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China, Streiks und Spekulanten pushen Nickelpreis

15.09.2009  |  Sven Streitmayer (LBBW)
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China dominiert globale Nickelnachfrage

Von der Nachfrageseite gibt es indes wenig grundlegend Neues zu vermelden. In der westlichen Welt vollzieht sich die Erholung der Edelstahlproduktion (als zentraler Nickelverbraucher) langsam aber beständig. Dies zeigt sich u.a. an dem steigenden Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten sowohl in Japan und Europa, als auch in den USA (Auslastung ca. 50-60% nach etwa 40% zuvor). Im Jahresvergleich liegt die Edelstahlproduktion gleichwohl in allen großen Regionen außerhalb Chinas noch tief im Minus. Die Edelstahlhersteller im Reich der Mitte produzieren dagegen teilweise bereits wieder unter Vollauslastung der Kapazitäten, was sich auch in der Nickelnachfrage der Volksrepublik niederschlägt. So summieren sich die chinesischen Nickelimporte von Januar bis Juli auf bislang unerreichte 168.000 t. Zum Vergleich: In den kompletten Jahren 2007 und 2008 wurden insgesamt gerade einmal 223.000 t eingeführt.

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Spekulatives Interesse stark zugenommen

Die außergewöhnlich hohen Importe Chinas sind u.E. jedoch nur zu einem Teil auf den erhöhten Verbrauch der Edelstahlindustrie zurückzuführen. Ein nicht unwesentlicher Anteil dürfte dem Aufbau von staatlichen und privaten Lagerbeständen gedient haben, welche sich nach Angaben des staatlichen Researchhauses Antaike landesweit auf etwa 100.000 t belaufen. Chinesischen Medienberichten zufolge sollen zahlreiche private Investoren das Metall mit dem Motiv der Kapitalanlage horten. Auch an der LME in London hat das spekulative Interesse seit Anfang Juli stark zugenommen. Ein Indiz hierfür liefert der steile Anstieg des Open Interest am Nickelmarkt, welches in den vergangenen zwei Monaten um knapp ein Viertel auf einen neuen Rekordwert von fast 110.000 Kontrakten zugelegt hat. Dies entspricht mehr als der Hälfte der jährlichen Weltnachfrage.

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Fazit

Der steile Anstieg des Nickelpreises seit Jahresbeginn ist u.E. überwiegend auf die rekordhohen Importe Chinas, die massiven Kapitalzuflüsse seitens der Investoren sowie jüngst der Streik in zwei der weltgrößten Nickelminen zurückzuführen. In Anbetracht der fundamentalen Rahmendaten (v.a. Lagerbestände, globale Nachfrage) erscheint die Preiserholung aber inzwischen zu weit gelaufen zu sein. Auf Sicht der kommenden 3-4 Monate rechnen wir daher weiterhin mit einer Korrektur der Nickelnotierungen. Unser 12-Monatsziel belassen wir bei 22.500 USD/t.

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