Basismetalle: Durchatmen nach China-Zahlen


Gemessen am Index der London Metal Exchange (LMEX) sind die Notierungen der Basismetalle in der ersten Jahreshälfte 2015 um knapp 11% gefallen. Ein wesentlicher Belastungsfaktor war dabei das geringere Wachstumstempo der chinesischen Wirtschaft, die mit Abstand zu den größten Verbrauchern von Kupfer & Co. gehört.
Mit bangen Blicken hat der Markt nun auf die Wachstumszahlen zum zweiten Quartal geschaut. Diese fielen schließlich besser aus als erwartet. So setzte sich die Konjunkturabkühlung im zweiten Quartal nicht weiter fort.

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts konnte sich vielmehr mit 7% auf dem Vorquartalsniveau stabilisieren. Mit 7% wurde dabei auch genau das von der Regierung in Aussicht gestellte Wachstumsziel für 2015 erreicht, was manche Marktbeobachter dazu führte, die Validität der Wachstumsberechnungen zu hinterfragen.
Dies insbesondere vor dem Hintergrund weiterhin schwacher Rohstoffpreise sowie eines im Juni vergleichsweise geringen Energieverbrauchs. Auf der anderen Seite spricht die positive Entwicklung einzelner Konjunkturdaten wie die der Industrieproduktion, des Einzelhandels und der Anlageinvestitionen für eine gewisse Belastbarkeit der veröffentlichten Wachstumsraten.

Insbesondere das mit +6,9% über den Erwartungen liegende Wachstum der Industrieproduktion sowie die Stabilisierung bei den Anlageinvestitionen (+11,4%) lassen weiterhin auf eine Belebung der Nachfrage nach Basismetallen im Reich der Mitte hoffen.
Angebotsdefizit auf dem Zinkmarkt im Mai
Die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) hat für den Monat Mai ein defizitäres Angebot von 34 Tsd. Tonnen auf dem Zinkmarkt errechnet. Für die ersten fünf Monate des laufenden Jahres ergibt sich jedoch noch immer ein Angebotsüberschuss von 143 Tsd. Tonnen.

Ursächlich dafür sind insbesondere der merklich ansteigende Ausstoß chinesischer Hütten auf der Angebotsseite sowie deutliche Rückgänge in den Vereinigten Staaten auf der Nachfrageseite. Für das Gesamtjahr gehen wir nach wie vor davon aus, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, was schließlich perspektivisch auch für höhere Preise am Zinkmarkt spricht.
© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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