Biotreibstoff - Risiken und Chancen
08.10.2008 | 9:45 Uhr |
Hahn, Rainer
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Die weltweit steigende Produktion von Biotreibstoff birgt nach Auffassung der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) erhebliche Risiken, aber auch Chancen. Deshalb sei eine Überprüfung dieses Energieträgers und die Zuschusspolitik für die Produktion auf den Prüfstand zu stellen.
Es müsse bei allen Entscheidungen der Nahrungsbedarf der Welt ebenso im Auge behalten werden, wie der Schutz armer Bauern, die Entwicklung ländlicher Regionen und ökologisch nachhaltiges Handeln, hält der Jahresbericht der FAO zu Nahrung und Landwirtschaft fest, der am Dienstag in Rom vorgestellt wurde. Die Chancen zur Produktion von Biotreibstoff aus Zucker, Mais oder Ölsaat müssten besser verteilt werden. Dazu müssten die Agrarzuschüsse und die Handelsschranken abgebaut werden, die einen künstlichen Markt schaffen und den OECD-Staaten Vorteile brächten, sagte FAO-Generalsekretär Jacques Diouf bei der Vorstellung des Berichts. "Das höchste Ziel sollte es bleiben, die Menschheit von der Geißel des Hungers zu befreien". Die FAO geht davon aus, dass eine steigende Produktion weniger zum Kampf gegen Treibhausgase beitragen könne wie früher angenommen wurde.
Die Produktion von Biotreibstoff aus landwirtschaftlichen Produkten hat sich seit dem Jahr 2000 nach FAO-Angaben nahezu verdreifacht. Bisher macht Biotreibstoff nur knapp zwei Prozent des weltweiten Verbrauchs von Transportenergie aus, so dass mit einem begrenzten weiteren Wachstum dieses Energieträgers und damit auch mit steigendem Druck auf die Nahrungsmittelpreise zu rechnen sei.