Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Funktion der Webseite zu ermöglichen. Wenn Sie weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren
In Ihrem Webbrowser ist JavaScript deaktiviert. Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein.
RohstoffWelt - Die ganze Welt der Rohstoffe HomeKontaktRSS
Powered by: Powered by GoldSeiten.de
 
[ Druckversion ]

Goldpreis weiter im Höhenflug

15.10.2015 | 11:14 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Sie profitieren allerdings nicht von den steigenden Preisen in den anderen Rohstoffsegmenten, zeigen somit relative Schwäche. Das weiterhin hohe Überangebot auf dem Ölmarkt steht steigenden Ölpreisen entgegen. Gestern Abend nach Handelsschluss veröffentlichte das API für die letzte Woche einen unerwartet kräftigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände um 9,4 Mio. Barrel. Auch die Rohölvorräte in Cushing stiegen mit 1,4 Mio. Barrel deutlich.

Das US-Energieministerium veröffentlicht die offiziellen Lagerdaten heute Nachmittag. Angesichts der sehr niedrigen Verarbeitungsmargen – der von Bloomberg errechnete 3-2-1-Crackspread in den USA befindet sich aktuell auf dem niedrigsten Niveau seit fast fünf Jahren – sinkt für die US-Raffinerien der Anreiz, Rohöl zu verarbeiten.

Die niedrigen Verarbeitungsmargen sind das Ergebnis eines steigenden Überangebots bei Ölprodukten, da steigende weltweite Raffineriekapazitäten auf eine gedämpfte Nachfrage treffen, was im Falle von Benzin saisonale Gründe, im Falle von Mitteldestillaten aber auch konjunkturelle Gründe hat.

Trotz dieser Entwicklung erachten wir das Abwärtspotenzial für die Ölpreise als begrenzt und gehen in den kommenden Wochen und Monaten von moderat steigenden Preisen aus. Denn es verdichten sich die Anzeichen, dass das Ölangebot außerhalb der OPEC als Folge der niedrigen Preise bereits merklich zurückgeht, was zu einem Abbau des Überangebots im nächsten Jahr führen wird (siehe auch TagesInfo von gestern). Ein weiterer Rückgang der US-Rohölproduktion in den heutigen Lagerdaten würde dieses Bild bestätigen.


Edelmetalle

Der Goldpreis sprang gestern in der Spitze um 26 USD nach oben und notierte zeitweise auf einem 4-Monatshoch von 1.190 USD je Feinunze. Heute Morgen handelt er etwa 10 USD tiefer. Der Preisanstieg wurde vom schwachen US-Dollar und dem weiteren Rückgang der Zinserwartungen in den USA nach schwachen US-Konjunkturdaten getragen. Denn die Einzelhandelsumsätze im September lagen klar unter den Erwartungen und die Produzentenpreise verzeichneten den stärksten Rückgang bislang in diesem Jahr. Daraufhin sind die aus den Fed Fund Futures ablesbaren Erwartungen für eine Zinserhöhung in diesem Jahr auf nur noch 25% gesunken.

Unterstützung erhielt der Goldpreis aber auch von technischer Seite. Nach dem August-Hoch vor zwei Tagen wurde gestern nun auch erstmals seit fünf Monaten wieder die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie überschritten. Dies hat wohl zu technisch-bedingten Anschlusskäufen geführt, die den Preisanstieg noch verstärkt haben. Hinzu kam gestern darüber hinaus verstärktes Interesse von der Investmentseite: Der weltgrößte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, verzeichnete mit +7,7 Tonnen den höchsten Tageszufluss seit Anfang Februar.



Im Fahrwasser von Gold legten auch die anderen Edelmetalle zu. Silber verteuerte sich ebenfalls auf ein 4-Monatshoch von 16,2 USD je Feinunze. Platin unternimmt einen weiteren Versuch, die Marke von 1.000 USD je Feinunze nachhaltig zu überwinden und Palladium handelt wieder über 700 USD je Feinunze.


Industriemetalle

Unterstützt durch feste asiatische Aktienmärkte legen die Metallpreise heute Morgen in der Breite zu. Schon gestern holten sie im späten Handelsverlauf ihre anfänglichen Verluste wieder auf. Kupfer zum Beispiel notiert daher am Morgen über 5.300 USD je Tonne und Aluminium kostet rund 1.600 USD je Tonne. Schwache Konjunkturdaten in China und den USA führen bei den Marktteilnehmern offenbar zu der Erwartung, dass in China weitere Stimulierungsmaßnahmen umgesetzt werden und die Fed die Zinsen in diesem Jahr nicht mehr anheben wird.

Gerade in China verdeutlichten die gestern veröffentlichten Daten zu den Produzentenpreisen - diese sind im September gegenüber Vorjahr um 5,9% zurückgegangen, was dem 43. Rückgang in Folge entspricht –, dass die Aussichten für die chinesische Wirtschaft gedämpft sind. Unterdessen spannt sich das Angebot am globalen Kupfermarkt immer stärker an. Nachdem Glencore und zuvor schon Freeport-McMoRan und Codelco Produktionskürzungen bzw. die Verschiebung von Projekten angekündigt hatten, hat zu Beginn der Woche auch die sambische Regierung ihr Produktionsziel für dieses Jahr deutlich nach unten revidiert.

Aufgrund der niedrigen Preise und Engpässe bei der Stromversorgung sollen laut Aussagen des Finanzministers 2015 nur noch gut 600 Tsd. Tonnen Kupfer produziert werden, etwa ein Viertel weniger als bislang unterstellt. 2016 soll die Produktion dann wieder ausgeweitet werden. Im letzten Jahr hatte Sambia als zweitgrößter afrikanischer Kupferproduzent gut 700 Tsd. Tonnen Kupfer hergestellt.


Agrarrohstoffe

Der Weizenpreis an der CBOT verlor gestern 2,3% und notierte zu Handelsschluss bei 508 US-Cents je Scheffel. Laut Wettervorhersagen könnte es zu Regenfällen in Teilen der US-Anbaugebiete für Winterweizen kommen, was sich positiv auf die Pflanzenentwicklung auswirken dürfte. Die bisherige Trockenheit hat die Aussaat und die Keimung der bereits ausgesäten Pflanzen verzögert. Langfristig dürften die Weizenpreise wegen einer steigenden Nachfrage aus Asien wieder steigen.

Asien hat in den letzten 5 Jahren durchschnittlich mehr als 40 Mio. Tonnen Weizen importiert, was ca. 25% der weltweiten Importe entspricht. Laut offiziellen Regierungsdaten aus Südkorea stieg die jährliche Mehlnachfrage pro Kopf auf den höchsten Stand seit 2006 (33,6 kg) an. Im Vergleich dazu fiel die Reisnachfrage auf ein Rekordtief von 65,1 kg pro Kopf. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, würde der Importbedarf Asiens weiter zunehmen.

Nach Angaben der chinesischen Baumwollbehörde hat China im September 51 Tsd. Tonnen Baumwolle importiert und damit fast 60% weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Baumwollimporte im September sind damit auf das monatlich niedrigste Niveau seit 2005 gefallen. Die Importe der letzten 9 Monate sind im Vergleich zum letzten Jahr um 42% eingebrochen und liegen bei 1,16 Mio. Tonnen.


Seiten: 1 | 2  »  
 
Bookmarken bei Mister Wong Furl YiGG Wikio del.icio.us Webnews
A A A Schriftgröße
 

 
 
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)

Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz