Basismetalle China wartet aufs Neujahrsfest


Mit einer gewissen Erleichterung reagierten die Basismetallmärkte auf die Veröffentlichung der chinesischen Konjunkturdaten. Zwar weist das Reich der Mitte mit 7,4% für 2014 das schwächste Wirtschaftswachstum seit 24 Jahren aus. Das Schlussquartal fiel mit einem Wachstum von 7,3% jedoch etwas besser aus als erwartet. China ist mit Anteilen von über 40% der mit Abstand größte weltweite Nachfrage von Basismetallen.
Kommen Befürchtungen einer stärkeren Abkühlung der Wirtschaft im Reich der Mitte auf, geraten die Märkte daher unmittelbar unter Druck. Daran wird sich auch im laufenden Jahr nichts ändern. Dabei sind in den nächsten Wochen keine wesentlichen Impulse aus China zu erwarten. Erst nach dem chinesischen Neujahrsfest Mitte Februar sollte die Nachfrage wieder anziehen.
Insgesamt gehen wir nach wie vor von einem Wirtschaftswachstum von 7,0% in China aus. Damit sind wir etwas optimistischer als der IWF, der seine Prognose zuletzt von 7,1% auf 6,8% revidierte. Das offizielle Wachstumsziel für dieses Jahr wird die chinesische Regierung voraussichtlich mit dem Abschluss des Nationalen Volkskongresses im März verkünden.

ICSG berichtet von defizitärem Kupfermarkt
Die International Copper Study Group (ICSG) veröffentlichte diese Woche Daten, denen zufolge der Kupfermarkt im Oktober nach drei Monaten im Angebotsüberschuss wieder ein Defizit aufwies. Für die ersten zehn Monate ergab sich insgesamt ein defizitäres Angebot in Höhe von rund 600 Tsd. Tonnen. Die ICSG berichtet über eine starke Nachfrage aus China sowie einer Knappheit an hochwertigem Kupferschrott. Vor diesem Hintergrund ist der jüngste starke Preisrutsch umso erstaunlicher.

Blei mit bemerkenswertem Preisanstieg
Der Preis für LME-Blei verzeichnete in der Berichtswoche einen deutlichen Anstieg von 8%. In Ermangelung einer eigenen interessanten Story führte das Schwermetall in der jüngsten Vergangenheit eher ein Schattendasein innerhalb der Basismetalle. Jetzt sorgte ein Bericht über die vorübergehende Schließung einer der größten Bleiminen Australiens für Aufmerksamkeit. Angesichts des niedrigen Preisniveaus sieht sich der Betreiber Ivernia Inc. eigenen Angaben zufolge nicht mehr in der Lage, die Paroo Station Mine profitabel weiterzuführen.

© Achim Wittmann, Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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