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Edmund Moy: Globale Goldnachfrage weiter stark

06.11.2013  |  GoldSeiten
Am Montag sprach Bloomberg mit dem leitenden Strategen von Morgan Gold, Edmund Moy, über die Goldnachfrage im Westen und Osten und die Zukunft des Goldpreises. Ein wesentlicher Unterschied besteht dem Finanzexperten zufolge in der Form, in der Gold nachgefragt wird. Im Westen, insbesondere in den USA und Europa werden elektronische Versionen des gelben Metalls bevorzugt, also ETFs, Futures-Kontrakte, Short-Kontrakte und dergleichen. Im Osten sei dagegen jeher ein starkes Verlangen nach physischem Gold zu beobachten. Angesichts instabiler Regierungen und Finanzsysteme hätte sich in Indien, China und vielen Staaten Südostasiens über Generationen hinweg ein starker Wunsch entwickelt, einen Teil des Wohlstandes in fester, "tragbarer" Form bei sich zu haben, mit anderen Worten: Gold selbst in der Hand zu halten.

Indiens Nachfrage ist Moy zufolge nur auf dem Papier zurückgegangen. Einst der weltgrößte Goldimporteur, habe die erhöhte Einfuhr des Edelmetalls negative Auswirkungen auf die Rupie gehabt. Aus diesem Grund hat die Regierung und die Zentralbank verstärkt Maßnahmen zur Importminderung ergriffen. Somit sei offiziell die Nachfrage zurückgegangen, weil das Angebot fehlt. Tatsächlich aber würden hohe Aufschläge auf den Spotpreis und erhöhter Goldschmuggel beweisen, dass die Nachfrage weiterhin besteht. Würde die Regierung schließlich erkennen, dass ihre Maßnahmen zwecklos sind und diese zurücknehmen, werde die Nachfrage wieder nach oben schießen. Grund hierfür sei auch, dass immer mehr Menschen in Indien (und auch in China) in die Mittelklasse aufsteigen würden und ihr erlangtes Vermögen möglichst diversifizieren wollen, durch Anlagen in physisches Gold. Darüber hinaus sei in vielen südostasiatischen Staaten die Nachfrage dank erstarkender Wirtschaften gestiegen und auch die Zentralbanken, auf der ganzen Welt, würden stetig Gold ankaufen.

Die Nachfrage sei also definitiv auch weiter gegeben. Wolle man nun bewerten, wie sich der Goldpreis zukünftig verhalte, so sei laut Moy zunächst ein Blick in die Vergangenheit notwendig. Über die Jahre habe sich dabei gezeigt, dass der Goldpreis am stärksten mit der nationalen Schuldengrenze korrelieren würde: Je höher die Schulden, umso höher der Goldpreis. Je riesiger und aufgeblähter die Bilanz der Fed, umso höher der Goldpreis. Diese Tatsache sei in den letzten Monaten durch die im Westen bevorzugten elektronischen Goldformen verfälscht wurden. ETFs beispielsweise würden nicht einfach nur die Teilnahme am Goldmarkt ermöglichen, sondern von Natur aus auch, dass auf eine Unze Gold mehrere Ansprüche bestehen könnten. Das verzerre das reale Angebot-Nachfrage-Verhältnis und störe den Goldpreis.

Ein weiterer Beweis für diese Situation sei Silber. Das weiße Edelmetall wäre wesentlich weniger Spekulationen ausgesetzt und würde somit einen besseren Eindruck der tatsächlichen Nachfragesituation auf den Edelmetallmärkten bieten. Moy weist als ehemaliger Direktor der U.S. Mint darauf hin, dass die Prägeanstalt erst kürzlich mitgeteilt habe, dass schon jetzt mehr Silbermünzen verkauft worden wären als im gesamten letzten Jahr und dass man voraussichtlich neue Rekordzahlen erreichen werde.

Nachfrage und grundlegende Mechanismen würden also für einen höheren Goldpreis sprechen, der aber durch ETFs und ähnliche elektronische Formen von Gold verzerrt wird.


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