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Goldnachfrage in Indien zieht an

21.10.2016 | 11:10 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Der Brentölpreis ist in der Nacht auf ein Wochentief von gut 51 USD je Barrel gefallen. WTI handelt trotz ebenfalls starker Verluste mit 50,3 USD je Barrel noch deutlich über dem Tief von Anfang der Woche. Hauptverantwortlich hierfür ist ein Kontraktwechsel, wodurch der nächstfällige WTI-Terminkontrakt in der Nacht etwas nach oben "rutschte". Der Preisrückgang gestern wurde vor allem durch Kommentare aus Russland ausgelöst. Der Chef des größten russischen Ölproduzenten Rosneft, Setschin, sagte, dass Russland seine Ölproduktion um 4 Mio. Barrel pro Tag steigern könnte.

Das dürfte zwar nicht von heute auf morgen geschehen, sondern über einen Zeitraum von mehreren Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten. Dass diese Äußerungen gerade jetzt fallen, lässt aber Zweifel an der Bereitschaft Russlands aufkommen, sich an Produktionsbegrenzungen zu beteiligen. Erst am Vortag hatte der saudi-arabische Energieminister diesbezüglich Optimismus versprüht. An diesem Wochenende wollen sich die Energieminister Russlands und Saudi-Arabiens treffen. Mehr als lose Lippenbekenntnisse sind von dem Treffen wohl nicht zu erwarten. Ob dies ausreichen wird, die Marktteilnehmer auf Dauer zufriedenzustellen, bleibt abzuwarten.

Die australischen Energiekohlepreise für die Lieferung im November sind erstmals seit 2012 auf 100 USD je Tonne gestiegen. Damit hat sich der Preis seit Juni nahezu verdoppelt. Der wichtigste Grund für den Preisanstieg war der staatlich erzwungene Produktionsrückgang in China, der zu einem kräftigen Anstieg der Kohleimporte geführt hat. Die inzwischen eingeleiteten Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Lockerung der Produktions¬einschränkungen sollten noch in diesem Jahr zu einem starken Preisrückgang führen.


Edelmetalle

Gold ist es nicht gelungen, sich über der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie zu etablieren. Belastet durch einen festen US-Dollar, der gegenüber dem Euro auf ein 7-Monatshoch aufwertet, handelt es zum Wochenausklang wieder entsprechend niedriger bei gut 1.260 USD je Feinunze.

Die gestrige EZB-Sitzung brachte wie erwartet keine neuen Erkenntnisse über das weitere Vorgehen der europäischen Zentralbank. Laut EZB-Präsident Draghi hat der EZB-Rat weder über eine Ausweitung noch über ein Ende des aktuellen Anleihenkaufprogramms diskutiert. Auch über eine mögliche und wohl notwendige Änderung der Parameter des Programms wurde demnach nicht gesprochen. Klare Aussagen zur zukünftigen EZB-Politik wird es erst im Dezember geben.

Mittlerweile verdichten sich die Anzeichen, dass die indische Goldnachfrage wieder spürbar anzieht. Industriekreisen zufolge könnten sich die Goldimporte im Oktober auf 60-70 Tonnen summieren. Dies wäre das höchste Importvolumen seit Januar. Die Goldnachfrage zieht derzeit wegen der Feiertagssaison an. Ende des Monats stehen mit "Dhanteras" und "Diwali" zwei der wichtigsten hinduistischen Feiertage an, zu denen traditionell Gold verschenkt wird.

Im Fahrwasser von Gold geben auch die anderen Edelmetalle nach. Vor allem Platin und Palladium stehen dabei weiter unter Druck. Der Preisabschlag von Platin gegenüber Gold hat sich mittlerweile auf über 330 USD je Feinunze vergrößert.


Industriemetalle

Am globalen Kupfermarkt gab es gemäß Daten der International Copper Study Group (ICSG) im Juli einen hohen saisonbereinigten Angebotsüberschuss von 105 Tsd. Tonnen. Dieser ist laut ICSG auf eine schwächere chinesische Kupfernachfrage zurückzuführen. Dennoch blieb das Angebot in den ersten sieben Monaten des Jahres um 191 Tsd. Tonnen hinter der Nachfrage zurück.

Zur gleichen Zeit im Vorjahr gab es noch einen leichten Überschuss von 32 Tsd. Tonnen. Das Defizit von Januar bis Juli 2016 kommt durch eine um rund 4% gestiegene weltweite Nachfrage zustande, während das Angebot "nur" um knapp 3% ausgeweitet wurde. Bislang vorliegende Daten aus China für August und September - die Kupferimporte verharrten auf dem niedrigen Juli-Niveau wegen einer hohen inländischen Produktion - deuten aber darauf hin, dass der globale Kupfermarkt auch nach Juli im Überschuss war. Dies könnte auch die verhaltene Preisentwicklung von Kupfer im dritten Quartal erklären.

Die globale Aluminiumproduktion ist Daten des International Aluminium Institute (IAI) zufolge im September im Vergleich zum Vorjahr um 1,2% auf 4,94 Mio. Tonnen gestiegen. Mehr Aluminium wurde dabei sowohl in China als auch außerhalb Chinas hergestellt. Nach neun Monaten lag die weltweite Aluminiumproduktion mit 43 Mio. Tonnen nur marginal unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Da in China umfangreiche Produktionskapazitäten (wieder) in Betrieb genommen werden, wird wohl auch global betrachtet mehr Aluminium hergestellt. Die weltweite Aluminiumproduktion könnte sogar ein neues Rekordhoch erreichen.


Agrarrohstoffe

Die Daten zur Kakaoverarbeitung im dritten Quartal fielen alles in allem positiv aus. Bereits letzte Woche vermeldete die Europäische Kakaovereinigung einen Anstieg der Vermahlung in Europa um 2,9% gegenüber dem Vorjahr auf 343,9 Tsd. Tonnen. Das war gleichzeitig der höchste Quartalswert seit dem vierten Quartal 2013. Gestern folgten noch die Verarbeitungszahlen für Asien und Nordamerika.

In Asien wurden laut Angaben der dortigen Kakaovereinigung im dritten Quartal 167,7 Tsd. Tonnen Kakao vermahlen. Das waren sogar 12,5% mehr als im Vorjahr und ebenfalls das beste Quartal seit dem Schlussquartal 2013. In Nordamerika stagnierte die Kakaoverarbeitung dagegen laut Nationaler Vereinigung der Süßwarenhersteller bei 124,4 Tsd. Tonnen. Die Kakaopreise können von diesen robusten Zahlen allerdings nicht profitieren.

Der Preis in London stagniert bei 2.230 GBP je Tonne, der Preis in New York ist sogar auf ein 3-Jahrestief von 2.600 USD je Tonne gefallen. Zum einen sind die Verarbeitungszahlen momentan kein zuverlässiger Indikator für die Nachfrage. Denn aufgrund der schlechten Ernte in Westafrika in der letzten Saison wurde dort weniger verarbeitet und in anderen Regionen entsprechend mehr. Zum anderen sind die Aussichten für die gerade angelaufene Haupternte in Westafrika gut.



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