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WGC sieht Bodenbildung beim Goldpreis

06.08.2013 | 11:25 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise haben gestern leichte Einbußen verzeichnet. Brent handelt am Morgen bei 108,5 USD je Barrel, WTI bei 106,5 USD je Barrel. Einige der Angebotsprobleme, welche die Ölpreise in den Tagen zuvor unterstützt haben, scheinen nachzulassen. So wurde im Buzzard-Ölfeld in der Nordsee nach fünftägiger wartungsbedingter Unterbrechung die Ölproduktion in der vergangenen Nacht wieder aufgenommen. Dieses hat eine Produktionskapazität von 200 Tsd. Barrel pro Tag, welche allerdings erst nach einigen Tagen wieder erreicht werden dürfte. Im Buzzard-Ölfeld wird die Nordseesorte Forties gefördert, welche für die Preisbildung bei Brent maßgeblich ist.

Die Normalisierung des Forties-Angebots spricht für eine Verflachung der Brent-Terminkurve und eine Verringerung der Preisdifferenz zwischen Brent und WTI, sofern es nicht wie im vergangenen Jahr zu Verzögerungen bei der Normalisierung der Produktion kommt. In Libyen arbeitet die Regierung daran, die Proteste in den Exporthäfen zu beenden, welche zu einer Halbierung der Öllieferungen des Landes geführt haben. Laut dem libyschen Ölminister beträgt die Ölproduktion des Landes derzeit 700-800 Tsd. Barrel pro Tag. Das ist zwar mehr als das Produktionsvolumen von 300 Tsd. Barrel pro Tag in der vergangenen Woche. Vor dem Ausbruch der Proteste lag das tägliche Fördervolumen allerdings bei 1,4 Mio. Barrel pro Tag.

Einige Finanzanleger scheinen diese Meldungen zum Anlass zu nehmen, um Gewinne zu realisieren. Angesichts des beträchtlichen Überhangs an spekulativen Long-Positionen überrascht dies nicht. Die Erwartung eines erneuten Lagerabbaus in den USA und die jüngste Terrorwarnung der USA für Nordafrika und den Nahen Osten dürften einem stärkeren Preisrückgang allerdings entgegenstehen.



Edelmetalle

Der Goldpreis rutscht heute Morgen wieder deutlich unter die Marke von 1.300 USD je Feinunze. Auch in Euro gerechnet gibt das gelbe Edelmetall nach und handelt bei rund 975 EUR je Feinunze. Schon gestern stand Gold unter Druck, nachdem der US-Dollar im Zuge eines überraschend robusten US-Dienstleistungsindex gegenüber dem Euro aufwertete. Der World Gold Council (WGC) sieht den aktuellen Goldpreis eher am unteren Ende als an der Spitze und geht daher von steigenden Notierungen aus. Die Nachfrage hat sich demnach von Nordamerika und Europa nach Asien verlagert, was sich dort in erhöhten physischen Prämien widerspiegelt.

Aufgrund der Ausgabenkürzungen der Goldminenproduzenten und der Schließung kostenintensiver Minen erwartet der WGC zudem ein knapperes Angebot. Die Minenproduktion könnte nach Ansicht des WGC in diesem Jahr auf dem Niveau des Vorjahres liegen und danach sogar fallen. Inwiefern dies bereits ausreichend ist, um die rückläufige Investmentnachfrage auszugleichen, bleibt unseres Erachtens allerdings fraglich. Denn die Gold-ETFs verzeichneten auch gestern wieder Abflüsse. Seit Monatsbeginn summieren diese sich auf knapp 11 Tonnen, seit Jahresbeginn stehen Abflüsse von 671 Tonnen zu Buche. So langsam lichtet sich der Nebel, wer im zweiten Quartal seine ETF-Bestände veräußert hat. Denn am 14. August endet die Frist, innerhalb welcher die meldepflichtigen Großanleger ihre Bestände per Ende Juni am SPDR Gold Trust an die SEC berichten müssen.


Industriemetalle

Der Aluminiumpreis setzt seine übergeordnete Seitwärtsbewegung seit Mitte Juni fort und handelt heute Morgen um die Marke von 1.800 USD je Tonne herum. Im Zuge der Untersuchungen verschiedener Behörden und Institutionen hinsichtlich möglicher Marktmanipulationen bei Aluminium und potenzieller Änderungen der LME-Auslieferungsbestimmungen sind die physischen Prämien zuletzt etwas gesunken. Gemäß Angaben des Research-Instituts CRU musste letzte Woche in Europa ein Aufschlag auf den LME-Preis von 250-275 USD je Tonne gezahlt werden. Im Juni waren es noch 270-295 USD je Tonne. CRU geht davon aus, dass die physischen Prämien in Europa im Laufe des Quartals unter 250 USD je Tonne fallen dürften. Auch in den USA wurden Aussagen von Harbor Intelligence zufolge nach den rekordhohen Aufschlägen von 12-13 US-Cents je Pfund im Juni zuletzt noch 10-11,7 US-Cents je Pfund Prämie gezahlt.

Der weltweit größte Aluminiumproduzent, Rusal aus Russland, sieht die physischen Prämien aufgrund einer robusten Nachfrage und Finanztransaktionen allerdings noch länger auf hohen Niveaus. Letztere würden demnach derzeit eine Rendite von 4-5% p.a. bringen. Solange die Forward-Kurve in Contango bleibt, würde Aluminium auch weiter in Finanztransaktionen gebunden sein. Der Contango in der Forward-Kurve bietet laut Angaben von Rusal sogar genügend Anreize für den Abschluss neuer Finanztransaktionen bis Dezember 2014.


Agrarrohstoffe

Der Abwärtstrend bei den Getreidepreisen setzte sich gestern fort. Der größte Verlierer war dabei Weizen. Der meistgehandelte Terminkontrakt an der CBOT verbilligte sich um 2,3% und ging auf einem 13-Monatstief von 6,45 USD je Scheffel aus dem Handel. Europäischer Mahlweizen an der LIFFE ist mit 184 EUR je Tonne inzwischen so preiswert wie zuletzt im November 2011. Der Preisrückgang setzt sich auch zu Beginn des heutigen Handelstages fort. Der Preisdruck geht dabei vor allem von Mais aus, dessen Preis angesichts optimaler Wachstumsbedingungen in den USA und einer leichten Verbesserung des Zustands der US-Maispflanzen auf ein 3-Jahrestief von 4,55 USD je Scheffel gefallen ist. Im Zuge dessen hatte sich die Preisdifferenz zwischen Weizen und Mais gestern zwischenzeitlich auf mehr als 2 USD je Scheffel ausgeweitet.

Wir hatten bereits gestern darauf hingewiesen, dass eine derartige Preisdifferenz aufgrund der zu erwartenden Substitution bei der Nachfrage nicht von Dauer sein dürfte, was sich im gestrigen Handelsverlauf bestätigt zu haben scheint. Neben diesem Aspekt belastete die Meldung, dass der Analysedienst Informa Economics seine Schätzung für die US-Winterweizenernte in diesem Jahr um knapp 5% auf 1,547 Mrd. Scheffel (42,1 Mio. Tonnen) angehoben hat. Dennoch liegt Informa mit seiner Prognose damit nur leicht über der bisherigen Schätzung des USDA mit 1,540 Mrd. Scheffel. Die Marktstimmung spricht kurzfristig für eine Fortsetzung des Preisrückgangs, auch wenn das Preisniveau bereits sehr niedrig ist.



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