Ausblick 2014: Grund zur Zuversicht für Ölverbraucher

Einigung im Atomstreit mit Iran

Die Nachricht der Woche, bzw. des letzten Wochenendes, war die Einigung im Atomstreit mit Iran. Das in diesem Zusammenhang wohl wichtigste Zugeständnis an Iran ist die Lockerung der Sanktionen gegenüber Finanzgeschäften. So ist es nun asiatischen Ölkäufern wieder möglich, ihre offenen Ölrechnungen zu bezahlen, und auch europäische Versicherer dürfen iranische Öllieferungen wieder absichern.

Der übrige Sanktionsmechanismus bleibt weiter intakt. Damit besteht zwar Hoffnung, dass asiatische Käufer ihre Importe aus Iran wieder erhöhen. Ein weiter gehender Anstieg auf das "Vor-Embargo-Niveau" dürfte jedoch noch in weiter Ferne liegen. Dennoch sind die Signale derzeit auf Entspannung gerichtet - ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zu Beginn des Jahres 2013. Auch im weiteren Krisenherd Libyen, wo derzeit über 1,0 mbpd an den Weltmärkten fehlen, kann sich die Situation nur noch bessern.



Fazit: Grund zur Zuversicht

Die Rohölpreise bewegten sich im Jahr 2013 auf einem relativ hohen Niveau. Wir sehen für das kommende Jahr gute Chancen, dass das Preisniveau generell etwas nachgibt. Dies klingt in einem insgesamt freundlichen konjunkturellen Umfeld, wie wir es erwarten, zunächst etwas überraschend. Die Nachfrageseite, die in einer ähnlichen Größenordnung wie in den beiden Vorjahren zulegen wird, dürfte jedoch 2014 nicht der entscheidende Faktor für die Preisbildung an den Ölmärkten sein. Größere Verwerfungen sind eher auf der Angebotsseite zu beobachten. Dank neuer Fördertechnologien kann die USA ihren Importbedarf erheblich senken.



Es wird spannend, wie die OPEC-Staaten auf diese Veränderungen reagieren - und ob die Preise durch Angebotsverknappungen auf hohem Niveau gehalten werden können. Zudem sind die Lagerbestände, vorallem in den USA, auf hohen Niveaus. Mit weiteren Transportkapazitäten dürfte sich der Preisabschlag von WTI und LLS zu Brent sukzessive reduzieren - allerdings wohl nicht ganz verschwinden, wenngleich der an den Terminmärkten per Ende 2014 gehandelt WTI-Abschlag von rund 15 US-Dollar etwas hoch erscheint. Sowohl für Brent als auch für WTI sind Preisrückgänge ein wahrscheinliches Szenario. Die Überschrift für unseren Research-Jahresausblick "Grund zur Zuversicht" gilt daher auch für die Ölmärkte - zumindest aus Sicht der Verbraucher (vgl. Jahresausblick vom 26.11.2013).



© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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