Mit den Zinkpreisen geht es steil nach oben


Die Entwicklung des Zinkpreises kennt in diesem Jahr bislang nur eine Richtung. So sind die Notierungen seit Jahresbeginn mittlerweile um 41% gestiegen. Der Jahresdurchschnittspreis für LME-Zink liegt gegenwärtig bei 1.839 USD/t. In der Preisentwicklung spiegeln sich die Erwartungen eines deutlich knapper werdenden Angebotes als Folge angekündigter Produktionskürzungen und der Schließung großer Minen wider.
Darüber hinaus gab es zuletzt positive Signale vom chinesischen Stahlmarkt in Form steigender Produktionszahlen. Etwas mehr als die Hälfte des weltweiten Zinkverbrauchs entfällt auf die Oberflächenbearbeitung von Stählen. Der Anteil Chinas an der globalen Zinknachfrage beträgt rund 47%. Auf den Zug steigender Preise sind mittlerweile auch vermehrt Finanzinvestoren aufgesprungen. Deren Nettokaufpositionen befinden sich nach LME-Statistiken gegenwärtig auf dem höchsten Stand seit Mai letzten Jahres.

ILZSG berichtet über zunehmendes Angebotsdefizit
Nach Angaben der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) hat sich das Angebotsdefizit auf dem Zinkmarkt im Mai auf 68 Tsd. Tonnen ausgeweitet. Für die ersten fünf Monate ergibt sich ein Defizit von 64 Tsd. Tonnen, nachdem das Angebot in den ersten zwei Monaten die Nachfrage noch übertroffen hatte.
Die Minenproduktion ist nach Berechnungen der ILZSG in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um 7,7% gesunken. Das Angebot an raffiniertem Zink lag um 3,6% unter dem Vorjahresniveau. In China hat der starke Preisanstieg offensichtlich noch nicht zu einer wesentlichen Angebotsausweitung geführt. So sind die Importe von Konzentraten in den ersten sechs Monaten um 30% gesunken, während die Einfuhren von raffiniertem Zink um 48% gestiegen sind.

Fazit
Grundsätzlich finden die steigenden Zinkpreise ihre Berechtigung in den relativ guten Fundamentaldaten. So ist dieses Jahr von einem deutlich defizitären Angebot auf dem Zinkmarkt auszugehen. Das mittlerweile erreichte Preisniveau spiegelt diese Entwicklung unserer Einschätzung nach jedoch bereits zu großen Teilen wider.
Auch dürften die Notierungen in nicht unerheblichem Maße von Finanzinvestoren getrieben sein. In Summe gehen wir daher zunächst von einer Konsolidierung der Preise aus. Unter der Voraussetzung einer stabilen Nachfrageentwicklung in China dürften die Preise mittelfristig dann wieder anziehen.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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