Fünfjahreshoch beim Zinkpreis


Die Einkaufsmanagerindizes in China sorgten in dieser Woche für eine positive Überraschung. Sowohl der offizielle Purchasing Manager Index (PMI) als auch sein Pendant, der Caixin/ Markit-Index, der im Wesentlichen kleinere private Unternehmen erfasst, stiegen wider Erwarten deutlich über die Expansionsschwelle. Beide Indizes markierten jeweils ein Zweijahreshoch.
Damit zeichnet sich eine positive Entwicklung der industriellen Aktivitäten für die letzten Wochen des Jahres ab. Davon sollte schließlich auch die Nachfrage nach Industriemetallen profitieren. Die Märkte reagierten daher auch mit steigenden Preisen auf die Konjunkturdaten.

Fünfjahreshoch beim Zinkpreis
Die erwartete Korrektur des Zinkpreises bleibt weiter aus. Ganz im Gegenteil: die Notierungen erreichen ein neues Jahreshoch nach dem anderen. So sind die Preise seit Jahresbeginn um 55% gestiegen. In der laufenden Woche hat die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) ihre neue Prognose bezüglich der Angebotsund Nachfrageentwicklungen auf dem Zinkmarkt veröffentlicht.
Darin bestätigte das Institut seine bisherigen Erwartungen eines Angebotsdefizites von rund 350.000 Tonnen auf dem Zinkmarkt in diesem Jahr. Darüber hinaus prognostiziert die ILZSG auch für das kommende Jahr eine das Angebot übertreffende Nachfrage in Höhe von 248.000 Tonnen. Die Schließung großer Minen sowie angekündigte Produktionskürzungen sind der Hintergrund für diese Entwicklungen.

Insofern erscheint ein Preisanstieg durch die Fundamentaldaten grundsätzlich gerechtfertigt. Allerdings sind die Notierungen unserer Einschätzung nach den Fundamentaldaten etwas zu weit vorausgeeilt. Dafür dürften nicht zuletzt auch spekulative Käufer verantwortlich sein, die die Preise weiter nach oben treiben.
Die LME-Bestände haben sich in den letzten Wochen seitwärts bewegt. Marktberichten zufolge existieren außerdem noch nennenswerte Vorräte außerhalb der LMELagerhäuser. Schließlich darf spekuliert werden, inwieweit der Minenkonzern Glencore angesichts der Preisentwicklung einen Teil seiner angekündigten bzw. realisierten Produktionskürzungen wieder zurücknimmt.
Bislang hält sich Glencore diesbezüglich noch bedeckt. Insgesamt erwarten wir niedrigere Zinkpreise zum Jahresende.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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