Meat me: Ein Blick auf Rinder und Schweine lohnt


So hat der Außer-Haus-Verzehr abgenommen. Zudem wurden billigere Produkte bevorzugt, etwa Hamburger gegenüber Steaks. In Steakhäusern wurde in den letzten 12 Monaten oft 20-30% weniger Umsatz gemacht. Die geringere Herdengröße wird sich allerdings auch in einem verringerten heimischen Angebot an Rindfleisch in den USA niederschlagen. Das USDA rechnet in seiner neuesten Prognose mit einem weiteren Rückgang um 1,2%, nachdem die Produktion bereits in 2009 um 2,3% gegenüber 2008 gesunken war.
Die USA sind nach Brasilien und Australien der drittgrößte Exporteur an Rindfleisch (Grafik 5). Die Hauptabnehmer sind Mexiko, Kanada und Japan, aber auch andere asiatische Länder. Obwohl China den Import von US-Rindfleisch nach dem Auftreten von BSE 2003 offiziell eingestellt hat, gerät es über Umwege, etwa über Hongkong und Vietnam, ins Land, so dass Schätzungen davon ausgehen, dass China der viertgrößte Abnehmer von US-Rindfleisch ist. Die Exporte der USA waren 2009 leicht rückläufig: Die Ausfuhren nach Mexiko fielen bis November um 15% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, die nach Kanada um 6%. Dies konnte nicht ganz durch Steigerungen der Exporte in den asiatischen Raum ausgeglichen werden.
Das USDA zeigt sich für 2010 aber optimistisch: Es erwartet einen Anstieg der Exporte an amerikanischem Rindfleisch von etwa 10% gegenüber 2009 auf 925.000 Tonnen. Dies soll insbesondere eine Folge von erneut wachsenden Marktanteilen in Japan und Südkorea sein. Die bisherigen Exportzahlen stimmen positiv: Bis zum 4. Februar wurde gegenüber der Vorjahresperiode 18% mehr Rindfleisch exportiert. Die USA importieren allerdings auch Rindfleisch - Hauptlieferanten sind Australien und Kanada - und sind aufgrund des hohen Eigenkonsums Nettoimporteur. Für 2010 rechnet das USDA mit einem Importanstieg um 3%, auch aufgrund der das zweite Jahr in Folge zu erwartenden niedrigeren heimischen Produktion.
Das Land, das in den letzten Jahren den internationalen Rindfleischmarkt mit seiner Entwicklung besonders beherrschte und inzwischen zum größten Exporteur an Rind- und Kalbfleisch wurde, ist Brasilien. Zwischen 1999 und 2007 stieg die Produktion dort um jährlich 4,9% und die Exporte um durchschnittlich mehr als 20% pro Jahr. In den beiden letzten Jahren allerdings waren die Produktion und die Exporte erheblich niedriger, v.a. weil die EU Importe aus Ländern beschränkte, die keine lückenlose Identifikation und Nachverfolgung der Produktion nachweisen konnten und auch Russland - der weltgrößte Nettoimporteur an Rindfleisch - seine Importe aus Brasilien wegen des Verdachts auf Maul- und Klauenseuche beschränkte. Nachdem einige Abnehmerländer ihre aufgrund veterinärhygienischer Bedenken verhängten Einfuhrbeschränkungen aufheben, sollte 2010 wieder ein Wachstum des brasilianischen Angebots zu beobachten sein.
Das Land ist zudem eines der wenigen, das nicht mit verkleinertem Rinderbestand ins Jahr 2010 startete. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass Brasilien seine herausgehobene Position wird verteidigen können. Bedeutende Bestandsrückgänge an Rindern waren dürrebedingt dagegen in Argentinien zu beobachten, so dass das Land mit einem deutlich verringerten Bestand in das Jahr 2010 startete, was sich in einer geringeren Produktion an Rindfleisch bemerkbar machen sollte.





