einem Anderen separiert werden kann.

Ich glaube, dass der fundamentale Grund, weshalb Molycorp mit ihrer Mountain Pass Mine scheiterte, darin liegt, dass zuviele REEs (Ce, La) produziert wurden, die der Markt gar nicht brauchte, während gleichzeit versucht wurde, ausreichende Mengen an den REEs (Nd, Pr, Tb, Dy) zu produzieren, die der Markt benötigt; einzig allein um die Rentabilität zu gewährleisten. Dies resultierte in höheren Betriebskosten und niedrigeren Betriebsmargen, die schlicht und ergreifend in diesem Marktumfeld nachhaltig nicht tragbar waren.

Die Ashram Lagerstätte von Commerce ist im Vergleich zu Molycorp’s Mountain Pass Lagerstätte von Grund auf verschieden, wobei dies durch die überlegene REE-Verteilung betont wird, die mehr auf das fokussiert ist, was der Markt derzeit und in Zukunft tatsächlich braucht. Gekoppelt mit dem Wissen, weshalb Mountain Pass scheiterte (abgesehen von der REE-Verteilung), dürfte dies auf effektivste Weise das Potential von Ashram stärken, die Produktion zu erreichen und die fatalen Fehltritte von Molycorp zu vermeiden.

Letzten Endes ist die Nachlässigkeit der Endnutzer, in den Markt einzutreten, nur ein temporäres Phänomen, weil es einfach nicht genug Angebot bzw. Angebotsstabilität gibt, um die Nachfrage mittel- bis langfristig befriedigen zu können. Daher ist die Zeit jetzt, die Projekte zu identifizieren, welche die besten Chancen auf Erfolg haben und im Falle einer REE-Marktkehrtwende, die bevorsteht, Kapital zu schlagen, wobei der Ashram Vorteil meiner Meinung glasklar ist.

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Link zum obigen Chart (15 min. verzögert): http://schrts.co/wR62L5


© Stephan Bogner
www.rockstone-research.com



Disclaimer: Disclaimer: Bitte lesen Sie den vollständigen Disclaimer im vollständigen Research Report als PDF (hier) oder auf www.rockstone-research.com, da Interessenkonflikte vorherrschen. Der Autor, Stephan Bogner, besitzt Aktien von Commerce Resources Corp. und dem Auftraggeber dieses Reports, Zimtu Capital Corp., welch börsengelistetes Unternehmen ebenfalls in Commerce Resources Corp. investiert ist, womit sowohl der Autor als auch Zimtu Capital Corp. von einem Aktienkursanstieg bei Commerce Resources Corp. profitieren würden, wobei beide Parteien jederzeit und ohne Ankündigung Aktien verkaufen könnten. Da der Autor von Zimtu Capital Corp. bezahlt wird, sind die vorliegenden Ausführungen nicht als “Finanzanalyse” oder “Anlageberatung” zu werten, sondern als “Werbemittel”.
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