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Finanzanleger zum Jahreswechsel deutlich optimistischer

07.01.2014 | 11:29 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Der Brentölpreis handelt wenig verändert bei 107 USD je Barrel, WTI ist dagegen auf ein Monatstief von gut 93 USD je Barrel gefallen. Die Lage in Libyen bleibt unübersichtlich. Gestern hat ein Schiff der libyschen Marine einen Öltanker daran gehindert, einen Hafen anzulaufen, welcher von den Rebellen kontrolliert wird. Eine Lösung der seit einem halben Jahr andauernden Krise und eine baldige Normalisierung der Ölproduktion des nordafrikanischen Landes ist weiterhin nicht in Sicht.

Die anhaltende Beeinträchtigung der Ölproduktion in Libyen war ein wesentlicher Grund dafür, dass die OPEC-Ölproduktion im Dezember laut einer Reuters-Umfrage um weitere 110 Tsd. Barrel pro Tag auf ein 2½-Jahrestief von 29,53 Mio. Barrel pro Tag gefallen ist. Damit produziert die OPEC nur noch etwas mehr als der von der Internationalen Energieagentur geschätze Bedarf an OPEC-Öl. Neben Libyen waren auch Saudi-Arabien und der Irak für die niedrigere Produktion verantwortlich. Die extreme Kälte im Mittleren Westen der USA hat bislang nur zu geringfügigen Beeinträchtigungen der Ölproduktion geführt. Ab Mitte der Woche sollen sich die Temperaturen wieder normalisieren. Dies kann erklären, warum der WTI-Preis nicht von der extremen Kälte profitieren konnte.

Ein Grund für die jüngste Preisschwäche bei Rohöl dürfte der Ausstieg von Finanzanlegern sein. Diese hatten ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 31. Dezember und damit unmittelbar vor dem Preisrückgang auf ein 4-Monatshoch von 262,4 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Bei Brent stiegen die Netto-Long-Positionen in derselben Berichtswoche auf ein 10-Wochenhoch von 130,7 Tsd. Kontrakten.


Edelmetalle

Der Goldpreis hat sich gestern trotz zwischenzeitlicher Turbulenzen gut behauptet. Nach einem kurzzeitigen Rückgang auf 1.213 USD je Feinunze erholte sich der Preis schnell wieder und handelt heute Morgen bei rund 1.240 USD je Feinunze. Im Fahrwasser von Gold verteuern sich auch die anderen Edelmetalle.



Platin und Palladium können seit Jahresbeginn ein Plus von jeweils rund 3% vorweisen. In den USA wurden im letzten Jahr 15,52 Mio. Fahrzeuge verkauft, 7,5% mehr als im Vorjahr. Dies stellt zugleich den höchsten Wert seit dem Jahr 2007 und damit Vorkrisenniveau dar. Übertroffen wird dieses Niveau nur von China. Im Reich der Mitte wurden schon bis einschließlich November über 16 Mio. Autos verkauft, mehr als im gesamten Jahr zuvor. Die Dezember-Daten werden in den kommenden Tagen veröffentlicht. In Deutschland, dem größten europäischen Automarkt, sind die Autoneuzulassungen 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 2,95 Mio. Einheiten zurückgegangen.

Nach ermutigenden Zahlen zum Jahresende rechnet der Verband der Automobilindustrie für das neue Jahr mit einer leichten Erholung. Die Zahlen für Europa werden nächste Woche bekannt gegeben. Platin wird in Katalysatoren für Dieselmotoren eingesetzt - überwiegend in Europa -, Palladium kommt in Katalysatoren für Benzinmotoren zum Einsatz. Hierfür sind vor allem die Märkte der Entwicklungsländer und Nordamerikas relevant. Sollte sich die Nachfrage nach Platin und Palladium auch im neuen Jahr robust zeigen, dürften beide Märkte höchst angespannt bleiben, denn das Angebot ist risikobehaftet.


Industriemetalle

Nach anfänglichen Verlusten legte gestern im späteren Handelsverlauf ein Großteil der Industriemetalle wieder zu. Kupfer eroberte die Marke von 7.300 USD je Tonne zurück und verteidigt diese heute Morgen. Gemäß CFTC-Statistik haben sich die spekulativen Finanzinvestoren zum Jahresende nochmals deutlich optimistischer gezeigt und ihre Netto-Long-Positionen bei Kupfer merklich ausgeweitet. Per 31. Dezember befanden sie sich mit 35,6 Tsd. Kontrakten auf dem höchsten Stand seit Februar 2011. Drei Wochen zuvor hatten die spekulativen Finanzinvestoren mehrheitlich noch auf fallende Preise gesetzt. Der Preisanstieg von Kupfer auf über 7.400 USD je Tonne zum Jahresende war somit maßgeblich spekulativ getrieben. Hier hat sich mittlerweile Korrekturpotenzial aufgebaut.

Bei Aluminium sind die physischen Prämien in den USA zu Jahresbeginn für die unmittelbare Auslieferung auf Rekordniveaus gestiegen. Das Research-Institut Harbor Intelligence berichtet von Aufschlägen auf den LME-Preis von 14,75 US-Cents je Pfund. Platts beziffert die Prämie auf 15 US-Cents je Pfund. Handelskreisen zufolge ist dies u.a. auf die ungebrochen hohe Nachfrage nach Finanztransaktionen zurückzuführen. Aber auch die Insolvenz des US-Aluminiumproduzenten Ormet spielt eine Rolle. Laut Einschätzung von Harbor Intelligence seien die nordamerikanischen Produzenten für Januar praktisch ausverkauft. Auch für Europa, den asiatischen Raum, Mexiko und Brasilien erwartet Harbor in den kommenden Wochen rekordhohe Prämien.


Agrarrohstoffe

Angesichts der eisigen Temperaturen in den USA steigen die Preise für Lebendrind auf neue Höchststände. Aktuell kostet Lebendrind 137 US-Cents je Pfund. Bei den extremen Temperaturen legen die Tiere weniger an Gewicht zu. Zudem leidet die Anlieferung in die Schlachthäuser unter den Behinderungen im Straßenverkehr. Die niedrigen US-Viehbestände hatten auch schon 2012 und 2013 zu Rekordpreisen geführt und das Angebot an Rindfleisch verringert. 2014 dürfte das US-Rindfleischangebot weiter rückläufig sein.

In der Woche zum 31. Dezember haben die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer ihre Netto-Short-Positionen bei Weizen auf ein neues Rekordhoch von gut 70 Tsd. Kontrakten ausgebaut. Wir rechnen damit, dass dies nun korrigiert wird, da sich der Markt angesichts der extremen Witterung um das US-Weizenangebot im Jahr 2014 sorgt. Die Preise konnten sich daher zuletzt vom Abwärtstrend des Vormonats lösen und leicht anziehen.

Arabica-Kaffee hat sich seit Jahresbeginn um gut 9% verteuert und kostet mit 121 US-Cents je Pfund so viel wie zuletzt im Sommer 2013. Die Prämie gegenüber Robusta-Kaffee stieg auf ein 6-Monatshoch. Möglicherweise wird die Ernte 2014 in Brasilien nicht die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen. Jüngst äußerte ein Handelshaus gar die Ansicht, die Produktion könnte einbrechen und am weltweiten Kaffeemarkt ein Defizit von 5 Mio. Sack nach sich ziehen.



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