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Energie: Raffineriemargen wieder angestiegen - Risiken für Gasoil überwiegen - Prognosen gesenkt

22.07.2013  |  Frank Klumpp (LBBW)
Rückblick: Breiter Seitwärtstrend im 1. Halbjahr

Die Preisentwicklung für europäische Mitteldestillate folgt naturgemäß weitgehend dem Preis für Nordseeöl "Dated Brent", der Benchmark für knapp zwei Drittel der globalen Ölgeschäfte. Dementsprechend war die Preisentwicklung für das Mitteldestillat Gasoil vor allem von den Einflussfaktoren an den Rohölmärkten geprägt. Per Saldo ist im ersten Halbjahr wenig passiert: Der Spotpreis für Gasoil notierte zum Jahresende bei 924 US-Dollar und derzeit mit 921 US-Dollar nur unwesentlich darunter.

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Raffineriemargen im langjährigen Durchschnitt

Ein weiterer Faktor für den Preis von Gasoil - neben dem Preis des Inputfaktors Rohöl - sind die Raffineriekapazitäten und deren Margen. Nach einem Zwischenhoch von über 20 US-Dollar je Barrel im Oktober vorigen Jahres kamen diese zwischenzeitlich auf knapp 10 Dollar zurück. Mittlerweile hat sich die Situation weitgehend normalisiert, die Margen befinden sich mit 14 US-Dollar auf einem langjährigen Mittel.

Die Wettbewerbssituation am Raffineriemarkt bleibt jedoch weiterhin sehr intensiv, so dass weiteres Erholungspotenzial der Margen - und damit auch der Gasoilpreise - begrenzt sein dürfte. Außerdem können seit einigen Monaten europäische Raffinerien ihre Mitteldestillate nicht mehr am amerikanischen Markt absetzen, weil es sich nicht mehr lohnt - US-Heizöl wird seit einigen Monaten günstiger gehandelt als das europäische Pendant (vgl. Grafik). Dies erschwert die Lage für europäische Raffineriebetreiber zusätzlich (vgl. Grafik).

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Fazit: Fundamentals sprechen für sinkende Preise

Der bedeutendste Einflussfaktor für die Entwicklung der Gasoilpreise bleibt der Preis für Rohöl der Sorte Brent. Hier haben wir unsere Prognose vor wenigen Tagen nach unten revidiert, nachdem sich die Preise wie erwartet seitwärts bewegt hatten, die Fundamentals sich aber im bisherigen Jahresverlauf verschlechtert haben.

Vor allem die Nachfrageseite hat noch negatives Überraschungspotenzial. Hier dürften die nächsten Monatsberichte der IEA, EIA und OPEC eher Revisionen nach unten bringen. Auch ist das Erholungspotenzial der Raffineriemargen begrenzt, so dass wir unsere Gasoil-Preisziele an unsere Brentprognosen anpassen. Wir senken unsere Prognose per Jahresende auf 850 US-Dollar. Darauf sollte ein schwaches erstes Halbjahr 2014 folgen, so dass wir den Preis für eine Tonne Gasoil im Juni 2014 bei rund 800 US-Dollar erwarten.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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