Rohstoffe weiter im Aufwind


Die Rohstoffe haben ihre jüngste Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) erreichte mit rund 370 Punkten den höchsten Stand seit November 2014. Seit Jahresbeginn konnten vor allem WTI (+ 9%) und US-Erdgas (+ 8%) zulegen. Zu größeren Abschlägen kam es insbesondere bei Zucker (-12%).

Marktkommentar: Hausse ohne Ende?
Der Goldpreis hat in der abgelaufenen Woche den höchsten Stand seit Sommer 2016 erreicht, der Preis für Nordseeöl Brent kletterte sogar auf ein Dreijahreshoch. Der Preisanstieg bei Gold beträgt seit Mitte Dezember 2017 etwa 10%. Brent ist seit Ende Juni 2017 sogar fast 60% gestiegen.
Ein wesentlicher Grund für die jüngste Hausse bei den Rohstoffen ist sicherlich die Schwäche des US-Dollars. Wie so oft gingen einmal mehr Dollar-Schwäche und Anstieg der Rohstoffpreise Hand in Hand. So ist beispielsweise der Brent-Ölpreis seit Mitte Dezember um rund 10% angestiegen - im selben Zeitraum hat sich der US-Dollar von 1,17 EURUSD auf 1,24 EURUSD ermäßigt.

Ein weiterer Grund für die starke Performance der Commodities dürfte in der deutlichen Ausweitung der spekulativen Positionen zu suchen sein. Nach Angaben der CFTC kletterte die Netto-Long-Position auf WTI mit ca. 480.000 Kontrakten zuletzt auf einen neuen Rekordstand. Damit setzen die Spekulanten mit einem Volumen von etwa 30 Mrd. US-Dollar auf einen weiteren Ölpreisanstieg. Auch bei Gold sind die Spekulanten zur Zeit sehr bullish. Mit 200.000 Kontrakten entspricht die Netto-Long-Position auf das Edelmetall einem Volumen von rund 27 Mrd. US-Dollar.

Damit sprechen aktuell gleich drei Faktoren für eine Verschnaufpause bei den Rohstoffen. Zum einen ist der Markt nach dem starken und schnellen Preisanstieg reif für eine Korrektur. Zum anderen spricht vieles für ein Comeback des US-Dollars vom aktuell doch sehr niedrigen Niveau. Und schließlich dürften bei den Spekulanten in absehbarer Zeit Gewinnmitnahmen angesagt sein. Sofern die spekulativen Positionen auf Öl, Gold und Co. nur zu einem Teil aufgelöst werden, würde dies eine Konsolidierung am Rohstoffmarkt einläuten.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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