Tiberius Rohstoff-Research: Marktkommentar Dezember 2013


Seit vielen Jahren lässt sich an den Rohstoffmärkten beobachten, dass die Kursbewegungen, die über die Weihnachtsfeiertage gemacht werden, in den ersten Januartagen des neuen Jahres wieder korrigiert werden. Der Jahreswechsel 2013/14 machte hier keine Ausnahme. In den ersten Dezembertagen und über die Feiertage verzeichneten Energierohstoffe und Industriemetalle Kursgewinne, die in den ersten Januartagen wieder einkassiert wurden.
Bei den Edelmetallen Gold und Silber war es gerade umgekehrt: Hier fanden zum Jahresende 2013 noch Verkäufe statt. In vielen Fällen wohl, um die Verlierer des Jahres 2013 zum Jahresultimo nicht im Bestand ausweisen zu müssen. Die ersten Januartage brachten dann Kursgewinne durch Rückkäufe und Eindeckungen von Short-Positionen. Die Ausnahme waren die Platinmetalle, die vor und nach dem Jahreswechsel Kurssteigerungen vermeldeten. In den letzten Jahren war bei den Platinmetallen die beste Performance in den Kalendermonaten Januar und Februar zu konstatieren.
Es spricht einiges dafür, dass das Jahr 2014 diesem saisonalen Muster folgen könnte.
Bei den Agrarrohstoffen setzte sich die Baisse im neuen Jahr zumeist nahtlos fort. Lediglich Mais konnte durch überraschend positiv ausgefallene Berichte (Quarterly Stocks Report, World Agricultural Supply & Demand Estimates) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) mit einem Performancesprung von +5% am 10. Januar 2014 die Verluste der Vortage mehr als wettmachen. Bei den Soft Commodities das gleiche Bild wie bei den Industrierohstoffen: Die Performance der letzten Dezembertage wurde im Januar revidiert, besonders augenfällig bei Baumwolle, Kaffee und Zucker.
Das Performanceranking für das Gesamtjahr 2013 hat sich durch die Kursentwicklung im Dezember 2013 nicht mehr wesentlich geändert. Der breit diversifizierte Dow Jones UBS Index (DJUBS) schloss mit einem Verlust von -9,5%, während die Rohstoffindizes mit einer höheren Gewichtung der Energiekontrakte eine bessere Performance verzeichneten.
Der Rogers International Commodity Index (RICI) verlor -4,5%, der S&P Goldman Sachs Commodity Index (GSCI) büßte -1,2% ein. Dabei konnten alle Energiekontrakte eine positive absolute Wertentwicklung vorweisen - mit Rohöl der Marken Brent (+7,2%) und WTI (+6,8%) sowie US-Erdgas (+5,0%) an der Spitze.
Die größten Verlierer waren Getreide und die Edelmetalle Gold und Silber. Mais wurde durch die gute US-Ernte und den resultierenden Anstieg der US-Lagerbestände um -30% gedrückt, die konkurrierenden Rohstoffe Weizen (-27,2%) und Sojabohnenöl (-22,5%) konnten sich trotz besserer Fundamentaldaten der Baisse im Getreidebereich nicht entziehen. Die einzige Ausnahme in diesem Sektor waren Sojabohnen, die aufgrund höherer chinesischer Importe und positiver Roll-Erträge eine Performance von +10,5% schafften.

Der größte Verlierer in unserem Anlageuniversum war Silber (-36,7%), dicht gefolgt von Gold (-28,7%). Die Stabilisierung der weltweiten Konjunktur und haussierende Aktienmärkte führten hier zu einem steten Abfluss von Anlagekapital. Industriemetalle verzeichneten über das Gesamtjahr angesichts verbesserter Konjunkturdaten und freundlicher Aktienmärkte eine aus unserer Sicht überraschend schwache Performance.
Die größten Performanceabschläge (-20%) mussten die Metalle mit Marktüberschüssen hinnehmen (Aluminium, Nickel), wohingegen die Metalle mit besseren Fundamentaldaten (Zinn, Platinmetalle, Blei, Zink, Kupfer) zwischen 0% und -10% verloren. Bei den Soft Commodities war die Performance gemischt: Kaffee und Zucker entwickelten sich vor dem Hintergrund der weltweiten Überproduktion negativ (-30% und -20%), während Kakao (+18%) und Baumwolle (+9%) eine positive absolute Performance zeigten.
Den kompletten Marktkommentar Dezember 2013 können Sie hier downloaden.
© Tiberius Rohstoff-Research
Stuttgart, den 13.01.2014