Die Strafzahlung in Höhe von 26 Mio. Pfund, die Barclays jüngst aufgrund laxer Kontrollen in Verbindung mit dem Goldfixing auferlegt wurde, hat Kritikern des geschichtsträchtigen Referenzpreises neue Munition geliefert und den Edelmetallhändlern in London Anlass zum Nachdenken. Doch während die Finanzaufsichtsbehörde von einem einmaligen Vorkommnis spricht - von der Arbeit eines einzigen Traders - sind einige Marktexperten da anderer Meinung, wie die Financial Times berichtet.
Demnach seien derlei Handlungen, bei denen ein Referenzpreis zum Schutze eigener Positionen manipuliert werden, an der Tagesordnung. Kunden von Barclays und anderer Banken sollten daher durchaus überprüfen, ob nicht auch sie einen Grund zur Beschwerde haben, so die Äußerung eines Hedgefondsmanagers gegenüber der Financial Times. Er selbst würde an der Stelle der FCA sämtliche Banken unter die Lupe nehmen, die digitale Optionen handeln, denn womöglich sei der jüngste Fall nur die Spitze des Eisbergs.
Diese Optionen sind in der Londoner Edelmetallbranche inzwischen gang und gäbe, was insbesondere auf den Devisenhandel zutrifft. Wird am Ablauftag des Kontraktes ein im Voraus festgesetzter Preis durchbrochen, so wird automatisch eine Auszahlung ausgelöst. Ist dies nicht der Fall, so geht der Optionsinhaber leer aus.
Dass Verkäufer und Käufer bestrebt sind, ihre Positionen zu schützen, sobald sich dieser festgesetzte Preis und der Referenzpreis nahe dem Fälligkeitsdatum annähern, sei nach Ansicht eines nicht namentlich erwähnten früheren Edelmetallmanagers einer großen Investmentbank keineswegs neu. Er selbst würde dergleichen auch von seinen Tradern erwarten.
Im Falle Daniel Plunketts bedeutete dies, den Londoner Fixingpreis für Gold zu manipulieren, der zum aktuellen Zeitpunkt zweimal täglich durch vier Banken, darunter auch Barclays, definiert wird. Durch eine umfangreiche Verkaufsorder hatte Plunkett den Goldpreis am 28. Juni 2012 künstlich gesenkt, sodass er unter die Optionsbarriere eines ein Jahr zuvor geschlossenen Kontraktes von 1.558,96 USD rutschte und der Klient um 3,9 Mio. USD geprellt wurde.
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