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Industriemetalle: Wachstumsmotor China läuft weiter wie geschmiert

22.04.2008  |  Sven Streitmayer
“Business as usual“ an LME und Co.

Die abgelaufene Handelswoche an den Basismetallmärkten lässt sich wohl am besten der Rubrik “business as usual“ zuordnen. Einmal mehr folgten die Notierungen von Kupfer und Co. in engen Bandbreiten dem USDollar, der unbeeindruckt von den mahnenden Kommentaren des G7-Treffens hartnäckig die Marke von EURUSD 1,60 testete. Von der Makroseite brachten die sehr gemischt ausgefallenen US-Konjunkturdaten wenig Erhellendes zum Zustand der größten Volkswirtschaft der Welt. Die Wachstumszahlen Chinas für das erste Quartal 2008 waren dagegen abermals beeindruckend. Unterm Strich befinden sich die Akteure an den Metallmärkten weiterhin in einem Dilemma aus Konjunkturabschwächung
in den OECD-Ländern und unverändert hoher Wachstumsdynamik in den Emerging Markets. Der Gesamtmarktindex LMEX ging im Vergleich zur Vorwoche nahezu unverändert aus dem Handel.

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China wächst weiter zweistellig, Inflation steigt

Mit einem realen BIP-Wachstum von 10,6% auf Jahresbasis stellte der wichtigste Akteur an den globalen Metallmärkten im ersten Quartal 2008 eindrucksvoll unter Beweis, dass der Aufwärtstrend der Volksrepublik trotz weltwirtschaftlicher Abkühlung nach wie vor ungebrochen ist. Das hohe Wachstum ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass weite Teile der chinesischen Wirtschaft im Januar und Februar von Winterstürmen und flächendeckenden Stromausfällen lahmgelegt waren. Wermutstropfen bleibt hingegen die hartnäckig hohe Inflation, die sich im März nur geringfügig auf 8,3% (Vormonat: 8,7%) verlangsamt hatte. Die chinesische Zentralbank, die derzeit mit einem “Policy Mix“ aus Währungsaufwertung und geldpolitischer Restriktion versucht, die Teuerung in den Griff zu bekommen reagierte mit einer erneuten Erhöhung des Reservesatzes für Geschäftsbanken auf nunmehr 16%.

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Diskrepanz zwischen LME- und Shanghaipreisen

Mittelfristig bleibt das Marktumfeld für Basismetalle bullish, zumal die Angebotsrisiken jüngst wieder gestiegen sind. Neben der akuten Energieknappheit in einigen Förderländern (vgl. S. 8 f.) bedroht nun auch ein Streik beim weltgrößten Kupferproduzenten Codelco (Produktion: 1,8 Mio. t p.a.) das ohnehin knappe Metallangebot.Trotz alledem vertreten wir weiterhin die Auffassung, dass die derzeitigen LME-Preise über dem fundamental gerechtfertigten Niveau liegen. Ein Indiz hierfür ist die zunehmende Diskrepanz zwischen LME und Shanghaipreisen. Letztere sind u.E. aber der geeignetere Indikator für die chinesische Nachfrage, welche wiederum maßgeblich für den Weltmarkt ist. Kurzfristig stehen die Zeichen daher auf Korrektur.

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© Sven Streitmayer
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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