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Edelmetalle Aktuell

Gold

Der Goldpreis setzte zu Beginn des Berichtszeitraumes seinen Aufwärtstrend fort und erreichte am 17. Februar kurzzeitig ein neues Monatshoch von 1.127 $ je Unze. Bei der Aufwärtsbewegung orientierte sich das gelbe Metall zunächst nicht wie so oft an der Entwicklung des US-Dollars. Dieser setzte nämlich zunächst seine Kursgewinne gegenüber dem Euro fort und erreichte fast die Marke von 1,3525, unter normalen Umständen wäre dies für den Goldpreis ein eher negatives Vorzeichen gewesen.

Dass es nicht dazu kam, war wohl eine Folge der griechischen Grippe, die speziell für schon länger im Gold engagierte Investoren in der Eurozone ein doppelten Grund zur Freude bot. Sorgte sie doch dafür, dass der Euro (u.a. gegenüber dem Dollar) wie oben beschrieben relativ schwach dastand und gleichzeitg heizte sie unterschwellig die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Gold weiter an. Beide Faktoren zusammen führten in den letzten Tagen dazu, dass der Goldpreis hierzulande in Euro (und auch in der Vorgängerwährung Deutsche Mark) auf das höchste Niveau aller Zeiten gestiegen ist. In der Spitze notierte das Metall am 18. Februar bei 26.725 € je Kilo. Zwei Zahlen zum Vergleich: Das letzte offizielle Goldfixing vor der Euro-Einführung an der Frankfurter Wertpapierbörse hatte am 30.12.1998 bei 15.500 DM (7.925 €) gelegen, der "erste" Höchststand in DM am 21.1.1980 bei immerhin 46.530 DM (23.790 €).

In den Tagen nach dem Erreichen des neuen Euro-Allzeithochs ließ die Nachfrage nach Goldbarren in Deutschland etwas nach. Ähnliches berichten auch unsere Kollegen aus Hongkong: Während das Altgoldaufkommen im Reich der Mitte gestern und heute aufgrund der relativ hohen Preise eher wieder anstieg, hielten sich sowohl Investoren, wie auch industrielle Käufer zurück; zunächst wegen des chinesischen Neujahrsfestes und dann in dieser Woche mit Blick auf die anfangs relativ hohen Preise.

Auch den Zentralbanken scheint das derzeitige Goldpreisniveau für weitere Käufe eher etwas zu hoch zu sein. Jedenfalls konnte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine aus dem aktuellen Verkaufsprogramm verbleibenden 191,3 Tonnen Gold nicht an eine Zentralbank losschlagen. Aus diesem Grund erklärte der Währungsfonds am 18. Februar, dass er diese Menge nun auf dem freien Markt verkaufen wolle. Dabei wolle man marktschonend verfahren und sich entsprechend Zeit lassen. Von den insgesamt 403,3 zum Verkauf stehenden Tonnen Gold hatte der IWF vorher am Markt vorbei 200 Tonnen an Indien, 10 Tonnen an Sri Lanka und 2 Tonnen an Mauritius verkaufen können.

Der Markt reagierte auf die Nachricht über den Verkauf mit zwar vorübergehenden, in dem Moment aber unerwartet großen Abschlägen. Der Goldpreis fiel dabei rasch von 1.124 $ auf 1.098 $ zurück. Allerdings bügelte er die Verluste im weiteren Verlauf der Woche wieder aus und gestern Morgen konnte er, diesmal gekoppelt an eine Schwächephase des Dollars gegenüber dem Euro, sogar mit 1.130,65 $ ein neues Februar-Hoch markieren.

Das oben beschriebene Fehlen der physischen Nachfrage und die Tatsache, dass der Euro nach der Veröffentlichung schlechter Wirtschaftszahlen in Deutschland wieder unter Druck kam, führte in den letzten Stunden dann wieder zu einem Test der Marke von 1.100 $.

Was die kurzfristige Entwicklung angeht, sieht das Gold durch den heutigen Rückschlag gar nicht so gut aus. Allerdings hatte es auf den längerfristigen Charts mit dem seit Beginn des Monats verzeichneten Anstieg vorher schon den seit Dezember andauernden Abwärtstrend erst einmal durchbrochen. Angesichts dieser sich widersprechenden Signale könnte die weitere Kursentwicklung bis zu einer Neuorientierung des Marktes erst einmal in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1.095 $ und 1.133 $ enden. Je nachdem auf welcher Seite der Goldpreis diese Handelsspanne dann verlässt, wird sich vermutlich ein neuer, mittelfristiger Trend herausbilden.


Silber

Die Preiskurven der letzten zehn Tage für Silber und Gold könnte man wieder einmal übereinanderlegen ohne dabei gravierende Abweichungen feststellen zu können. Anders als beim Gold haben aber die Investoren das Silber in der letzten Woche wieder neu für sich entdeckt. So haben sowohl die eher spekulativ orientierten Anleger an der New Yorker COMEX, wie auch die Käufer von ETFs ihre zuletzt skeptische Haltung geändert und ihre Pluspositionen ausgebaut. Im letztgenannten Fall waren es rund 60 Tonnen; an der COMEX sogar knapp über 70 Tonnen, die neu in den Besitz der Anleger übergingen.

Auch die Nachfrage nach Investmentbarren aus Silber ist in der vergangenen Woche in Mitteleuropa nach längerer Pause wieder angesprungen. Vereinzelt kam es dabei bei bestimmten Barrentypen sogar zu kürzeren Lieferfristen.

Und die Investmentnachfrage steht im derzeitigen Umfeld nicht alleine da. Auch die industrielle Nachfrage nach Silber entwickelt sich trotz des seit Anfang Februar verzeichneten Preisanstiegs weiter positiv. Die Kombination aus im Jahr 2009 weitgehend geleerten Vorratslagern der Industrie und einer inzwischen wieder zunehmenden Nachfrage der Endverbraucher ist die wahrscheinlichste Erklärung für die andauernden Käufe. Im Moment gehen Silbergranalien jedenfalls weg wie die sprichwörtlichen ‚warmen Semmeln‘ und handeln auch im Interbankenmarkt auf der Briefseite mit einem Aufgeld auf den Kassapreis.

Was die weiteren Aussichten angeht, muss das Silber nun die gar nicht mehr so weit entfernte Marke von 15,90 $ halten. Ansonsten würde der seit Anfang Februar andauernde Aufwärtstrend gebrochen werden und im Extremfall wären sogar Kurse von 14,65 $ möglich. Dieses Niveau war seinerzeit der Ausgangspunkt der aktuellen Hausseperiode. Nach oben hat das Metall derzeit noch viel Luft bis hin zur Marke von 16,95 $ je Unze. Erst bei einem Durchbrechen dieser Marke würde es wieder das Jahreshoch von fast 19 $ anpeilen.




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