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Nickelpreis fällt auf 12-Jahrestief

20.11.2015 | 11:33 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise handeln nach wie vor nicht weit von ihren jeweiligen mehrmonatigen Tiefständen entfernt. Ein Barrel Brent kostet am Morgen 44 USD, ein Barrel WTI 40,5 USD. Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde könnten die Ölsanktionen gegen den Iran Mitte Januar aufgehoben werden, wenn der Iran am derzeitigen Tempo bei der Umsetzung des Atomabkommens festhält. Demnach könnte im Laufe des ersten Quartals 2016 zusätzliches Öl aus dem Iran an den Markt gelangen und das Überangebot vergrößern.

Wir erachten eine Menge von 500 Tsd. Barrel pro Tag als realistisch. Dies dürfte aber bereits eingepreist sein und sollte somit die Preise nicht mehr zusätzlich belasten. Gleichwohl dürfte sich der Kampf um Marktanteile zwischen OPEC und Nicht-OPEC und auch innerhalb der OPEC damit weiter verschärfen, da auch der Irak seine Ölproduktion im nächsten Jahr nochmals steigern dürfte, wenn auch nicht mehr so stark wie in diesem Jahr. Laut Internationaler Energieagentur stieg das Ölangebot aus dem Irak in diesem Jahr um nahezu 500 Tsd. Barrel pro Tag. Der Irak soll sein Öl teilweise für 30 USD je Barrel zum Verkauf angeboten haben.

Ein deutliches Überangebot gibt es derzeit nicht nur bei Rohöl, sondern auch bei Erdgas. Die US-Erdgasvorräte sind letzte Woche auf ein Rekordniveau von 4 Billionen Kubikfuß gestiegen. Damit könnte selbst ein ungewöhnlich kalter Winter problemlos überstanden werden. Die Wetterprognosen gehen derzeit aber eher von einem milden Winter aus. Von daher überrascht es nicht, dass der US-Erdgaspreis gestern um 3% gefallen ist und mit 2,25 USD je mmBtu nur unweit eines 3½-Jahrestiefs notiert.



Edelmetalle

Unterstützt durch einen etwas schwächeren US-Dollar erholen sich seit gestern die Edelmetallpreise. Gold handelt heute Morgen bei rund 1.085 USD je Feinunze und Silber kostet 14,3 USD je Feinunze. Am stärksten legen Platin und Palladium zu, die sich um 1-2% auf knapp 870 USD bzw. gut 550 USD je Feinunze verteuern. Bei den beiden Letzteren hat offensichtlich der Gegenwind von den ETF-Investoren nachgelassen. Denn sowohl die von Bloomberg erfassten Platin-ETFs als auch die Palladium-ETFs verzeichneten in dieser Woche bislang keine Abflüsse. Bei den Gold-ETFs kam es dagegen gestern zu Abflüssen von 2,6 Tonnen, womit deren Bestände mit nur noch knapp über 1.500 Tonnen auf dem tiefsten Stand seit März 2009 liegen.

Daten der Zollbehörde zufolge hat die Schweiz im Oktober 128,3 Tonnen Gold exportiert, knapp 98 Tonnen davon nach Asien. Die Ausfuhren nach China stiegen auf das höchste Niveau seit sieben Monaten (29 Tonnen), die nach Hongkong lagen mit 47,3 Tonnen unter dem Vormonatsniveau. Dies deutet dennoch auf solide Goldimporte Chinas aus Hongkong hin, die von der Hongkonger Statistikbehörde in der nächsten Woche veröffentlicht werden. Die Exporte nach Indien beliefen sich dagegen nur auf 21,5 Tonnen, was angesichts der hohen religiösen Feiertage Dhanteras und Diwali im November, die für gewöhnlich mit einer hohen Goldnachfrage einhergehen, überraschend wenig ist.


Industriemetalle

Wie bei den Edelmetallen kommt es auch bei den meisten Industriemetallen zum Wochenausklang zu einer Erholungsbewegung. Diese wird angeführt von Zink, welches zeitweise um über 3% auf 1.580 USD je Tonne steigt. Anscheinend erachten einige Marktteilnehmer die aus unserer Sicht sehr niedrigen Preise als attraktive Einstiegs- bzw. Absicherungsniveaus.

Nickel steht dagegen weiter unter Druck und ist kurzzeitig auf 8.800 USD je Tonne und damit den niedrigsten Stand seit Juli 2003 gefallen. Nickel ist somit zugleich der erste von uns beobachtete Rohstoff, der seine Tiefs aus den Jahren 2008/09 unterschritten hat. Einschätzungen der indonesischen Tochtergesellschaft von Vale zufolge, einem der weltweit größten Nickelproduzenten, ist bei den derzeitigen Preisen mindestens die Hälfte der globalen Produktion nicht mehr profitabel. PT Vale Indonesia erwartet daher eine Welle von Kapazitätsschließungen, die zu Produktionskürzungen führen. Vale selbst sei demnach aber höchst kosteneffizient und auch jetzt noch wettbewerbsfähig.

Dies deutet nicht auf freiwillige Produktionskürzungen hin. Bis es zu einer Reduzierung des Angebots kommt, dürfte es wohl noch etwas dauern. Im September jedenfalls bestand am globalen Nickelmarkt gemäß Daten der International Nickel Study Group noch ein Angebotsüberschuss. Nickel kostete im September durchschnittlich knapp 10.000 USD je Tonne, also rund 1.000 USD mehr als aktuell.


Agrarrohstoffe

Der Internationale Getreiderat IGC hat seine Schätzung für die weltweite Weizenernte 2015/16 bei 726 Mio. Tonnen belassen. Die Verbrauchsschätzung wurde dagegen um 2 Mio. Tonnen erhöht, so dass sich der Angebotsüberschuss auf 6 Mio. Tonnen verringert. Dies macht sich in etwas niedrigeren Lagerendbeständen bemerkbar, die mit 208 Mio. Tonnen aber weiterhin reichlich sind. Die Aussaat für die Winterweizenernte 2016/17 ist weitgehend abgeschlossen. Der IGC spricht von größtenteils guten Bedingungen, aber auch von Sorgen über anhaltende Trockenheit insbesondere in der Ukraine. Für die gesamte weltweite Weizenfläche rechnet der IGC mit einem Rückgang um knapp 1% auf 221,8 Mio. Hektar.

Bei Mais revidierte der IGC seine globale Ernteschätzung um 2,4 Mio. Tonnen nach unten, wofür eine um 7 Mio. Tonnen reduzierte Ernte in China verantwortlich zeichnet. Eine Aufwärtsrevision um 4,5 Mio. Tonnen in den USA konnte dies nicht ausgleichen. Da die Verbrauchsschätzung unverändert blieb, steigt das vom IGC erwartete Angebotsdefizit in der Folge auf 7 Mio. Tonnen. Die weltweiten Lagerendbestände fallen auf 200 Mio. Tonnen, was weiterhin ein komfortables Niveau ist und keinerlei Knappheitssorgen aufkommen lassen sollte. Bei Sojabohnen wurden sowohl Produktion als auch Verbrauch um jeweils 2 Mio. Tonnen nach oben revidiert. Der Markt bleibt damit 2 Mio. Tonnen im Überschuss.


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