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Edelmetalle Aktuell

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Platin

Im Gegensatz zum Höhenflug beim Gold konnte das Platin in den letzten vier Wochen nur wenig Boden gutmachen. Von den 1.334 $ je Unze am 12. Oktober stieg das Metall zwar zeitweise auf über 1.375 $ an, allerdings notierte es schon zum Monatsende zumindest kurzzeitig wieder knapp unter der Marke von 1.300 $ je Unze. Angesichts der jüngsten Kursgewinne beim Gold stand das Metall dann aber doch nicht abseits und bis zum Ende der vergangenen Woche erreichte es fast wieder das Oktober-Hoch. Aktuell notiert es mit $ 1.350 im oberen Drittel der Handelsspanne des vergangenen Monats.

Die jeweiligen Kursgewinne gingen überwiegend auf das Konto von Spekulanten und Investoren. Die industrielle Nachfrage sowohl im Kassamarkt, wie auch in Form von Terminsicherungsgeschäften war dagegen eher verhalten.

Das Kaufinteresse der Investoren wurde sicher auch von den jüngsten Zahlen zu den Kfz-Neuzulassungen auf den verschiedenen Märkten beflügelt: So scheint der Automarkt in den USA seine Talfahrt gestoppt zu haben. Im Oktober wurden mit 838.000 verkauften Autos auch ohne das ausgelaufene Abwrackprämien-Programm der Regierung ebenso viele Fahrzeuge wie im (allerdings damals schon schwachen) Vergleichsmonat des Vorjahres verkauft. Für das Gesamtjahr ergäben sich damit bei gleichbleibendem Absatz in den letzten zwei Monaten 10,5 Mio. Autoverkäufe. Das ist zwar noch weit entfernt von den 17 Mio. Einheiten Ende der 90er-Jahre, doch erheblich mehr, als noch vor einigen Monaten geschätzt.

In China haben die Autoverkäufe im letzten Monat sogar um mehr als 70% im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelegt. 1,23 Mio. neue Autos fanden im Oktober einen neuen Besitzer, wie der chinesische Herstellerverband gestern mitteilte. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden damit in China fast 10,9 Mio. Autos verkauft, ein Plus von fast 40% im Vergleich zum Vorjahr. Der Herstellerverband rechnet jetzt für dieses Jahr mit insgesamt zwölf Millionen verkauften Pkw. Damit wäre China vor den USA der mit Abstand größte Autoabsatzmarkt. Beschleunigt wurde die Entwicklung durch das umfangreiche chinesische Konjunkturprogramm, das die Binnennachfrage zuletzt massiv ankurbelte.

Dem deutschen Automarkt hat die vor zwei Monaten ausgelaufene Abwrackprämie im Oktober nochmals einen kräftigen Schub beschert. Die Zahl der Neuzulassungen stieg hierzulande im Jahresvergleich um 24% auf rund 321.000 Fahrzeuge an, nicht zuletzt, weil die im Sommer auf Basis der Abwrackprämien-Regelung bestellten Autos zum Teil jetzt erst ausgeliefert werden. Erste Wolken sind am Horizont aber schon zu sehen: Die Auftragseingänge aus dem Inland gaben im Oktober um 20% nach, während sie im bisherigen Jahresverlauf durchschnittlich um 18% gestiegen waren.

Insgesamt erreichte der deutsche Automarkt von Januar bis Oktober mit rund 3,31 Mio. Neuzulassungen ein Plus von 26%. Für das Gesamtjahr erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA) dank der staatlichen Finanzspritze deutlich mehr als 3,5 Mio. Autoverkäufe, 2008 waren es nur 3,1 Mio. Verkäufe gewesen.

Während die etablierten ETFs in den letzten Wochen nur geringes Wachstum verzeichnen konnten, gehen die Vorbereitungen für eine Einführung von Platin– und Palladium-ETFs in New York weiter: Der Anbieter ETF Securities hat dazu in der vorletzten Woche bei der Börsenaufsicht in New York die entsprechenden vorläufigen Produktprospekte eingereicht. Wir gehen davon aus, dass die beiden ETFs, wenn sie denn final zum Börsenhandel zugelassen werden, durchaus neue Nachfrage schaffen könnten und so zumindest kurzfristig auf die Notierungen der beiden Metalle einen positiven Einfluss haben dürften.


Palladium

Der Palladiumpreis konnte an die Erfolge der ersten beiden Oktoberwochen (das Metall hatte hier fast 20% zulegen können) nicht anknüpfen und verharrte in den letzten vier Wochen in einer im Prinzip relativ engen Handelsspanne beiderseits der Marke von 325 $ je Unze.

Was die Zurückhaltung vor allem der industriellen Käufer angeht, dürften die großen Kursgewinne in den drei Monaten bis Mitte Oktober eine größere Rolle gespielt haben, als die in der letzten Woche veröffentlichte Meldung, dass der russische Minengigant und weltgrößte Palladiumproduzent Norilsk Nickel seine Prognose für die Palladiumausbringung in diesem Jahr deutlich angehoben hat. Danach plant das Unternehmen für 2009 jetzt eine Gesamtproduktion in Höhe von 2,85 Mio. Unzen und damit rund 160.000 Unzen mehr als bisher. Die Platinausbringung, so die Russen weiter, werde in diesem Jahr bei 668.000 Unzen liegen und damit ebenfalls deutlich über dem bisherigen Zielkorridor von 615.000 - 640.000 Unzen.

Während sich ein Teil der Käufer deutlich zurückgehalten haben, legte die Nachfrage nach ETFs in den letzten Wochen zu und erreichte mit 1,1 Mio. Unzen einen Rekordstand.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Der nach dem beispiellosen Absturz des letzten Jahres bisher zurückgebliebene Rhodiumpreis zeigte in den letzten Wochen ein wenig von seinem Potential. Gute Käufe aus Asien, hinter denen wir eine Kombination aus industrieller Nachfrage aus dem Auto- und Chemiesektor sehen, aber auch spekulative Käufe von dort sorgten für einen deutlichen Kursanstieg auf 1.950 $ - 2.075 $ je Unze. Nachfrage sowohl aus der Industrie, wie auch von Investoren gab es auch beim Ruthenium, ohne dass sich hier der Preis bisher groß verändert hätte. Momentan liegt er bei 80 $ - 100 $ je Unze. Unverändert dagegen das Iridium, das weiter bei 380 $ - 430 $ liegt.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





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