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Tiberius Rohstoff-Research: Kommentar Februar 2015

11.03.2015
Poitive Wirtschaftsdaten lassen Risiken in den Hintergrund treten

Die weltweiten Wirtschaftsindikatoren signalisieren eine Fortsetzung des Wachstumstrends. Darauf deuten u.a. die bislang für Februar 2015 veröffentlichten Einkaufsmanagerindices (PMIs) aus dem verarbeitenden Gewerbe hin. In der Eurozone verbesserten sich sowohl Deutschland als auch Italien. Spanien bleibt mit einem Wert von 54,2 komfortabel im expansiven Bereich. Nach einer nachlassenden Dynamik nimmt auch die US-Wirtschaft wieder Fahrt auf.

In Europa ist eine schnelle Lösung der griechischen Verschuldungssituation derzeit nicht abzusehen. Auch wenn direkte Ansteckungseffekte nicht zu erwarten sind, könnte die aktuelle Politik Griechenlands jedoch zu einem Abrücken anderer Euro-Staaten von der Austeritätspolitik führen. Auch für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sehen wir derzeit keine Anzeichen einer schnellen Lösung. Aus diesen Gründen sowie der höheren Wachstumsdynamik der US-Wirtschaft, erwarten wir eine Fortsetzung der Euro-Schwäche und der Stärke des US-Dollars.


Aktienmärkte in Partylaune

Die guten Wirtschaftsdaten und das Anfang März anlaufende Quantitative Easing Programm der Europäischen Zentralbank sorgten für euphorische Stimmung an den Aktienmärkten. Der MSCI World Aktienindex legte um +5,9% zu, der amerikanische S&P 500 folgte mit einem Zugewinn von +5,7%. Die europäischen Aktienmärkte übertrafen diese Entwicklung mit Kursgewinnen von +6,6% (DAX) und 7,0% (STOXX 600). In Asien stieg der japanische Nikkei 225 Index um +6,4%, während in China der Shanghai Composite mit +3,1% folgte.

Die leichte Erholung der Rohstoffpreise im Februar unterstützte die Kursentwicklung im Aktiensegment "Natural Resources". Unternehmen der Bereiche Metals & Mining (+10,6%) und Öl & Gas (+5,4%) konnten zulegen, während Goldminen im Durchschnitt um -3,0% abgaben (Philadelphia Gold & Silver Index).

Die Rentenmärkte in den USA und in Europa wiesen im Februar divergierende Entwicklungen auf. Die Verzinsung 10-jähriger US-Staatsanleihen markierte bei 1,63% einen Tiefststand und stieg im Anschluss zeitweise auf über 2,1% (2,0% zum Monatsende). In Deutschland hingegen konsolidierte die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen auf tiefem Niveau und schloss den Monat bei knapp 0,30%. Damit rentierten deutsche Staatsanleihen im Februar unter dem Niveau japanischer Anleihen.


Rohstoffmärkte: Beginn einer Bodenbildung?

Der seit Mitte 2014 intakte Abwärtstrend im Rohstoffbereich setzte sich im Februar 2015 nicht mehr weiter fort. Vielmehr ermöglichten positive Monatsrenditen im Energiekomplex, bei Kupfer und bei Getreide und Ölsaaten eine Stabilisierung auf Gesamtrohstoffebene. Sollten sich die positiven Wirtschaftsdaten allmählich in steigende Rohstoffpreise übersetzen, könnte die Wertentwicklung im Februar 2015 den Beginn einer Bodenbildung im Anschluss an den extremen Abverkauf der letzten Monate darstellen.

Der Bloomberg Commodity Index erzielte im Februar +2,6% und der Rogers International Commodity Index +3,8%, während der energielastigere S&P Goldman Sachs Commodity Index mit +6,5% größere Zuwächse verzeichnen konnte.


Energie: Deutliche Erholung im Petroleum Komplex

Im Februar erholte sich der Energiesektor nach einer mehrere Monate anhaltenden Talfahrt. Der Subindex Energie des Bloomberg Commodity Index verteuerte sich um +8,4% und entwickelte sich damit deutlich besser als der breite Rohstoffmarkt.

Nachdem Rohöl der Sorten WTI und Brent Ende Januar 2015 mit 44,4 bzw. 47,7 US-Dollar je Barrel ein vorläufiges Tief erreichten, führten am letzten Handelstag im Januar 2015 negative Schlagzeilen hinsichtlich der "US Rig Counts" zu einem Stimmungsumschwung. Die von der US-Firma Baker Hughes wöchentlich publizierten "Rig Counts", die Zahl der sich in Betrieb befindlichen Förderanlagen für Rohöl und Erdgas in den USA, waren zum ersten Mal gefallen. Marktteilnehmer schlossen daraus auf einen bald einsetzenden Rückgang der US-Ölförderung.

Innerhalb von drei Handelstagen schossen die Preise um mehr als 20 Prozent nach oben. Auf diesem Niveau setzte jedoch eine Konsolidierung ein, nachdem steigende Produktionsdaten zeigten, dass die US-Förderung mit deutlicher Zeitverzögerung auf die fallenden "Rig Counts" reagiert. Gleichzeitig stiegen die US-Rohöllagerbestände deutlich an, was eine schwache Nachfrage signalisiert. Zum Monatsultimo blieb ein Plus von +3,8% bei WTI und +14,8% bei Brent. Die Outperformance von Brent ist auf Exportunterbrechungen im Mittleren Osten u.a. in Libyen zurückzuführen.

Den kompletten Marktkommentar Januar 2013 können Sie hier downloaden.


© Tiberius Rohstoff-Research
Stuttgart, den 09.03.2015
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