Commodities Weekly: Marktkommentar
Strategie: Nachdem die beiden bedeutenden Einflussfaktoren Geopolitik und Geldpolitik in den letzten Tagen keine gravierenden Wendungen bereithielten, gingen die Rohstoffpreise wieder auf Konsolidierungskurs. Von Konjunkturseite hatte das veröffentlichte USBIP-Wachstum von nur 0,1% im ersten Quartal nur wenig Einfluss, da nach dem harten Winter auf Besserung gehofft werden kann.
Performance:
In diesem Umfeld brachte die laufende Handelswoche nahezu für alle Sektoren Kurseinbußen, was sich entsprechend in den Benchmarkindizes niederschlägt.
Energie:
Nach einem kurzen Überschreiten der 110-Dollar-Marke, ausgelöst durch die Ukraine-Krise, tendierten die Ölpreise in der laufenden Handelswoche schwächer. Die Marktteilnehmer konzentrierten sich wieder vermehrt auf Fundamentaldaten, wie z.B. den hohen Lageraufbau in den USA. Landesweit lagern nahezu 400 Mio. Barrel Rohöl, die höchste Menge seit Aufzeichnung durch die EIA 1982. Die Lager im ehemaligen Nadelöhr Cushing operieren derzeit mit knapp 25 Mio. Barrel nahezu an der unteren Kapazitätsgrenze, während sich der Überfluss auf die Golfküste verlagert hat, wo mit 215 Mio. Barrel ebenfalls rekordhohe Mengen auf Weiterverarbeitung bzw. -transport warten.
Edelmetalle:
Das traditionelle Silberfixing in London steht möglicherweise vor dem Aus. In dieser Woche kündigte die Deutsche Bank ihren Rückzug aus dem exklusiven Zirkel der Kreditinstitute an, der mindestens seit 1897 einmal täglich den Silberpreis aus Angebotund Nachfrageaufträgen ermittelt. Damit verbleiben lediglich die Scotiabank und die HSBC als Fixingmitglieder. Vor dem Hintergrund der aktuellen Skepsis gegenüber tendenziell intransparenten Preissetzungsinstitutionen nach dem Libor-Skandal stellt sich die Frage, ob das Fixing durch einen börsenmäßigen Handel ersetzt werden sollte. Indes rückt ein Ende des Platinminenstreiks in Südafrika näher.
Basismetalle:
Die Basismetalle beendeten die Berichtswoche mit negativen Vorzeichen. Im bisherigen Jahresverlauf gaben die Notierungen, gemessen am LMEIndex, um 4,4% nach. Dabei gab es eine erhebliche Bandbreite in der Performance der einzelnen Metalle.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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