Basismetalle: Neues Jahr startet mit Preisrückgängen


Preisrückgänge aufgrund schwacher Daten aus China haben bereits in den ersten Handelstagen des neuen Jahres mit großer Deutlichkeit klar gemacht, worauf auch in 2016 der Fokus der Basismetallmärkte gerichtet ist.
So wird die Entwicklung auf den Metallmärkten auch in diesem Jahr maßgeblich davon abhängen, wie sich die Konjunktur im Reich der Mitte, auf das nahezu die Hälfte der Nachfrage der jeweiligen Industriemetalle entfällt, entwickelt.
Neben dem überraschenden Rückgang des privaten Einkaufsmanagerindex interpretierten die Märkte insbesondere den starken Rückgang am chinesischen Aktienmarkt sowie die Abwertung des Yuan in der vergangenen Handelswoche als Zeichen für eine schwache Wirtschaftsentwicklung.
Allerdings hat sich bereits bei dem Aktiencrash im Juni des vergangenen Jahres gezeigt, dass die Korrelation zwischen Aktienmarkt und Konjunkturentwicklung in China nicht sehr ausgeprägt sein dürfte.

Darüber hinaus gab es auch preisstützende Nachrichten, die der Markt jedoch zunächst ausblendete. So wollen die chinesischen Behörden Meldungen zufolge das niedrige Preisniveau am Kupfermarkt nutzen, um die staatlichen Reserven aufzustocken. Bezüglich des Aluminiummarktes gibt es Nachrichten, wonach die Bauxitförderung in Malaysia für drei Monate ausgesetzt werden soll.
Malaysia ist nach dem Exportverbot Indonesiens zum wichtigsten Lieferanten Chinas aufgestiegen. Insgesamt gehen wir von einer Bodenbildung bei den Metallpreisen in der ersten Jahreshälfte aus. Nachhaltige Nachfrageimpulse aus China dürften angesichts des bevorstehenden Neujahrsfestes traditionell jedoch erst gegen Ende des ersten Quartals zu erwarten sein.

Nickel verzeichnet stärksten Preisrückgang in 2015
Bereits im vergangenen Jahr war die abnehmende Dynamik der chinesischen Wirtschaft, gepaart mit strukturellen Veränderungen die maßgebliche Ursache für den erheblichen Preisrückgang an den Metallmärkten.
Eine starke US-Währung sowie der massive Preisrückgang des Rohöls trugen ebenfalls zu der Entwicklung bei, wie fehlende bzw. zu geringe Anpassungen auf der Angebotsseite. In der Jahresbilanz zeigte Nickel mit einem Preisrückgang von knapp 42% die schlechteste Performance.
Der Bleipreis entwickelte sich mit einem Minus von 2,5% dagegen vergleichsweise stabil. Kupfer und Aluminium notierten zum Jahresende 26% bzw. 18% niedriger. Der LME-Index fiel im vergangenen Jahr um 24%.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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