Commodities Weekly: Marktkommentar
18.10.2013 | Frank Klumpp (LBBW)
Strategie: Das Schreckensszenario eines US-amerikanischen Staatsbankrotts wurde in buchstäblich letzter Minute abgewendet. An den Finanzmärkten hielt sich die Freude darüber in Grenzen, da die Probleme zwar aufgeschoben, aber nicht aufgehoben sind. Die Rohstoffmärkte zeigten sich während des "Government Shutdowns" ohnehin relativ unbeeindruckt.
Die Ölmärkte sind derzeit klar angebotsgetrieben, und der Haupt-Einflussfaktor für die Preisentwicklung der Basismetalle bleibt die chinesische Konjunktur. Dort überraschte zuletzt das BIP-Wachstum von 7,8% in Q3 positiv. Lediglich die Edelmetalle, vor allem der Goldpreis, zeigten erhöhte Volatilität rund um die US-Malaise.
Performance:
Die schwachen Ölpreise führten auch beim energielastigen S&P GSCI-Index zu Verlusten. Auch der eigentlich marktneutrale LBBW Long-Short-Index verlor für seine Verhältnisse kräftige 72 Basispunkte im Wochenvergleich. Hier schlugen die schwachen Preise für Öl- und Ölprodukte ins Kontor.
Energie:
Die ohnehin bereits seit geraumer Zeit schwachen Fundamentaldaten für die Rohölpreise - üppiges Angebot, mäßige Nachfrage - werden vom schwachen US-Dollar noch verstärkt. Außerdem fiel der landesweite Lageraufbau in den USA von 6 Mio. Barrel in der vorigen Woche lt. API-Daten recht hoch aus. Die Entspannungssignale rund um den Atomstreit mit dem Iran lieferten ebenfalls Argumente für sinkende Preise.
Edelmetalle:
Gold kletterte am Donnerstag Morgen innerhalb weniger Minuten um rund 40 USD. Als Begründung wurde am Markt auf die Herabstufung der US-Bonität durch eine chinesische Ratingagentur verwiesen. Außerdem würde Gold von der Unsicherheit aufgrund der kurzen Laufzeit des Washingtoner Kompromisses profitieren. Das Muster der gestrigen Entwicklung und die Platzierung von großen Orders deuten allerdings eher auf das Eingreifen von Handelsalgorithmen hin. Ähnliche Vorfälle häuften sich an den Börsen in den letzten Wochen.
Basismetalle:
Die Basismetalle zeigten sich von dem Kompromiss im US-Haushaltsstreit wenig beeindruckt. Die mit Abstand beste Performance in der Berichtswoche erzielte Blei. Die Fundamentaldaten sprechen für gute Perspektiven des Schwermetalls.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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