• Donnerstag, 22 Mai 2025
  • 23:45 Frankfurt
  • 22:45 London
  • 17:45 New York
  • 17:45 Toronto
  • 14:45 Vancouver
  • 07:45 Sydney

Industriemetalle: LME-Week offenbart gespaltene Branche

20.10.2009  |  Sven Streitmayer (LBBW)
Finanzgemeinde vs. Produzenten und Verbraucher

Alljährlich im Oktober findet sich das Who´s Who der Basismetallbranche zur traditionellen LME-Week in London ein, um bei diversen Vorträgen, Empfängen und kulinarischen Programmpunkten aktuelle Trends und Perspektiven an den Metallmärkten zu diskutieren. Selten haben sich die Teilnehmer in ihrer Einschätzung derart gespalten präsentiert, wie bei der diesjährigen Veranstaltung in der vergangenen Woche. Besonders auffällig war dabei die ausgeprägte Lagerbildung zwischen der Finanzgemeinde auf der einen und den Metallproduzenten und –verbrauchern auf der anderen Seite.

Während Analysten, Broker und Fondsmanager unter Verweis auf die verbesserten Makrobedingungen fast unisono ein rosiges Bild der Metallmärkte zeichneten, zeigten sich die Vertreter der Industrie ebenso einhellig von der skeptischen Seite – sowohl in Bezug auf das erreichte Preisniveau, wie auch hinsichtlich der vielfach kolportierten Nachfrageerholung. Nach unserem Dafürhalten spiegelt der klare Meinungsdualismus beim Gipfeltreffen der “Metaller“ gut die derzeitigen Marktverhältnisse wider, welche von einer boomenden Investmentnachfrage bei zugleich schwachem fundamentalen Umfeld charakterisiert ist.

Open in new window

Chinas Kupferimporte überraschend gestiegen

Uneins war man sich in London auch in der Frage, ob und inwieweit sich die rekordhohe Metallnachfrage Chinas im kommenden Jahr fortsetzen wird. Unerwartete Unterstützung bekamen die Optimisten hierbei durch die am Mittwoch veröffentlichte Handelsstatistik für den Monat September (Abb. 2).

Open in new window

Entgegen aller Erwartungen wies diese einen deutlichen Anstieg der Importe von Kupfer und Kupferhalbzeug auf knapp 400.000 t (+23% M/M) aus. Wir halten die chinesischen Metallmärkte derzeit aber dennoch (bzw. nun umso mehr) für überversorgt. Neben der Terminkurvenstruktur an der Shanghai Futures Exchange deutet hierauf auch der neuerliche Anstieg der chinesischen Börsenbestände auf bzw. in die Nähe mehrjähriger Höchststände hin (Abb. 3). Vor diesem Hintergrund sollte sich die Importnachfrage Pekings u.E. in den kommenden Monaten erneut abschwächen. Am Markt fanden die September-Zahlen indes wenig Widerhall. Kupfer und Co. beendeten die Handelswoche mehrheitlich im Minus (LMEX: -1,2%, Cu: -0,2%, Ni: -0,2%, Al: -0,4%).

Open in new window





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



© 2007 - 2025 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)